Brügge. Seit drei Jahren ohne Niederlage: In Belgien besiegen die „Grau-Weißen“ des VfB Kirchhellen die Champions League-Vereine Chelsea und Brügge.

Der VfB Kirchhellen ist für seine Alt-Herren-Abteilung bundesweit berüchtigt. Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften und eine ellenlange Liste an Erfolgen bei Kreis- und Westfalenmeisterschaften zieren die Vita der Gr(Bl)au-Weißen.

Seit mittlerweile drei Jahren gibt es an der Loewenfeldstraße auch ein Walking Football-Team. Rund 100 Turnier- und Freundschaftsspiele hat die Mannschaft bereits auf dem Buckel. Kein einziges davon ging verloren. Diese unglaubliche Serie hielt auch beim international besetzten „Oldstars Cup“ des FC Brügge. In Belgien mussten sich die Kirchhellener nur wegen eines fehlenden Tores mit dem zweiten Platz begnügen.

VfB Kirchhellen tritt in Brügge als Titelverteidiger an

„Wir haben in Brügge unserem Ruf wieder alle Ehre gemacht“, sagt Stephan Plewa. Der Leiter der Kirchhellener Alt-Herren-Abteilung erinnert an den Auftritt im Vorjahr, als sich die Kirchhellener souverän den Turniersieg holten, dabei unter anderem Schalke 04, Borussia Dortmund, der VfL Bochum und auch Bayer Leverkusen deutlich besiegten.

„Die sind diesmal aus Angst gar nicht erst angetreten“, schickt Plewa mit einem Augenzwinkern hinterher. Die Kirchhellener Erfolgsserie stand in Brügge dennoch einige Male auf dem Prüfstand, unter anderem gegen den gastgebenden FC Brügge und den FC Chelsea, also zwei Champions League-erfahrene Vereine.

Das Walking Football-Team des VfB Kirchhellen machte Brügge „unsicher“.
Das Walking Football-Team des VfB Kirchhellen machte Brügge „unsicher“. © VfB

Das Team des VfB Kirchhellen in Brügge

Der VfB Kirchhellen war mit folgenden Spielern in Brügge am Start: Robert Stratmann (80 Jahre), Gerd Tribowski (73), Peter Böhnisch (70), Paul Große-Venhaus (59), Egon Haubold (63), Manni Thimm (59), Martin Berger (59), Peter Knipping (57), Marko Gröbel (58), Jürgen Gräfe (62), Dirk Schmidt (58), Berthold van Oepen (60).

Das Betreuerteam: Mario Müller, Stephan Plewa, Detlef Haubold, Tom Willner, Andre Vooren.

Doch auch die hatten keine Chance: die Londoner wurden mit 4:0 besiegt, der Gastgeber mit 2:0. Der VfB Kirchhellen holte in der ersten Gruppenphase vier von vier möglichen Siegen, blieb sogar ohne Gegentor (12:0). „Wir sind vor der zweiten Runde mehrfach gefragt worden, ob unsere Spieler überhaupt alt genug sind, um mitspielen zu dürfen“, sagt Plewa. Doch die Fragen durfte der VfB als Scherz und Anerkennung werten: Denn Kirchhellens jüngster Spieler war Peter Knipping mit 57 Jahren, Robert Stratmann mit 80 und Gerd Tribowski mit 73 die ältesten.

Nur der SV Zulte Waregem kann mithalten

Der VfB Kirchhellen sicherte sich überlegen die Teilnahme an der Champions-Runde, in der die vier Gruppenersten den Turniersieger unter sich ausspielten. Hier wurde dem VfB gleich das erste Spiel zum Verhängnis. Gegen die Old Stars des SV Zulte Waregem reichte es nur zu einem 1:1. In den folgenden Spielen gegen Maasland Nord und den KSV Oostkamp holten die „Grau-Blauen“ zwar Siege, in der Endabrechnung fehlte aber ein Tor zum Turniersieg.

Das aber trübte die Stimmung nicht, weil die Kirchhellener nun ihre zweite große Stärke ausspielten: „Große Anlässe zum Feiern brauchen wir nicht“, erklärt Plewa mit einem Lachen. Er und seine Kollegen verbuchten die Fahrt nach Brügge als absoluten Gewinn. Ein Großteil des Teams war am Vortag des Turniers angereist, schaute sich die bildschöne Stadt an und überzeugte sich dabei auch von der Weltklasse des belgischer Braukunst.

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