Bottrop. Was eine Autofahrt, Schalke 04 und eine ambitionierte Idee mit dem Wechsel zu tun haben. Candan erklärt seine Entscheidung für Rhenania Bottrop.
Nach dem Kabinenkrach und der unschönen Trennung vom VfB Bottrop war Fatih Candan schnell klar, dass seine schillernde Fußballerlaufbahn so nicht enden sollte. Der ehemalige Fußballprofi erklärte, er werde sich einen Klub suchen, bei dem er sich fit halten könne. Zur kommenden Saison wolle er sich einer neuen Herausforderung stellen.
Der 33-Jährige klopfte bei Rhenania Bottrop an und dort hatte Chefcoach Stefan Thiele kein Problem damit, den ehemaligen Kapitän der Schalker U23 mitspielen zu lassen. Mittlerweile ist man dort sogar einen Schritt weiter: Der Bezirksligist meldete den 33-Jährigen in der vergangenen Woche als Verstärkung für die kommende Saison.
Fatih Candan: Kein Zweifel, die richtige Entscheidung getroffen zu haben
Das alles sei eigentlich nur logische Konsequenz gewesen, sagt Candan: „Ich habe mich dort von der ersten Minute an wohl gefühlt. Stefan Thiele und ich hatten schnell einen Draht zueinander und das Team hat mich super aufgenommen. Ich wusste sofort, dass ich Teil dieses Vereins sein will. Die Gespräche mit dem Vorstand liefen super. Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.“
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Candan wohnt nur vier Autominuten von der Sportanlage entfernt, hat hier in seiner Jugend sogar einige Zeit für die Blau-Weißen gespielt. Was den Reiz seiner neuen Herausforderung ausmache? Vor allem eine ambitionierte Idee. Candan: „Der Klub will sich mit seinem Bezirksligateam neu aufstellen. Sie setzen darauf, dass sich junge Talente dort entwickeln können und sie haben mir gesagt, dass sie dabei einen Typen wie mich gebrauchen können. Ich denke, ich passe dort mit meiner Kämpfermentalität genau rein.“
Verantwortung für unfertige Spieler zu übernehmen, ist für Candan nichts Neues. Schon beim FC Schalke 04 nahm er junge Spieler an die Hand. Als Kapitän führte er die U23 des Bundesligisten auf das Spielfeld, dirigierte, leitete an und motivierte. Auch beim VfB Bottrop trug er die Kapitänsbinde. Candan: „Ich gebe niemals auf, will immer gewinnen. Wenn ich mit meinen Mitspielern spreche, ist das immer direkt. Es geht immer darum, dass alle mitziehen und alles aus sich herausholen.“
Candan würde auch in der A-Kreisliga für Rhenania spielen
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Diese Mentalität kommt beim SV Rhenania gut an. Trainer Stefan Thiele ist sicher, dass Candan sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld sein kann: „An der Seitenlinie hast du nur begrenzten Einfluss auf ein Spiel. Fatih kann Aufgaben übernehmen, die ich nicht erfüllen kann.“
Dass seine sportliche Zukunft in der Kreisliga A liegen könnte, glaubt Fatih Candan nicht. Doch auch, wenn Rhenania im Kampf um den Klassenerhalt scheitern sollte, sagt er: „Ich wäre auch dann dabei. Ich zweifele aber überhaupt nicht daran, dass die Mannschaft in der Bezirksliga bleibt. Die Jungs sind in einer schwierigen Situation, aber sie tun alles, um die Lage zu verbessern. Das machen sie gut, das sehe ich in jeder Trainingseinheit.“
„Meine Mitspieler wissen schnell, wie sie mich zu nehmen haben.“
An sein Karriereende, das mit jeder neuen Saison näher rückt, denkt Candan noch nicht: „Ich bin fit, fühle mich körperlich richtig gut. Klar, die Lust auf lange Auswärtsfahrten ist nicht mehr so groß wie früher. Aber ich sterbe für den Fußball, ich könnte nicht ohne auskommen. Ich will so lange spielen, wie es mir Spaß macht.“
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Dass ihm seit der Trennung vom VfB Bottrop der Ruf vorauseilt, nicht der leichteste Charakter zu sein, ist Candan durchaus bewusst. Der Bottroper sagt dazu: „Ich bin Profi durch und durch. Mein Anspruch an die Mitspieler ist hoch und das formuliere ich auch. Das mag manchmal unangenehm für den einen oder anderen sein. Aber das ist immer nur der Situation geschuldet. Da geht es ja immer um die Sache, das ist nie persönlich. Nach den Spielen ist das abgehakt. Meine Mitspieler wissen schnell, wie sie mich zu nehmen haben.“
Was eine Autofahrt, Vertrauen und eine ambitionierte Idee mit dem Wechsel zu tun haben. Fatih Candan erklärt seine Entscheidung für den SV Rhenania Bottrop.
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