Bottrop. Am Freitag geht´s zu Spitzenreiter Scherpenberg: Beim VfB Bottrop schrumpft nicht nur die Hoffnung auf den Klassenerhalt, sondern auch der Kader.
Der VfB Bottrop steht in der Landesliga mit dem Rücken zur Wand. Der Glaube an den Klassenerhalt ist im Lager der Schwarz-Weißen nach der bitteren Niederlage aus der Vorwoche deutlich geschrumpft.
Als zu groß erscheint die Hypothek von sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer bei nur noch sechs zu absolvierenden Spielen. Und ausgerechnet jetzt muss sich der Klub aus dem Jahnstadion mit den Schwergewichten der Liga messen.
VfB Bottrop will alles in die Waagschale werfen
Den Auftakt machen die Bottroper mit ihrem Gastspiel beim SV Scherpenberg. Beim Tabellenersten aus Moers treten die VfB-Kicker schon heute Abend um 20 Uhr an. Für die Schwarz-Weißen wird es ein Duell der Gegensätze.
Während die Bottroper gegen den Sturz in die Bezirksliga kämpfen, mischt Scherpenberg ganz oben mit und klopft im Fernduell mit dem Mülheimer FC bereits an die Tür zur Oberliga. Schon in der Hinrunde mussten sich die Bottroper dem SVS mit 1:3 geschlagen geben, damals zog sich der VfB jedoch achtbar aus der Affäre und bot dem Ligaprimus spielerisch Paroli.
Auch deshalb haben sich die Bottroper vorgenommen, alles in die Waagschale zu werfen. Schon zu Wochenbeginn betonte der VfB-Vorsitzende Gündüz Tubay, dass es etwaige Überraschungen immer wieder gebe und „auch der Letzte mal gegen den Ersten gewinnt.“
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Und auch Can Ucar will die Hoffnung nicht aufgeben und mit seiner Mannschaft den bestmöglichen Auftritt hinlegen. „Als Trainer ist es in jedem Spiel mein Anspruch, die Partie gewinnen zu wollen“, äußert sich der VfB-Coach vor dem schweren Auswärtsduell, „natürlich muss ich der Mannschaft keine Märchen erzählen. Sie alle wissen um die Situation und können diese realistisch einordnen. Trotzdem wollen wir unsere Chance suchen.“
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Dabei werden sich die Bottroper im Vergleich zum 0:5 gegen Lowick aber ein weiteres Mal neu sortieren müssen, sodass vor allem wieder Improvisationstalent gefragt ist. Denn die personell ohnehin schon angespannte Situation erreicht an diesem Spieltag einen neuen Höhepunkt.
„Verglichen mit der Aufstellung aus dem letzten Spiel wird uns erneut eine halbe Mannschaft fehlen“, so Ucar. Etinosa Igbionawmhia fällt durch eine Schulterverletzung aus, auch Frederick Ansah und Joel Frenzel müssen jeweils mit Muskelfaserrissen verletzungsbedingt passen. Hilal Ali Khan, der jüngst sein Debüt im VfB-Dress gab, klagt über Rückenbeschwerden, dazu werden Gino Pöschl (Urlaub) und Danny Steinmetz mit einer Gelbsperre ebenfalls fehlen.
Can Ucar will die Saison vernünftig zu Ende spielen
Entsprechend sind die Bottroper dazu gezwungen, den Kader mit Kräften aus den Reserveteams aufzufüllen. Ucar: „Das erhöht unsere Chancen natürlich nicht gerade. Aber damit müssen wir nun klarkommen. Und uns ist einiges daran gelegen, die Saison ungeachtet ihres Ausgangs vernünftig zu Ende zu spielen.“
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Insbesondere auf die VfB-Defensive dürfte beim Gastspiel in Moers ein gehöriges Stück Arbeit zukommen: Scherpenberg stellt mit 64 Toren den mit Abstand gefährlichsten Angriff der Liga, auch sind mit Darius Strode (18 Tore) und Maximilian Stellmach (14 Tore) zwei SVS-Akteure in den Top drei der Torschützenliste vertreten. Im Vergleich dazu kommt der VfB insgesamt erst auf 27 Saisontore.
Gewiss hat die klamme Personallage einen großen Einfluss auf den sportlichen Werdegang in dieser Spielzeit genommen. Ucar: „Das ist Wahnsinn, denn das Pech ist ja gar nicht mehr abgerissen. In jeder Woche hatten wir einen Langzeitverletzten zu beklagen.“ Die Umstände waren für die Macher beim VfB in ihrer Dimension kaum vorherzusehen.
Ohne Verletzungen und Ausfälle: Auf dem Papier mit jedem auf Augenhöhe
So ist sich der Trainer der Schwarz-Weißen sicher: „Hätten wir einen kompletten Kader zur Verfügung, so müsste ich mir gegen keins der anderen Teams große Sorgen machen. Qualitativ können wir auf dem Papier mit jedem Gegner der Liga mithalten, noch hat uns keiner an die Wand gespielt. Einzig die eigene Situation war uns ein Hindernis.“
Selbst bei einer Niederlage gegen Scherpenberg hätten die Bottroper derweil im Nachgang noch immer die rechnerische Chance, den Abstieg abzuwenden. Ucar: „Das ist ja das Spannende an diesem Sport. Es ist immer noch alles möglich. Und zumindest wird sich unsere Situation in der Folgezeit wieder etwas entspannen. Deshalb werden wir nicht aufgeben.“
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