Bottrop. Der Unterbau des Landesligisten bröckelt: Daniele Lepori ist nicht mehr Trainer des VfB Bottrop II. Außerdem haben sich acht Spieler abgemeldet.

Das Sportjahr endet für den VfB Bottrop mit einem Paukenschlag: Der Vorstand der Schwarz-Weißen muss sich in der Winterpause mit der Suche nach einem neuen Trainer für seine A-Kreisliga-Mannschaft befassen. Der bisherige Amtsinhaber Daniele Lepori erklärte seinen Rücktritt. Verlassen werden den Klub auch Co-Trainer Martin Renneberg sowie acht Spieler, deren Abmeldungen bereits auf den Schreibtisch des Vorsitzenden Gündüz Tubay flatterten.

An der Parkstraße brodelt es im Umfeld der zweiten Mannschaft schon länger. Und dass, obwohl das Team ganz oben in der Kreisliga A mitmischt. Noch vor wenigen Wochen sah es sogar noch danach aus, als könnte die Mannschaft um den Bezirksliga-Aufstieg mitmischen. Zehn von 14 Spielen hatte der VfB zu diesem Zeitpunkt gewonnen und lag nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Arminia Lirich.

Die letzten Spiele gingen verloren

Doch die letzten beiden Spiele des Jahres gingen verloren. Bei BW Fuhlenbrock unterlagen die Schwarz-Weißen Ende November unglücklich mit 2:3, eine Woche später brach das Team völlig auseinander, verlor das Gipfeltreffen mit Spitzenreiter Arminia Lirich mit 1:7.

An diesem 4. Dezember erfuhren die Spieler noch im Vorfeld des Spitzenspiels vom Entschluss ihres Trainers. Daniele Lepori erklärte ihnen, dass er ab der Winterpause nicht mehr Trainer der Mannschaft sein werde. Die Rücktrittserklärung von Lepori blieb nicht ohne Folgen. Acht Spieler haben sich seitdem vom Verein abgemeldet.

Der Vereinsvorsitzende Gündüz Tubay bedauert die Entwicklung rund um die zweite Mannschaft. „Das alles ist auf Meinungsverschiedenheiten zwischen erster und zweiter Mannschaft sowie dem Vorstand zurückzuführen“, sagt Tubay. Zu weiteren Details will er sich nicht äußern und sagt nur: „Bei allen Entscheidungen geht es immer um das Wohl des gesamten Vereins und nicht um das von einzelnen.“

Auch Daniele Lepori will die Gründe für seinen Rücktritt nicht weiter konkretisieren: „Es ist schwierig, eigentlich möchte ich dazu überhaupt nichts sagen. Für die Mannschaft tut es mir leid, wir waren eine tolle Gemeinschaft und hatten eine gute Zeit. Ich bin dem VfB dankbar, dass er mir vor dreieinhalb Jahren die Chance gegeben hat. Als ich den Job übernahm, war ich noch ein Neuling im Trainergeschäft.“

Ein Neuling, der seine Sache gut machte und schnell Erfolge vorweisen konnte. Lepori baute eine neue Mannschaft auf, die schon in der Premierensaison in der Kreisliga B oben mitmischte. Die Spielzeit endete wegen der Corona-Pandemie vorzeitig nach nur 18 Spieltagen. Die Schwarz-Weißen belegten mit zwölf Siegen und insgesamt 37 Punkten den vierten Tabellenplatz.

Gündüz Tubay muss sich mit der Suche nach einem neuen Trainer für die Reserve beschäftigen.
Gündüz Tubay muss sich mit der Suche nach einem neuen Trainer für die Reserve beschäftigen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Die Folgesaison schloss der VfB auf dem ersten Tabellenplatz ab, stieg aber nicht auf, weil wegen Corona nur elf Spieltage absolviert werden konnten. Im dritten Anlauf wurden Meisterschaft und Aufstieg in die Kreisliga A souverän erreicht. In einer nur neun Mannschaften starken Kreisliga B holte der VfB 44 von 48 möglichen Punkten und wurde Erster.

In der aktuellen Saison deutete viel darauf hin, als könnte das Team seinen Erfolgslauf fortsetzen und gleich in die Bezirksliga durchstarten. Die Schwarz-Weißen mischten vom Start weg in der Spitzengruppe der Kreisliga A mit. Jetzt muss sich der Klub jedoch auf die Suche nach einem neuen Trainer machen und den Abgang von acht Spielern kompensieren.

Nachfolger soll in den kommenden Wochen gefunden werden

Auch Pöschl geht

Einer der acht Spieler, die den VfB Bottrop zur Winterpause verlassen, ist Gino Pöschl. Der Mittelfeldspieler, der von Rhenania Bottrop ins Jahnstadion gewechselt war, war nicht nur für die Reserve in der A-Kreisliga am Ball. Zuletzt zeigte er auch in der Landesliga-Mannschaft gute Leistungen. Zu den Vereinen, die sich um Pöschl bemühen, gehört unter anderem der VfL Grafenwald.

An einen Rückzug aus der A-Kreisliga verschwendet Gündüz Tubay keinen Gedanken. Der Vereinsvorsitzende betont: „Der Kader unserer zweiten Mannschaft umfasste mehr als 30 Spieler. Wir werden die Abgänge auffangen können.“ Tubay will schon in den kommenden Wochen einen neuen Trainer präsentieren.

Und Lepori? „Ich weiß noch nicht, was ich jetzt mache“, sagt der 41-Jährige, „vielleicht mache ich jetzt erst einmal ein halbes Jahr Pause vom Fußball, ich mache mir keinen Druck und lasse alles auf mich zukommen.“

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