Bottrop. Adler 07 Bottrop hatte in den letzten Wochen schon Favoriten straucheln lassen. Die HSG VeRuKa war am Sonntag aber schlicht eine Nummer zu groß.
Um eine Niederlage kamen sie nicht herum. Und dennoch haben sich die Handballerinnen von Adler 07 Bottrop am Sonntag mit einer achtbaren Leistung vom Jahr 2022 verabschiedet. Die Bottroperinnen mussten sich der HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen mit 18:26 (7:14) geschlagen geben. Der Tabellenführer war an diesem Nachmittag nicht zu knacken.
Hennig Weber tat sich schwer, die Leistung seiner Spielerinnen fair einzuordnen. Der Trainer von Adler 07 erkannte auf der einen Seite die spielerische Überlegenheit des Gegners an, monierte aber auch: „Wir hätten dieses Spiel deutlich knapper gestalten können. An Willen und Einsatz hat es uns heute nicht gemangelt, viel mehr an Konzentration und Genauigkeit.“
Adler 07 Bottrop lässt zu viele Chancen liegen
Das wurde schon in den ersten Spielminuten deutlich. Die HSG war zwar Taktgeber und lag schnell mit 4:1 in Führung, doch die Bottroperinnen agierten alles andere als zurückhaltend. Die Adler kamen immer wieder aus vielversprechenden Lagen zu Torabschlüssen. Die waren jedoch entweder deutlich zu ungenau, oder aber zu kraftlos. Dass auch gute Würfe oft nicht im gegnerischen Netz zappelten, lag außerdem an der starken Leistung von HSG-Keeperin Wiesner.
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Bottrops Gegner drohte sich frühzeitig abzusetzen, doch Bottrop hielt dagegen. Die HSG vergab einen Siebenmeter und die Adler kamen wieder auf 3:5 heran (9.).
Dennoch sollte sich der Bottroper Chancenwucher schon in der ersten Halbzeit im Ergebnis bemerkbar machen. Nach 20 Minuten wies die Anzeigentafel eine 10:3-Führung des Gegners aus, weil Bottrop bis zum Pausenpfiff noch zwei Siebenmeter daneben setzte, ging es mit einem 7:14-Rückstand in die Pause.
„Ich habe meinen Spielerinnen gesagt, dass wir mindestens die zweite Halbzeit gewinnen wollen“, erklärte Henning Weber später. Und tatsächlich sah es streckenweise so aus, als könnten die Bottroperinnen den Wunsch ihres Trainers in die Tat umsetzen.
Das Spiel wurde jetzt offener geführt, hatte mehr Tempo. Weil die HSG jetzt auch ein wenig die Zügel schleifen ließ, kamen die Adler bis auf 17:23 heran. Knapp sieben Minuten waren da noch zu spielen. Viel mehr ließ der Tabellenzweite aber nicht zu. Die HSG erhöhte in der Defensive den Druck und beseitigte letzte Zweifel an einem Sieg mit einer 3:0-Serie (58.).
Bottroperinnen machen jetzt bis Anfang Januar Pause
„Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gesteigert, aber insgesamt war das heute zu wenig, um diesem starken Gegner gefährlich zu werden. Was wir heute verballert haben, hätte für zwei Spiele gereicht. Wenn wir nur ein paar dieser vergebenen Chancen nutzen, dann geht das hier richtig knapp aus“, kommentierte Henning Weber, erklärte aber auch: „Die Niederlage geht völlig in Ordnung, auch in dieser Höhe. Wir haben jetzt ein paar Tage frei und werden Anfang Januar wieder ins Training einsteigen.“
Weber richtet den Blick bewusst auf den Jahresanfang. Denn dann stehen den Adlern richtungsweisende Spiele bevor. Dem Nachholspiel beim Tabellenvorletzten MTV Rheinwacht Dinslaken (Montag, 9. Januar) folgen die Duelle mit dem dem Tabellenachten ETB Schwarz-Weiß Essen (15. Januar) und dem Tabellenneunten SG Burgaltendorf/Kuperdreh (22. Januar). Weber fordert mit Blick auf die Tabellensituation und den angepeilten Klassenerhalt sechs Punkte.
Insgesamt sieht Bottrops Trainer sein Team auf einem guten Weg: „Ich habe die Mannschaft erst im Juli übernommen. Da konnte ich meine Vorstellungen einer ordentlichen Vorbereitung nicht mehr umsetzen. Das war eine Hypothek, ein schwerer Rucksack, den wir lange mit uns herumgeschleppt haben. Aber mittlerweile stimmt die Richtung, ich sehe eine positive Entwicklung, die uns für den weiteren Saisonverlauf hoffen lässt.“
Statistik: So haben sie gespielt
Adler 07 Bottrop - HSG VeRuKa 18:26
Adler 07 Bottrop - HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen 18:26
Spielstände: 1:3 (5.). 3:5 (9.), 3:10 (18.). 7:14 (Halbzeit). 8:18 (34.). 12:21 (41.). 17:23 (53.). Bottrop: Mandrysch; Rass; Bittner; Klanten (5 Tore/2 Siebenmeter), Brandes (2), Klanten, Schlüter, Lückenotte, Ehring (3), Schmidt (3), Kramer (3), Kolberg (2). VeRuKa: Brunotte; Wiesner; Winstermann (7 Tore/1 Siebenmeter), Wiedey (4), Schütze (1), Becker (3), Ulrich (5), Seifert (1), Zweig, Jugovac, Behr (3), Höhfeld (2). Schiedsrichter: Marko Tretbar. Zuschauer: 100.
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