Kirchhellen. Der VfB Kirchhellen droht den Jahreswechsel auf einem Abstiegsplatz zu erleben. Nur ein Sieg gegen FSM Gladbeck könnte das Szenario noch abwenden

Das Spiel gegen FSM Gladbeck hätte ein reines Bonusspiel sein können. Doch weil der VfB Kirchhellen in den vergangenen Wochen reihenweise Punkte liegen ließ und mittlerweile wieder auf einen Abstiegsplatz der Bezirksliga gerutscht ist, dominiert der Erfolgsdruck die Gemütslage vor dem Duell mit dem ebenfalls abstiegsbedrohten Nachbarn.

Seine Mannschaft hatte bei der DJK Wattenscheid wahrlich kein gutes Spiel abgeliefert. Das war Marco Hoffmann vollkommen bewusst, als er nach den enttäuschenden 90 Minuten und der 1:3-Niederlage seinen Kommentar abgab. Kirchhellens Trainer ging bewusst nicht zu hart mit seiner Mannschaft ins Gericht.

Fur den VfB Kirchhellen steht viel auf dem Spiel

Zum einen, weil man ihr fehlenden Willen und Einsatz nicht vorwerfen konnte, zum anderen aber auch, weil die vielleicht wichtigste Aufgabe noch direkt vor ihr liegt. Die Partie am Sonntag gegen FSM Gladbeck ist die einzige Chance, die verkorkste Bilanz noch aufzupolieren und dem anvisierten, aber nicht mehr zu erreichenden 20-Punkte-Ziel nahe zu kommen. Ein Sieg im Kellerduell bietet außerdem die letzte Möglichkeit, die Abstiegsränge noch vor der Winterpause zu verlassen. Gesetzt den Fall die Konkurrenz spielt mit.

Hoffmann hatte also gute Gründe, nicht mit dem Finger in der Wunde zu rühren. Aber auch ohne Rüffel dürfte Kirchhellens Fußballern klar sein, dass eine deutliche Steigerung her muss und dass am Sonntag im Heimspiel gegen FSM Gladbeck eine ganze Menge auf dem Spiel steht.

Schwächste Offensive der Bezirksliga

Große Hoffnungen auf den Klassenerhalt macht man sich in der Nachbarschaft nicht. FSM Gladbeck liegt mit nur zehn Punkten aus 16 Spielen abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf den 13. Rang, der am Ende der Saison zum Klassenerhalt reicht, beträgt sieben Punkte.

Erspielt haben sich die Gladbecker übrigens nur sieben dieser zehn Punkte. Drei bekamen sie kampflos dazu, weil SF Stuckenbusch das Duell am letzten Sonntag absagte. Größtes Manko der Gladbecker - und das verbindet sie mit Kirchhellen - ist die Offensive. FSM hat erst zwölf Tore erzielt.

Denn gerade die Partie gegen den Nachbarn darf der VfB nicht verlieren, selbst ein Unentschieden wäre zu wenig. „Dieses ,Müssen‘ kostet dich nicht selten schon 20 bis 30 Prozent. Das ist eine Drucksituation, mit der muss man erst einmal klarkommen“, sagt Hoffmann.

Kirchhellens Coach rechnet damit, dass FSM Gladbeck seiner Mannschaft am Sonntag nicht viel anbieten wird: „Der Gegner wird sicher kompakt verteidigen und auf Umschaltmomente hoffen.“ Eine Prognose, die Hoffmann nicht gerade optimistisch macht: „Wir tun uns in dieser Saison oft schwer, wenn wir selbst das Spiel machen müssen. Spiele gegen Topteams wie Disteln oder Erle scheinen uns besser zu liegen.“

Für die Auseinandersetzung mit FSM darf das aber nicht als Ausrede herhalten, das betont auch Hoffmann: „Wir müssen dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wenn uns das gelingen soll, müssen wir vor allem in der Gladbecker Hälfte Ballverluste und Fehler vermeiden. Wir dürfen sie nicht zu Kontern einladen.“

VfB Kirchhellen will nicht ins offene Messer laufen

Damit macht Hoffmann klar, dass sein Team am Sonntag nicht in den bedingungslosen Offensiv-Modus schalten wird. Der Trainer fordert Konzentration im Spielaufbau gepaart mit Kaltschnäuzigkeit und Zielstrebigkeit bei den Torabschlüssen.

Personell hat sich die Lage nur leicht verbessert. Kapitän Fabian Mohs wird dem Team noch länger fehlen. „Wenn alles gut läuft, dann sehen wir ihn Ende Januar im Training wieder“, so Hoffmann. Sorgen hat Hoffmann auch auf der Torhüter-Position. Alexander Groß ist weiter angeschlagen, Josua Garz im Urlaub. Einsatzfähig sind dagegen die zuletzt angeschlagenen Luca Kleine-Wieskamp und Robin Jobst.

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