Kalkar. Nach einem Eigentor geht nicht nur die spielerische Linie verloren: Der VfB Bottrop unterliegt beim SV Hö-Nie. 10 Fotos und 656 Worte zum Spiel:
Am 13. Spieltag lief alles gegen den VfB Bottrop. Eigentor, zwei verletzte Spieler und eine bittere 0:2-Niederlage im Kellerduell beim SV Hönnepel-Niedermörmter. Der Sonntag hatte noch weitere böse Überraschungen für die Schwarz-Weißen parat. Denn zwei weitere Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt kamen zu überraschenden Siegen. Die Bottroper wurden dadurch auf den vorletzten Tabellenplatz durchgereicht.
Ein grimmig schauender Kuhkopf ziert das Logo des SV Hö-Nie. Das passte am Sonntag erschreckend gut ins Bild, denn die Kicker des VfB Bottrop fühlten sich nach 90 laufintensiven Minuten wie von einer Rinderherde überrannt. Der SV Hönnepel-Niedermörmter betrieb rustikale Imagepflege, pflügte schonungslos seinen Acker um und zeigte den Bottropern auf schnörkellose Weise die Grenzen auf. Der 2:0-Erfolg der Schwarz-Gelben war am Ende auch in der Höhe verdient.
VfB Bottrop fehlt auf dem Weg nach vorn die Zielstrebigkeit
Michael Schrank wollte sich über den katastrophalen Zustand des Rasenplatzes im Niemandsland zwischen Rees und Kalkar gar nicht erst aufregen: „Wir wussten, was auf uns zukommt und wir hatten das auch besprochen. Ich habe den Spielern gesagt, dass wir die Abschlüsse suchen müssen. Aber davon habe ich heute leider nicht viel gesehen.“
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Allzu hart ins Gericht gehen wollte Schrank mit seiner Mannschaft jedoch nicht. Denn auch diesmal stimmte die Intensität, das Bemühen und die Aggressivität. Das alles reichte aber nicht, um einen fußballerisch limitierten Gegner in die Schranken zu weisen. Das war dem VfB Bottrop in dieser Saison schon einige Male passiert, beispielsweise in Dingden. Und Schrank stellte fest: „Mit großen und körperlich starken Gegnern haben wir ganz offensichtlich ein Problem.“
Die Bottroper waren am Sonntag eine ganze Zeit lang tonangebend. Und zwar immer in den Spielphasen, in denen die Schwarz-Weißen den Ball überlegt zirkulieren ließen. Das war auf dem knöcheltiefen Rasen eine anspruchsvolle Aufgabe.
Rene Biskup und Tugay Tekin müssen verletzt ausgewechselt werden
Allerdings ließen sich die Schwarz-Weißen auch immer wieder aus der Reserve locken. Wenn sich die Schrank-Elf auf das Kick and Rush der Hö-Nies einließ, ging die Spielkontrolle vollkommen flöten. So auch nach rund 25 Minuten.
Kurz im Anschluss an die verletzungsbedingte Auswechslung von Rene Biskup lag das 1:0 für die Hausherren in der Luft, doch Emre Köksal klärte den Torschuss von Baran Özcan auf der Torlinie. Eine Minute später verwehrte Schiedsrichter Marco Becker den Bottropern einen Handelfmeter.
Kurz vor der Pause hatte der VfB die beste Phase. In der 33. Minute kratzte Hö-Nies Torhüter Dominik Langenberg einen Eckball von Fatih Candan aus dem Torwinkel. Candan hatte fünf Minuten später noch eine bessere Möglichkeit zur Bottroper Führung.
Nach toller Einzelleistung und Vorlage von Ahmed Jemaiel schoss er den Ball aus kurzer Distanz jedoch deutlich übers Tor. Bottrops Torhüter Joel Frenzel musste kurz vor dem Seitenwechsel noch einmal retten, war bei einem Konter aber auf dem Posten.
Hö-Nie ist nach dem Seitenwechsel die bessere Mannschaft
Die entscheidende Wende bekam das Spiel direkt nach dem Seitenwechsel. Der SV Hö-Nie kam mit einem klaren Plan auf den Platz, übernahm die Regie und drängte auf den Führungstreffer. Und dieser war nach 52 Minuten verdient, auch wenn er aus Bottroper Sicht äußerst unglücklich fiel.
Joel Frenzel war in höchster Not zwar rettend zur Stelle, schoss bei seiner Fußabwehr aber seinen Mitspieler Enes Kodaman an, der Ball prallte vom Abwehrspieler direkt ins Netz. Wenige Minuten später musste der VfB erneut verletzungsbedingt wechseln. Dennis Weyand kam für den angeschlagenen Tugay Tekon aufs Feld.
In der Folge untermauerte der Gastgeber die Richtigkeit des Spielstandes. In der 54. Minute traf Baran Özcan mit einem 20-Meter-Schuss nur den Innenpfosten, sein Mitspieler Pedro Cejas sollte später noch an der Unterkante der Latte scheitern.
Ausgleichstor des VfB Bottrop wird nicht anerkannt
Pech hatten aber auch die Bottroper. Beispielsweise in der 60. Minute, als der Schiedsrichter einen Treffer von Dennis Weyand wegen Abseits nicht anerkannte. Mitten in den Bottroper Kampf um den Ausgleichstreffer fiel das 2:0. Erneut nach einem Konter, den Pedro Cejas mit einem überlegten Schuss ins lange Eck abschloss.
„Wir haben uns in den letzten Minuten noch einmal aufgebäumt. Das war gut, auch wenn das in Summe heute einfach zu wenig war. Wir müssen jetzt schauen, dass wir bis zur Pause noch ein paar Punkte einfahren. Zur Rückrunde müssen wir uns auf ein, zwei Positionen verstärken. Und dann müssen wir zusehen, dass wir die Kurve kriegen“, kommentierte Michael Schrank.
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