Bottrop. Der VfB Bottrop ist beim Oberliga-Absteiger lange das bessere Team und führt bis kurz vor Schluss. Für das 2:2 gibt es aber einige Gründe.

Das Highlight des vierten Spieltags der Landesliga sollte am Sonntagnachmittag im Oberhausener „Nordler Park“ stattfinden.

Denn der VfB Bottrop gastierte bei der Spielvereinigung Sterkrade-Nord und wollte in der Tabelle ebenso den Blick weiter nach oben richten wie auch der gastgebende Oberliga-Absteiger. Am Ende mussten sich beide Mannschaften aber nach einem 90-minütigen Kampfspiel mit einem 2:2 (1:2) begnügen.

VfB Bottrop stellt auf einer Position um

Bei teils strömendem Regen hatten es die Akteure sichtbar schwer, die volle Stärke auf den rutschigen Kunstrasen zu bringen. Vor allem die Gäste aus dem Jahnstadion haderten mit der Punkteteilung – bis zur 89. Spielminute standen die Weichen auf Sieg. „Wir haben uns zum Schluss selbst um die Punkte gebracht“, fasste Thomas Gerstner das Duell zusammen.

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Der vor wenigen Monaten neu installierte Sportliche Leiter des VfB übernahm für den im Urlaub weilenden Michael Schrank gegen Sterkrade die Rolle an der Seitenlinie. Im Vergleich zur Vorwoche stellten die Bottroper unter der Leitung des ehemaligen Bundesligaprofis auf einer Position um, brachten für Murat Berbero den defensiven Hussein Solh in die Partie. Eine stabile Abwehrreihe und das gewohnt schnelle Umschaltspiel sollte den Schwarz-Weißen beim gut in die Saison gestarteten Ex-Oberligisten zum Erfolg verhelfen.

VfB Bottrop braucht Zeit, um ins Spiel zu kommen

Allerdings taten sich die Bottroper gegen Nord zunächst schwer und brauchten einige Minuten, um wirklich im Spiel anzukommen. Dazu stellte die mangelnde Standhaftigkeit auf dem nassen Untergrund ein zusätzliches Problem dar. So rutschte schon nach acht Minuten der sonst so zweikampfstarke VfB-Flügelspieler Frederick Owusu Ansah in seinen Gegenspieler und holte sich eine frühe Gelbe Karte ab. Den fälligen Freistoß von der Seitenlinie schlugen die Oberhausener tief in den Bottroper Strafraum – und da machte die VfB-Defensive keine gute Figur, als Nusret Miyanyedi den Ball unglücklich am überrascht wirkenden Joel Frenzel vorbei ins eigene Tor lenkte. Während Sterkrade jubelnd abdrehte, wirkten die Schwarz-Weißen ebenso wie der VfB-Anhang sichtlich irritiert.

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Vom frühen Schock erholten sich die Gäste aber mindestens ebenso schnell: Keine zwei Minuten waren nach dem Rückstand gespielt, da übernahm Mittelfeldspieler Devin Müller die Verantwortung und zog aus 25 Metern ab. Der Schuss schlug flach im linken Eck ein und brachte den VfB Bottrop mit dem 1:1 (11.) schnell wieder zurück in die Partie.

VfB Bottrop drängt auf die Führung – und trifft schnell

Tatsächlich erwies sich das Tor für die Bottroper als echter Wachmacher, die Spiel und Gegner fortan im Griff hatten und die Angriffsversuche der Sterkrade zumeist früh unterbinden konnten. „Wirklich gefährlich wurden sie erst in der Schlussphase wieder“, so Gerstner. Darüber hinaus bauten die Gäste selbst viel Druck auf: Erst blieb Kapitän Fatih Candan am Gästekeeper hängen (17.), dann jagte Alpay Cin das Leder per Traumtor zur 2:1-Führung in die Maschen (22.).

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Nun hatte der VfB die Nase vorne und hätte den Vorsprung gar noch ausbauen können, als ein Freistoß von Candan an Freund und Feind vorbei segelte und am Pfosten landete (25.). Und auch nach dem Seitenwechsel hätten die Bottroper für mehr Ruhe sorgen können, als erst Candan frei auf das Sterkrader Tor zulief und kurz darauf auch Rene Biskup aus zentraler Position ebenso vergab (60.) wie Miyanyedi (66.). Gerstner: „Es ist für uns wirklich ärgerlich. Wir machen im Endeffekt drei Tore, spielen aber nur 2:2. Wir hatten die Chancen zur Vorentscheidung, haben sie aber nicht genutzt. Dadurch müssen wir uns schlussendlich an die eigene Nase fassen.“

VfB Bottrop: Fahrige Chancenverwertung rächt sich

So sollte sich die fahrige Chancenverwertung der Bottroper in der Schlussphase noch rächen, als Sterkrade die zweite Luft bekam und den VfB immer tiefer in die eigene Hälfte drückte. Der Ausgleich lag mit zunehmender Spielzeit in der Luft und fiel letztlich in der 89. Minute, als Frenzel erst auf der Linie parierte, der eingewechselte Dennis Charlier aber als erster am Ball war und zum 2:2 abstaubte.

In der Nachspielzeit hatten die Gäste dann Pech, als Candan im Strafraum gefoult wurde, der fällige Pfiff des Unparteiischen aber ausblieb. So musste der VfB unter dem Strich mit einem Zähler vorlieb nehmen.