Ratingen. Der Konkurrent schien übermächtig. Doch auf der Zielgeraden zeigte das Team des GC Schwarze Heide Kirchhellen eine bärenstarke Leistung.
Über den Aufstieg wollten sie beim GC Schwarze Heide bis zuletzt nicht sprechen. Zu unwahrscheinlich schien die Chance, den großen Konkurrenten vom GC Hösel noch an der Tabellenspitze abzufangen. Doch am Sonntag gelang genau dieses Kunststück. Die Kirchhellener sicherten am abschließenden fünften Spieltag den Tagessieg, die Meisterschaft und die Rückkehr in die Oberliga.
Sechs Kirchhellener Spieler bleiben unter 80
Felix Jokiel hielt nach seinem letzten Putt freudestrahlend sechs Finger in die Ratinger Sommerluft. Was der Youngster seinen um das Grün versammelten und mitfiebernden Mitspielern damit mitteilen wollte, war dass seine Runde gelungen war. Jokiel absolvierte seine Aufgabe auf der Anlage des GC Grevenmühle mit sechs Schlägen über Par. Diese „78“ ließ das Kirchhellener Lager jubeln.
Die Entscheidung war noch nicht da, aber immerhin eine Vorahnung. „Ich glaube, wir schaffen es tatsächlich, wir steigen auf“, erklärte Felix Duden. Der Schwarze-Heide-Kapitän, der kurz zuvor eine 79 ins Ziel gebracht hatte, sollte sich nicht irren.
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Die Addition aller Ergebnisse bestätigte schon wenig später das gute Gefühl, bescheinigte dem GC Schwarze Heide eine überragende Mannschaftsleistung, den Tagessieg und damit die Erfüllung aller Hoffnungen: Der Klub schnappte der bärenstark besetzten Bundesliga-Reserve des GC Hösel auf den letzten Metern die Tabellenführung weg und ist nun wieder Oberligist.
Der Finaltag hatte für die Kirchhellener vielversprechend begonnen. Lucas Goriwoda war als erster auf die Runde gegangen. Im gelangen drei Birdies, an Loch 7 musste er aber auch ein Doppelbogey hinnehmen. Am Ende notierte er auf dem Par72-Kurs eine 74 und lieferte damit das beste Kirchhellener Ergebnis an diesem Tag ab. Dass die Schwarze Heide am Ende deutlich besser abschnitt, als der große Konkurrent aus Hösel, hatte mehrere Gründe.
Zum einen die mannschaftliche Geschlossenheit der Kirchhellener. Neben Goriwoda, Duden und Jokiel blieben auch Justin Ostrowski (77), Justin Weidemann (78) und Daniel Roesner (79) unter 80 Schlägen. Felix Flockert mit einer 83 und Frank Jansen (84), der mit einer Verletzung an der Achillessehne zu kämpfen hatte, komplettierten die gelungene Vorstellung zu einem Gesamtergebnis von 44 Schlägen über Par. Der GC Hösel konnte da nicht mithalten. Die Ratinger mussten nach 51 Schlägen über Par den schon sicher geglaubten Aufstieg zu den Akten legen.
GC Grevenmühle sorgt für einen würdigen Rahmen
„Wir haben dem Druck standgehalten. Das war ein Krimi. Unser Erfolg hing bis zum Schluss am seidenen Faden“, stellte Felix Duden am Ende fest und ergänzte: „Das war wirklich ein Tag zum Genießen, obwohl es für uns alle wohl die anstrengendste Golfrunde des Jahres war. Weniger physisch, dafür aber mental.“
Erster Gratulant war Gastgeber-Club GC Grevenmühle. Die Ratinger hatten für einen würdigen Abschluss der Landesliga-Saison gesorgt. Die Lokalmatadoren landeten zwar auf dem letzten Platz und sind damit Absteiger, dafür punktete Grevenmühle aber als tadelloser Gastgeber.
Die Anlage in Grevenmühle war für die Kirchhellener am Sonntag aber nicht Endstation. Das Team feierte Meisterschaft und Aufstieg noch im Clubheim in der Schwarzen Heide. Kapitän Felix Duden hatte nach der obligatorischen Bierdusche schon fest die kommende Saison im Blick: „Wir sind nun zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte Oberligist. Mit diesem Team und diesem Potenzial muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Ich spreche nicht von einem weiteren Aufstieg, aber ich bin mir sicher, dass wir in der Oberliga sehr gut mithalten können. Ich bin gespannt darauf, wie sich unsere Spieler bis zum nächsten Saisonstart noch entwickeln.“
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