Bottrop. Das packendste Finish der Ultralauf-Geschichte: In der letzten von 24 Stunden ging erst ein Raunen, dann pure Begeisterung durch den Prosperpark.

Das Bottroper Ultralauf-Festival wird in die Laufgeschichte eingehen, so viel steht fest. Denn noch nie ist eine Entscheidung im 24-Stunden-Lauf so knapp ausgefallen wie am Sonntag. Zwischen dem Sieger und neuen Deutschen Meister Florian Reus und dem Zweitplatzierten Michael Ohler lagen am Ende gerade einmal 162 Meter. Um Haaresbreite also, wie es Ultraläufer sagen würden.

„Das war absolut irre“, erklärte Jörg Schlegel vom ausrichtenden Klub Adler Langlauf, „Ohler hatte 23 Stunden lang das Feld angeführt, doch dann gab Florian Reus noch einmal richtig Gas.“ Der Welt- und Europameister aus Würzburg drehte in der letzten Stunde mächtig an der Temposchraube. Reus wurde immer schneller, absolvierte die letzten Kilometer mit einer Pace knapp unter vier Minuten pro Kilometer.

Vielen geht die Kraft zur Neige, aber Florian Reus gibt Gas

Das blieb natürlich auch den Zuschauern und Teilnehmern nicht verborgen. Aus dem anfänglichen Raunen wurde innerhalb kurzer Zeit pure Begeisterung. „Der Prosperpark stand regelrecht Kopf“, beschrieb Schlegel die Atmosphäre.

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Erst Recht, als Reus seinen ärgsten Widersacher kurz vor Schluss in der Verpflegungszone überholte. Reus hatte am Ende 253,894 Kilometer auf seinem Tacho, Michael Ohler vom TSV Kandel war knapp geschlagen (253,732). Die DM-Bronzemedaille holte sich mit Marko Gränitz ein Teamkollege von Reus (243,938).

Für eine starke Leistung gefeiert wurde auch Lokalmatador Stefan Dreimann von Adler Langlauf. Der Bottroper legte bei seinem 24-Stunden-Debüt 142,552 Kilometer zurück und landete damit auf dem 50. Platz.

Sechs-Stunden-Lauf: Eine Frau gewinnt die Gesamtwertung

So spannend wie bei den Männern war die Entscheidung bei den Frauen nicht. Deutsche Meisterin wurde Anne Stephan aus Blankenfelde. Die Brandenburgerin schaffte 230,551 Kilometer und lag damit klar vor Simone Durry von der TG Neuss (216,502) und Katrin Gottschalk (213,355) aus Esslingen.

Ein überraschendes Ergebnis lieferte der Sechs-Stunden-Lauf, denn den Gesamtsieg im Prosperpark sicherte sich eine Frau. Rafael Rodriguez Baena vom TC Kray legte eine Distanz von 69,698 Kilometern zurück und war damit schneller als Fabian Langwald, der die Männerwertung mit 68,492 Kilometern gewann.

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Als Sieger durften sich nach 24 Stunden auch die vielen Helfer und Mitglieder des Ausrichters Adler Langlauf fühlen. „Als Mitorganisator und Helfer hatte ich wie viele andere auch nach 24 Stunden gut 30 Kilometer auf dem Tacho. Aber unsere Mühen haben sich ausgezahlt. Wir sind unheimlich zufrieden mit dem Verlauf“, erklärte Schlegel.

Als Gewinn stellte sich auch der Umzug vom Batenbrock-Park heraus. Schlegel: „Die Strecke im Prosperpark ist schneller und damit bei den Läufern beliebt. Wir wollen in den kommenden Jahren an diesem Ort bleiben.“

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