Bottrop. Der SV Rhenania IV war mit Verstärkung aus der Bezirksliga-Mannschaft angetreten. Doch die Welheimer Löwen ließen sich auch davon nicht bremsen.

Mit einem 3:2-Heimsieg gegen Rhenania Bottrop II macht Rot-Weiß Welheimer Löwen einen Riesenschritt in Richtung Aufstieg. Am letzten Spieltag reicht den Löwen ein Punkt im Auswärtsspiel gegen den Tabellenneunten DJK Arminia Lirich II.

Nach dem Schlusspfiff war nur noch Jubel. Spieler, Betreuer und Fans stürmten den Rasen und feierten die Welheimer Löwen, die sich in einem hochspannenden und packenden Spiel quasi in der Nachspielzeit den Sieg mit einem Treffer durch Abbas Jaafar sicherten.

Rhenania Bottrop tritt mit Emre Kilic und Patryk Niedzicki an

Die Löwen belohnten sich damit für ihre engagierte und kämpferische Leistung. Der Glaube an den Aufstieg ist jetzt riesengroß im Verein. Und dieser Optimismus ist berechtigt, denn von Beginn an hielten die Löwen dagegen. Gegen eine spielstarke U23 von Rhenania, die noch mit Emre Kilic und Patryk Niedzicki aus dem Bezirksliga-Team verstärkt worden war.

Die Spannung an der Welheimer Straße war förmlich mit Händen zu greifen. Beide Mannschaften belauerten sich, die Zweikämpfe wurden intensiv, aber fair geführt und den ersten Vorteil holten sich die Löwen.

Robin Polak im Zweikampf mit  Izzet Avci.
Robin Polak im Zweikampf mit Izzet Avci. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Fünf Minuten vor der Halbzeit netzte Pascal Patrick Kaluza für die Rot-Weißen ein. Doch die Rhenania blieb unbeeindruckt und schlug eiskalt zurück: Ausgleich in der 42. Minute durch Florian Macziej. Damit blieb alles weiter offen und sowohl Rhenania als auch die Löwen konnten weiter auf den Sieg hoffen.

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Die zweite Hälfte begann ohne großes Abtasten. Rhenania versuchte es mit Spielkontrolle, die Löwen immer wieder mit ihren pfeilschnellen Kontern in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr. In der 52. Minute ging das Konzept der Löwen dann auf.

Der wieselflinke und immer gefährliche Onur Karakus setzte sich durch, die Löwen führten 2:1. In der Folge verstärkten die Rhenanen weiter den Druck und erspielten sich Torchance um Torchance. Doch immer wieder scheiterten sie an sich selbst oder am großartig aufgelegten Löwen-Keeper Marvin Burow, der die Fans der Roten mit Glanzparaden zum Jubeln brachte.

Mit Kontern blieben die Löwen jedoch weiter gefährlich für die nicht immer sattelfest wirkende Abwehr der Rhenanen. Die Uhr tickte jetzt erbarmungslos weiter, kein Team gab auch nur einen Zentimeter Boden preis, der Druck der Gäste wurde jedoch immer stärker. In der 83. Minute dann ein Aufschrei der Erlösung bei Rhenania und dem zahlreich mitgebrachten Anhang. Patryk Niedzicki erlöste mit dem Ausgleich die Fans der Mannschaft aus dem Blankenfeld.

Hussein El-Dimassi (r.) im Zweikampf mit Robin Jobst.
Hussein El-Dimassi (r.) im Zweikampf mit Robin Jobst. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

So jedenfalls sah es aus. Die Löwen aber ließen sich nicht von ihrem Spielkonzept abbringen und versuchten es immer wieder mit langen Bällen in die Schnittstellen und über die Außen. Innerhalb weniger Minuten vergaben die Gastgeber drei Großchancen, doch die vierte saß.

Die Nachspielzeit von drei Minuten wurde gerade angezeigt, da vollendete Abbas Jafaar nach einem klugen Konter eiskalt zum 3:2. Und da gab es kein Halten mehr. Die verbleibenden zwei Minuten spielten die Löwen gegen konsternierte Rhenanen clever runter, dann wurde gefeiert.

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Löwen-Coach Ramazan Karakus war gar nicht so leicht zu finden nach dem Abpfiff. Die Spieler feierten ihren Coach und der war sichtlich gerührt: „Vor dem Spiel sind wir schon etwas gehemmt gewesen, als wir hörten, dass die ohnehin starke Rhenania noch mit Spielern aus der ersten Mannschaft verstärkt wird.“

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Karakus weiter: „Aber wir wussten auch um unsere Stärken, wir haben eine spielerisch wirklich gute Mannschaft. Und ganz ehrlich: von der ersten bis zur 90. Minute haben ausnahmslos alle geackert, gekämpft, taktisch diszipliniert gespielt. Besser kann man es nicht machen. Ich bin sehr stolz auf meine Spieler. Wir hatten am Ende noch richtig große Chancen, aber auch Rhenania hatte große Torchancen. Heute hat nicht unbedingt die bessere, aber die effizientere Mannschaft gewonnen.“

Nur wenige Sekunden nach den letzten Worten wurde Ramazan Karakus dann von seinen Spielern zum wiederholten Male „geduscht“ und gefeiert. Am nächsten Sonntag können die Löwen nun den Deckel auf eine grandiose Saison machen.

Stefan Thiele, Trainer der U23 von Rhenania Bottrop, war direkt nach Spielschluss zwar enttäuscht, präsentierte sich aber auch als fairer Sportsmann und gratulierte dem Gegner. Der Coach zog folgendes Fazit: „Das war für die Zuschauer auf jeden Fall ein spannendes Spiel. Letztendlich haben die Löwen drei und wir nur zwei Tore geschossen und dann verdient man es auch, aufzusteigen.“

Zum Spiel seiner Mannschaft ergänzte Thiele: „Torchancen hatten wir selbst genug, aber die haben wir nicht gemacht. Wer am Saisonende oben steht, der hat es verdient, Meister zu sein und aufzusteigen.“

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