Herten. Schon nach wenigen Sekunden zappelte der Ball im Netz. Warum der VfB Kirchhellen beim Tabellendritten Vestia Disteln dennoch nicht unter ging.

Für Josua Garz hatte das Spiel beim SV Vestia Disteln albtraumhaft begonnen. Nur wenige Sekunden nach dem Anstoß zappelte der Ball schon im Netz. Den Torhüter des VfB Kirchhellen traf zwar keine Schuld, doch der Gegentreffer ließ ihn ahnen, dass noch viel Arbeit auf ihn zukommen würde.

Er sollte sich nicht täuschen. Doch auf Garz war Verlass. Er rettete seinem Team mit zahlreichen Paraden einen Punkt. Das 2:2 beim offensivstarken Tabellendritten könnte am Ende der Saison wertvoll sein. Am Sonntag sorgte er dafür, dass die Blau-Weißen nicht auf einen Abstiegsplatz abrutschten.

VfB Kirchhellen wird schon nach wenigen Sekunden kalt erwischt

1:0 nach weniger als zehn Sekunden. Torschütze Timo Schmidt. Der SV Vestia Disteln brauchte nicht lange, um dem VfB Kirchhellen klar zu machen, dass er es mit der torgefährlichsten Offensive der Liga zu tun bekommen würde.

Vor dem Spiel hatten die Hertener schon 94 Mal in 25 Saisonspielen getroffen. Ligabestwert. Doch entmutigen ließ sich der VfB Kirchhellen durch den frühen Nackenschlag nicht. Schon im direkten Gegenzug hätte der Ausgleich fallen können. Paul Engel vergab jedoch nach sehenswerter Kombination.

Ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte sich nicht. Das lag vor allem daran, dass sich der VfB Kirchhellen zu lange der Illusion hingab, hier spielerisch Paroli bieten zu können. Das zentrale Mittelfeld blieb aber ganz klar Hoheitsgebiet des Hausherren.

Der VfB Kirchhellen verliert zu schnell die Bälle

Disteln war laufstark, bissig in den Zweikämpfen und hellwach. Der VfB wurde im Spielaufbau immer wieder gestört, verlor zu leicht die Bälle und lief im Anschluss meist hinterher. Die Hertener erarbeiteten sich weitere Chancen, bei denen sich Garz die ersten Meriten verdiente.

Immerhin: Nach 20 Minuten brachte ein Entlastungsangriff den Ausgleich. Luca Kleine-Wieskamp hatte sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt und passte auf Ferdi Schmücker. Der legte sich den Ball zurecht und traf mit einem Schuss aus 14 Metern zum 1:1.

VfB-Trainer Marco Hoffmann nutzte die Halbzeitpause, um die taktische Ausrichtung seines Teams zu korrigieren. Das zeigte zunächst auch Wirkung. Die Kirchhellener mieden jetzt im Spielaufbau den Weg durch das Zentrum, verlagerten geschickt auf die Außen und Disteln war lange abgemeldet. Den erneuten Rückstand konnte der VfB aber nicht verhindern. Timo Schmidt war nach 63 Minuten ein zweites Mal erfolgreich.

Sascha Markmann liefert die Antwort auf den erneuten Rückstand

Das Spiel schien gelaufen. Doch es kam ganz anders. Nur zwei Minuten später kombinierte sich der VfB mutig vor das Distelner Tor. Sascha Markmann vollendete zum 2:2. Der Ausgleichstreffer war Startschuss für Distelns Schlussoffensive. Die Hertener fuhren einen Angriff nach dem anderen, fanden aber immer wieder in Josua Garz ihren Meister.

Kirchhellens Trainergespann fiel nach der fünfminütigen Nachspielzeit ein Stein vom Herzen. Marco Hoffmann nahm es mit Humor, als er seinem Kollegen Sascha Wisniowski zurief: „Mist, jetzt gibt es für uns wieder Bier.“

Dass sich die Spieler das Kaltgetränk verdient hatten, daran gab es am Sonntag keinen Zweifel. Das bestätigte auch Hoffmann: „Bei jedem Fehler ging die Post ab, das war brutal. In der Halbzeit konnten wir noch einmal durchatmen, konnten etwas justieren. Den Punkt haben wir uns aber absolut verdient, weil wir jeden Meter gemacht haben, der nötig war.“

SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen.
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen.
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen.
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen.
SV Vestia Disteln gegen VfB Kirchhellen. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann
Kirchhellens Spieler reißen nach dem Schlusspfiff die Arme in die Luft.
Kirchhellens Spieler reißen nach dem Schlusspfiff die Arme in die Luft. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann
Josua Garz hatte am Sonntag alle Hände voll zu tun.
Josua Garz hatte am Sonntag alle Hände voll zu tun. © Felix Hoffmann | Felix Hoffmann

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