Duisburg. Die Rot-Weißen leisten sich in der Matsche keinen Ausrutscher und siegen trotz katastrophaler Platzzustände mit 4:2 beim ESV Hohenbudberg.
Das „Glücksspiel unter freiem Himmel“ endete für den SV Fortuna mit dem achten Saisonsieg: Beim ESV Hohenbudberg gewannen die Bottroper trotz miserabler Platzverhältnisse mit 4:2 (1:1) und festigten ihren vierten Tabellenplatz. Nichtsdestotrotz kritisierte Sebastian Stempel die Entscheidung, das Spiel durchzuführen, scharf.
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„Das war unverantwortlich“, betonte Fortunas Coach. „Der Platz war ein reiner Matsch, so habe ich das noch nicht erlebt. Ich bin schon lange dabei und habe viele Spiele auf Rasen mitgemacht. Die Verletzungsgefahr war viel zu groß. Es war reines Glückspiel, mit Fußball hatte das gar nichts zu tun.“ Gerade die Verletzungen, die die Fortuna in diesem Spiel hinnehmen musste, verliehen dem Erfolg bei den abstiegsbedrohten Duisburgern einen bitteren Beigeschmack. Justin Igbonosun und Marcel Hegemann mussten nach einem Zusammenprall mit Platzwunden vom Platz (80.). Zu Beginn der 20-minütigen Nachspielzeit war die Partie für Niklas Wenderdel vorzeitig beendet; der junge Stürmer war nach einem üblen Foul umgeknickt. Damit nicht genug: Kevin Michalik, der in der 107. Minute frei auf das gegnerische Tor zulief, wurde von hinten weggegrätscht; sein Kontrahent sah dafür die Rote Karte.
Fortunas Ersatzleute aus der Jugend und zweiten Mannschaft überzeugen
All dies in einer Partie, in der die Fortuna mit einer spärlich besetzten Bank klarkommen musste. Stempel zollte seinem Team größte Hochachtung. „Wir hatten neben Justin Bergendahl aus der Jugend noch zwei aus der Zweiten dabei, die schon gestern gespielt haben. Ibrahim Akkaya, den wir für Niklas eingewechselt haben, musste angeschlagen aufs Feld. So viele Hüte, wie ich vor den Jungs ziehen möchte, habe ich gar nicht.“
Schon der erste Treffer des Spiels durch Nick Sommer, gab einen Vorgeschmack auf viele Szenen der Begegnung. Nach einer Ecke rutschte zunächst Marcel Siwek weg, dann zwei Abwehrspieler von Hohenbudberg. Zwei Mal wurde der Ball noch abgefälscht, bevor er ins ESV-Tor trudelte (13. Minute). Beim 1:1 verlor Fortunas Norman Hassenrück die Balance; allerdings hatte Ahmet Cebe bei seinem Heber über Philip Pusch im Abseits gestanden.
In der 58. Minute hatten die Gäste wieder die Nase vorn. Niklas Wenderdel flankte und Pierre Weyerhorst vermochte den Ball ins Tor zu stochern. Nur eine Minute später egalisierte Samet Altun, der - am zweiten Posten lauernd - eine Flanke über die Linie beförderte.
Schiedsrichter lässt 20 Minuten nachspielen
Den Treffern, die den Bottropern den Weg zum Sieg ebneten, gingen gut herausgespielte Angriffe voraus. Marcel Siwek kam über außen in den Strafraum, setzte sich dort durch und schoss den Ball flach in das lange Eck (86.). Vier Minuten später nahm Wenderdel diese Aktion als Blaupause für sein 4:2 (90.). Nun galt es, die gefühlt ewig dauernde Nachspielzeit zu überstehen. „Zu Beginn war ein Hund auf dem Platz, das dauerte etwas, bis der eingefangen war. Dazu kamen die Unterbrechungen wegen der Verletzungen“, verriet Stempel. „Trotzdem habe ich nicht verstanden, warum der Schiedsrichter meinte, derartig lange nachspielen zu lassen.“
Unter dem Strich überwog bei den Fortunen der Stolz auf die Teamleistung. „Die Mannschaft mit dem größeren Willen und der größeren Leidenschaft hat gewonnen.“ Auch mit Blick auf die bevorstehende Winterpause fiel Stempels Fazit positiv aus. „Mit diesem vierten Platz können wir leben.“
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