Gelsenkirchen. Die Kirchhellener überzeugen kämpferisch, verlieren im Kellerduell aber ihre spielerische Linie und unterliegen beim SC Hassel unglücklich 2:3.
Nach dem Schlusspfiff baute sich Nikolai Harms breitbeinig vor der Kirchhellener Reservebank auf. Der Mittelfeldspieler des SC Hassel griff sich provokant ans Genital und setzte mit letzten verbalen Unsportlichkeiten den Schlusspunkt einer schwachen, aber bis zur Schlusssekunde offenen Partie. Marc Wischerhoff wollte die an diesem Tage zahlreich vorgetragenen Mätzchen der Gelsenkirchener nicht groß kommentieren, der Trainer des VfB Kirchhellen gab aber zu: „Dieses 2:3 tut weh, wir waren die bessere Mannschaft.“
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In den letzten drei Spielminuten hielt sich Alexander Groß nur noch in der Hälfte des SC Hassel auf. Kirchhellens Schlussmann wollte mithelfen, den Treffer zum 3:3 zu realisieren. Der VfB drückte auf den Ausgleich, holte jedes Prozent an Einsatz und Willen aus sich heraus. Doch es reichte nicht mehr. Unter dem Strich stand eine vermeidbare und nicht unbedingt leistungsgerechte Niederlage im Kellerduell der Bezirksliga.
Der SC Hassel verschleppt eine ganze Stunde lang das Tempo
Wischerhoff gab sich nach dem Schlusspfiff selbstkritisch, suchte die Gründe für die Niederlage nicht in der theatralischen Spielweise des SC Hassel, der in den 90 Minuten nicht viel mehr geleistet hatte, als den erfolgreichen Versuch, den Gegner auf sein Level herunterzuziehen. „Wir haben dem SC Hassel genau den Gefallen getan, vor dem ich noch gewarnt hatte“, erklärte Wischerhoff, „wir wollten vermeiden, dass der Gegner zu Kontermöglichkeiten kommt.“ Doch genau zu einer solchen luden die Kirchhellener in der 11. Minute ein. Nach einem Ballverlust schlugen die Gelsenkirchener einen langen Ball nach vorne und Gor Hovakimyan schloss zum 1:0 ab.
SC Hassel ringt den VfB Kirchhellen mit 3-2 nieder
In den folgenden 59 Spielminuten konzentrierte sich der SC Hassel dann ausschließlich darauf, keinen Spielfluss aufkommen zu lassen. Dabei griffen die Gelsenkirchener auf das komplette Repertoire zurück. Fast im Minutentakt musste das Spiel unterbrochen werden, weil Spieler nach Zweikämpfen medizinische Behandlung einforderten. Hassel beteiligte sich erst dann wieder konstruktiv am Spiel, nachdem Kirchhellen der Ausgleich gelungen war. Ferdi Schmücker hatte den Ball nach einer Freistoßflanke von Maximilian Rissel durch die Hosenträger von SC-Keeper Simon Schnipper geköpft (70.).
Gelsenkirchener Unsportlichkeit vor dem Siegtreffer
Der VfB wäre in den letzten 20 Minuten gut damit beraten gewesen, seine spielerischen Vorteile in die Waagschale zu werfen. Doch die Kirchhellener ließen sich auf einen offenen Schlagabtausch ein, in dem die taktische Ordnung komplett verloren ging. Hassel kam in der 76. Minute zur erneuten Führung durch Mounir Hafsi. Der VfB antwortete postwendend. Der eingewechselte Fabian Mohs traf nach einem Eckball per Kopf zum erneuten Ausgleich (78.). Den Schlusspunkt setzte aber der SC Hassel, dem in der 89. Minute das 3:2 gelang. Dem Treffer von Lukas Tomanek haftete jedoch eine Unsportlichkeit an. Denn der SC spielte den Ball zum ersten Mal nicht ins Aus, als sich ein Gelsenkirchener Akteur wieder einmal verletzt am Boden krümmte, sondern kombinierte sich an dem wild gestikulierenden Mitspieler vorbei bis vor das Kirchhellener Tor.
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