Bottrop. Seit dieser Woche ist klar: Die Herren von Adler 07 kehren in die Landesliga zurück. Die Frauen dagegen bereiten sich auf einen neuen Anlauf vor.

Ein außergewöhnliches Bild bot sich am Mittwoch beim Blick auf den Instagram-Account von Sebastian Wycichowski. Ganz alleine war der Coach der Handball-Herren von DJK Adler 07 Bottrop da zu sehen, bewaffnet mit einer schäumenden Schampusflasche in der Hand im eigenen Garten. „Auf den verdienten Aufstieg, Jungs“, zeigte sich Wycichowski trotz fehlender Gesellschaft freudig. In Zeiten der Coronavirus-Pandemie müssen Feierlichkeiten eben etwas kleiner ausfallen.

Dabei haben die Adler allen Grund dazu, die Korken knallen zu lassen. Denn: Seit dieser Woche sind auch die letzten Fragezeichen ausradiert, der Handballverband Niederrhein und der untergeordnete Kreis Rhein-Ruhr haben Regelungen für die Aufstiegsfrage festgelegt.

Corona: Verband wartete mit der Entscheidung über den Aufstieg ab

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Während schon unmittelbar nach den Osterfeiertagen klar gemacht wurde, dass es in dieser Saison angesichts der Umstände keine sportlichen Absteiger geben wird, blieb die Aufstiegsfrage zunächst unbeantwortet. Mehrere Szenarien ließen Raum für Spekulationen – letztlich haben sich die Verantwortlichen in dieser Woche für die Quotientenregelung entschieden.

Dabei wird die Anzahl der bislang gesammelten Pluspunkte durch die Zahl der absolvierten Spiele geteilt und der Wert mit dem Faktor 100 multipliziert. Mit dem dadurch erzielten Ergebnis wird eine Rangfolge erstellt, die entsprechend bei der Ermittlung der Aufsteiger berücksichtigt wird.

Als deutlicher Tabellenführer wollte Adler sich nicht zu früh freuen

Für die Adler-Herren war es angesichts der bis zum Abbruch geleisteten Rekordjagd im Grunde nur eine Frage der Zeit, ehe der Sprung in die Landesliga feststehen sollte. Die 07er führten das Feld in der Bezirksliga bis zum Schluss gänzlich ungeschlagen und mit deutlichem Vorsprung an.

„Wir wollten uns aber nicht zu früh freuen“, so Wycichowski. Immerhin geisterte auch der Gedanke einer möglichen Annullierung der gesamten Spielzeit durch den Hinterkopf, in diesem Fall wären die Bottroper als Ligaprimus leer ausgegangen. Nun können sich die Adler nach einigen Jahren der Abstinenz aber endgültig auf die Rückkehr in die Landesliga freuen.

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Gerne wäre auch die Frauentruppe von Adler 07 eine Liga höher geklettert. Doch die Quotientenregelung hat für die Mannschaft von Trainer Frank Meese den Verbleib in der Landesliga zur Folge.

Und das, obwohl die 07er bis zum Schluss in der Spitzengruppe mitgemischt haben und zuletzt noch einen aussichtsreichen vierten Platz bekleideten. Wenngleich der Ligaverbleib für die Bottroperinnen keinen Beinbruch bedeutet, zeigte sich Meese nach der Entscheidung des HVN enttäuscht.

Meese findet die Quotientenregelung die „unfairste“ Option

„Ich finde, dass hier die unfairste Option ausgewählt wurde. Allen Teams, die noch die Chance auf den Aufstieg hatten, wurde die Möglichkeit dazu genommen“, so Meese. Aus der Staffel, denen die Adler angehören, steigen lediglich die SG Überruhr IV sowie der LTV Wuppertal in die Verbandsliga auf. „Beide Mannschaften steigen zweifelsfrei verdient auf.

Aber auch die nachfolgenden Teams hätten berücksichtigt werden sollen.“ Dabei blickt Meese vor allem auf den benachbarten westfälischen Verband, der nicht nur auf die Quotientenregelung setzt, sondern auch Wildcards vergibt.

In Westfalen dürfen viel mehr Mannschaften aufsteigen

„Eine abschließende Entscheidung mittels Quotientenregelung über die regulären Aufstiegsplätze würde dieser besonderen Situation nicht gerecht werden“, äußern sich die Verantwortlichen des HVW unter anderem auf der Verbands-Homepage.

Meese: „So schade es auch um unsere gute Leistung in dieser Saison ist, blicken wir voller Vorfreude auf die neue Spielzeit. Die Truppe bleibt zusammen, auch ich habe meine Zusage für das kommende Jahr gegeben. Ich denke, wir haben dadurch eine gute Chance, erneut ganz oben mitzuwirken.“

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