Bottrop. Vor allem Landesligist SC Bottrop und Bezirksligist TSG Kirchhellen dürften von der Entscheidung des Handballverbandes Niederrhein profitieren.

Die ersten Entscheidungen der aktuellen Handball-Saison 2019/20 sind gefallen. Am Dienstagabend wurde durch den Handballverband Niederrhein (HVN) entschieden, dass der Spielbetrieb wie geplant bis zum 19. April aussetzt und die laufende Spielzeit danach abgebrochen wird. Weitere Saison-Partien auf Verbandsebene werden demnach nicht stattfinden.

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Damit folgt der HVN den Empfehlungen des Deutschen Handballbundes (DHB). Zwar steht eine Entscheidung des Handballkreises Rhein-Ruhr, der unter anderem für die Bezirksliga mit Bottroper Beteiligung verantwortlich zeichnet, insbesondere im Hinblick auf die Auf- und Abstiegsregelung noch aus. Es ist aber davon auszugehen, dass der Kreis den Empfehlungen des Verbandes folgen wird, wonach es zwar Aufsteiger, jedoch keine Absteiger geben soll. Davon dürfte neben dem Landesligisten SC Bottrop auch die TSG Kirchhellen (Bezirksliga) profitieren.

David Krix: „Die Entscheidung des HVN bedeutet ein Aufatmen“

Denn sowohl der SCB als auch die Kirchhellener bekleideten in ihrer Liga jeweils das Tabellenende und mussten so kräftig um den Klassenerhalt zittern. Zumindest für den SC als Landesligist herrscht bereits Gewissheit, die Bottroper werden auch im kommenden Jahr auf Landesebene um Punkte spielen. „Die Entscheidung des HVN bedeutet ein Aufatmen, da sich unsere Mannschaft bis zur Zwangspause in höchster Abstiegsnot befand. Dieses Gefühl ist nun Geschichte“, äußerte sich der zweite SC-Vorsitzende David Krix auf der Vereinsseite noch am Dienstagabend. Schon während der laufenden Saison warf Trainer Dirk Adam das Handtuch, und Reserve-Coach Jens Remmert übernahm die Verantwortung.

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Dagegen müssen sich die Kirchhellener noch in Geduld üben, ehe der Kreis über das Schicksal der TSG entschieden haben wird. „Wir gehen aber davon aus, dass die Regelung des Verbandes auch in unserem Kreis ihre Anwendung finden wird. Damit würden wir auch in der kommenden Saison Bezirksliga spielen. Eine gerechte Entscheidung, auch wenn wir den Ausgang durchaus noch selbst in der Hand gehabt hätten“, sagt TSG-Trainer Michael Zawadzki. „Wenn sich die Gesamtsituation entspannt hat, werden wir sicherlich gemeinsam darauf anstoßen.“

Drei mögliche Szenarien zur Ermittlung der Aufsteiger

Offen blieb derweil die Frage, wie in Sachen Aufstiegsregelung zu verfahren ist. Darüber wird der DHB in der Woche nach Ostern entscheiden. Drei mögliche Szenarien zur Ermittlung der Aufsteiger wurden in Betracht gezogen – so könnte etwa ein bestimmter Stichtag, der Stand nach der Hinrunde oder aber ein ermittelter Quotient aus der Anzahl der absolvierten Spiele und den dabei erspielten Punkten ausschlaggebend sein. Zumindest die Bezirksliga-Männer der DJK Adler 07 Bottrop dürften den Sprung in die Landesliga aber in trockenen Tüchern haben. Denn die 07er führten die Tabelle zu jedem Zeitpunkt unangefochten an. „Wir werden den Ball flach halten, bis wir die Entscheidung schriftlich haben“, sagt 07-Coach Sebastian Wycichowski. „Ich muss zwar zugeben, dass wir die Saison gerne zu Ende gespielt und gerne ein richtiges Aufstiegsspiel absolviert hätten. Die Entscheidung ist aber nachvollziehbar und absolut richtig.“

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Derweil rechnen die Landesliga-Frauen der Adler als zuletzt Tabellenvierter mit einem Ligaverbleib. „Ich gehe nicht davon aus, dass es bei uns je nach Regelung für einen Aufstieg reichen wird. Als fairste Variante würde ich die Hinrunden-Tabelle einstufen“, ordnet Trainer Frank Meese die Situation ein. „Aber für uns ist das alles kein Beinbruch, wir sind mit unserem persönlichen Abschneiden zufrieden. Und der Abbruch ist eine vernünftige Entscheidung.“ Klarheit werden schließlich die kommenden Tage bringen.