Bottrop. Adler 07 Bottrop führt die Bezirksliga-Tabelle verlustpunktfrei und mit erheblichem Vorsprung an, muss aber dennoch um den Aufstieg bangen.
Bis das Coronavirus für die Spielpause sorgte, bastelten die Handballer der DJK Adler 07 Bottrop an der besten Saison der Vereinsgeschichte. Das Team gewann in der Bezirksliga alle 19 Saisonspiele, im Schnitt mit 30:16-Toren. Doch umso länger Corona zum Nichtstun zwingt, desto größer werden die Fragezeichen. Trainer Sebastian Wycichowski befürchtet, ausgerechnet sein Team könne am Ende zu den großen Verlierern gehören.
Sebastian Wycichowski will sich und seinen Spielern nichts vormachen: „Ich glaube nicht, dass wir die Situation rund um das Coronavirus in den nächsten Wochen soweit unter Kontrolle haben, dass wir unsere Saison wieder aufnehmen können.“ Und dennoch setzt Wycichowski alles daran, dass seine Jungs nahtlos an die bisherigen Leistungen anknüpfen können.
Die Adler halten sich mit individuellen Trainingsplänen in Form
Adler 07 Bottrop verstärkt sich zur neuen Saison auf drei Positionen
Zur neuen Spielzeit wird Lukas Banner zur Mannschaft stoßen. Der Keeper des Bezirksliga-Konkurrenten HC Sterkrade 75 spielte bereits in der Jugend für die Adler, wohnt und arbeitet zudem in Bottrop. „Er möchte leistungsorientierter spielen und sucht eine neue Herausforderung“, sagt Wycichowski.
Im Rückraum verstärken sich die Adler mit Simon Strangemann von der TSG Kirchhellen. „Ein junger Spieler, athletisch und mit großem Potenzial. Er wird sich bei uns mit Sicherheit gut entwickeln können.“
Ähnlich fällt Wycichowskis Urteil über den dritten Neuzugang aus. Henry Nagel ist aktuell noch A-Jugend-Spieler des Landesligisten SV Schermbeck. „Henry hat uns schon während der letzten Vorbereitung besucht. Er ist zwar noch blutjung, ist mit seinen 19 Jahren aber schon enorm weit. Ein echter Athlet, der auch als Typ perfekt zu uns passt“, erklärt Bottrops Trainer.
Jeder Spieler bekam einen individuellen Trainingsplan in die Hand. Er umfasst zwei Trainingsstunden pro Woche. „Jeder muss Lauf-, Stabilisierungs- und Krafteinheiten absolvieren“, sagt Wycichowski. Die Ergebnisse fragt er einmal wöchentlich telefonisch bei jedem Spieler ab. Dabei sind die Handballer die geringste Sorge des Trainers.
„Ich habe gelesen, dass ein Handballkreis in Hessen die Saison bereits zu den Akten gelegt hat. Dort soll die Spielzeit zum Stichtag 13. Februar gewertet werden. Inklusive Auf- und Abstiegswertung“, sagt Wycichowski. Der gleiche Tag solle auch für den Handballkreis Köln/Rheinberg gelten, dort wolle man allerdings komplett darauf verzichten, Absteiger zu benennen.
Paragraph 52 in der Spielordnung regelt den Fall eines Saisonabbruchs
Zwei Szenarien, mit denen der Adler-Coach gut leben könnte. Sein Team wäre in beiden Fällen aufgestiegen. Doch die Situation für den Handballkreis Rhein-Ruhr, zu dem die Adler gehören, ist noch ungeklärt.
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Wycichowski: „Es gibt einen uralten Paragraphen 52 in der Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes, der den Fall regelt, dass eine Saison nicht zu Ende gespielt werden kann. Dort heißt es: Die spielleitende Stelle muss nach sportlichem Ermessen über Auf- und Abstieg entscheiden. Das könnte am Ende aber auch heißen, dass die Saison annulliert wird und wir in der neuen Spielzeit wieder in der Bezirksliga starten müssten.“
Sebastian Wycichowski hofft auf eine faire Entscheidung
Für die Bottroper wäre das der Super-Gau. „Wir wollen kein Corona-Aufsteiger sein, aber das wäre noch das kleinere Übel“, sagt Wycichowski und führt aus: „Wenn wir nicht aufsteigen, wäre unsere ganze Saisonplanung dahin. Wir haben das Budget für eine Landesliga-Saison bereits zusammen. Dazu stoßen zur neuen Saison drei weitere Spieler zu uns. Wir können nur hoffen, dass unser Handballkreis eine Entscheidung trifft, die fair für alle Beteiligten ist.“