Herne. Die Handballsaison ist beendet, die beiden Seniorenteams des HC Westfalia Herne steigen auf. Gefeiert wird später. Es gibt aber erste Reaktionen.
Die Corona-Pandemie hat bekanntlich auch den Handballbereich vor nie dagewesene Umstände gestellt. Nach mehrwöchiger Aussetzung des Spielbetriebes herrscht jetzt auch für die heimischen Vereine Klarheit.
Der Handballverband Westfalen (HVW) ist erwartungsgemäß der Empfehlung des Deutschen Handballbundes gefolgt und hat an diesem Wochenende für seinen Bereich die vorzeitige Beendigung der Handballsaison 2019/2020 beschlossen.
Im Vorfeld war bereits „durchgesickert“, dass es angesichts der Ausnahmesituation keine Absteiger geben sollte.
Die beiden Seniorenteams des HC Westfalia Herne steigen auf
Überraschungen konnten deshalb für die Vereine nur noch in den speziellen Aufstiegsregelungen liegen.
Um es vorweg zu nehmen: Der HC Westfalia Herne kann sich freuen, wird er doch in der kommenden Saison mit seinen beiden Seniorenmannschaften in höheren Klassen spielen.
Erste wird Verbandsligist, Zweite Kreisligist
Die Erstvertretung steigt als Wildcard-Berechtigter in die Verbandsliga auf, die „Reserve“ wird neben dem SuS Olfen als zweiter Aufsteiger in die Kreisliga aufrücken. Mit 4,0 Quotientenpunkten verpasste hier der DSC Wanne-Eickel äußerst knapp den Regelwert von 3,9 für eine Wild-Card.
Zwar müssen die Wildcard-Berechtigten bis zum 20. Mai die Teilnahmeerklärung formell einreichen, doch schon jetzt besteht für Carsten Buszyk, 2. Vorsitzender des HC Westfalia, kein Zweifel: „Wir werden natürlich das Aufstiegsrecht wahrnehmen. Dazu gibt es im Vorstand keine zwei Meinungen. Gerne hätten wir im sportlichen Wettstreit die Qualifizierung erreicht und vor allen Dingen die jetzige Entscheidung gemeinschaftlich gebührend gefeiert. Aber wir werden eine Aufstiegsfeier nachholen, wenn es die Situation erlaubt. Die Freude ist im Verein mit zwei Aufsteigern groß.“
„Eine andere Entscheidung wäre auch frustrierend gewesen“
Für Trainer Stephan Krebietke war die Arbeit im zurückliegenden Dreivierteljahr damit nicht erfolglos: „Ich habe fest daran geglaubt, dass wir es mit nur einem Punkt Rückstand auf Altenbögge-Bönen auch rein sportlich geschafft hätten. Eine andere Entscheidung wäre auch frustrierend gewesen. Mit unseren Qualitäten gehören wir in die Verbandsliga. Wir werden da gut mitmischen können, wie es auch unser letztjähriger Rivale ATV Dorstfeld als Platzierter in der oberen Tabellenhälfte beweist.“
Ein Stimmungsbild aus dem Landesligateam gibt Mannschaftsführer Alexander Rödiger wieder. „Die letzten Wochen ohne Handball waren für uns Sportler sehr schwer. Umso mehr freuen wir uns jetzt, dass die Saison doch ein gutes Ende nimmt.“
Fleißarbeit für die Abschlusstabellen
Als Ausgangsgrundlage zur Ermittlung der Aufsteiger für die kommende Saison waren in schwierigen Prozessen Abschlusstabellen zu erstellen.
Hier lieferte eine aus Präsidiumsmitgliedern, spielleitenden Stellen sowie Vertretern der Kreisvorsitzenden bestehende Arbeitsgruppe des HVW eine wahre Fleißarbeit ab. Verschiedene Lösungsvorschläge wurden ausgiebig diskutiert und alle Eventualitäten gegeneinander abgewogen.
Den Verantwortlichen war klar, dass es eine Lösung im Interesse aller Vereine nicht gibt, da jedes Modell Vor- und Nachteile hat. Dennoch sollte am Ende eine möglichst faire Komplettlösung stehen. Wer das ausführliche Regelwerk im Detail betrachtet, kann den Verantwortlichen nur eine akribische Arbeit bescheinigen.
Quotient für die Wildcards herangezogen
Für die Wildcards wurde der Quotient heran gezogen: die Punkte wurden durch die Zahl der bis 12. März ausgetragenen Spiele geteilt und in den höheren Ligen mit 100 multipliziert, auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Eine Wildcard bekommen die Teams angeboten, die maximal 39,9 Quotientenpunkte Rückstand auf den letzten Aufstiegsplatz haben.
In der Landesliga 3 hat Tabellenführer RSG Altenbögge-Bönen 34:4 Punkte/19 Spiele/Quotient 178,9, gefolgt vom HC Westfalia Herne als Zweiter (33:5/18/173,7).
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