Bochum. Es gibt einfachere Aufgaben: Der VfL Bochum liegt auf einem Abstiegsplatz vor dem Montagabend-Spiel gegen den Aufstiegs-Mitfavoriten 1. FC Kaiserslautern. Der hat unter Coach Kosta Runjaic noch nicht verloren. Immerhin kehrt VfL-Kapitän Andreas Luthe zurück ins Bochumer Tor.

Das ist typisch Peter Neururer: „Gar nix“, sagte der Trainer des VfL Bochum gestern auf die Frage, was der Dresdener 1:0-Sieg gegen Cottbus für seine Mannschaft bedeute vor dem (TV-)Topspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern heute Abend (20.15 Uhr, rewirpower-Stadion, und live in unserem Ticker). Dabei zeigte diese Mannschaft zumindest in weiten Teilen doch eine gewisse Anfälligkeit zuletzt, und durch den Dynamo-Erfolg hat sich die Lage vor dem Anpfiff rein tabellarisch zweifellos verschärft: Bochum ist vorerst nur Siebzehnter. Immerhin: Mit dem Anpfiff rutscht man ja wieder auf Rang 16 vor ....

Neururer intreressiert nach eigenen Aussagen weder das eine noch das andere, also „keine Blitztabellen“, sondern nur, wo der VfL nach diesem Spieltag steht: „Hoffentlich auf Rang 13“. Dann hätte der VfL nach vier Liga-Niederlagen plus Pokal-K.o. bei Eintracht Frankfurt, nach fünf Pflichtspielen mit nur zwei eigenen Treffern also die Wende geschafft und das erreicht, was ihr außerhalb der eigenen vier Kabinenwände derzeit wohl nur wenige zutrauen: den Aufstiegsmitfavoriten bezwungen.

Jonas Acquistapace könnte verteidigen

Der Kader steht fest, es gibt nur zwei Änderungen. Mirkan Aydin, nach Aue wegen einer Verletzung im Hüftbeugerbereich nicht mitgereist, ist dank seines Trainings-Comebacks am Freitag wieder dabei. Für ihn bleibt Sven Kreyer diesmal ganz draußen, der Angreifer hatte am Samstag für die U 23 die kompletten 90 Minuten absolviert.

Klar ist die Rückkehr von Andreas Luthe nach überstandener Schulterverletzung und Rot-Sperre ins Tor, Michael Esser sitzt wieder auf der Bank, Felix Dornebusch auf der Tribüne. „Der Kapitän muss spielen“, sagt Neururer, der sich von seiner Nummer eins auch eine Führung der Feldspieler-Crew von hinten heraus verspricht.

Anders als vor den meisten anderen Partien bisher will Neururer dem Gegner aus Kaiserslautern diesmal nicht die Elf auf die Vorbereitungs-Tafel diktieren. „Wer Kaiserslautern kennt, weiß, dass es bei uns noch ein, zwei Wechsel geben könnte“, sagt er nur. Womöglich eine Anspielung auf die Linksverteidiger-Position: Hier könnte Jonas Acquistapace als schnellerer Mann gegen den flinken Karim Matmour verteidigen, auf der anderen Seite muss sich Slawo Freier wohl mit dem ebenfalls schnellen Marcel Gaus auseinandersetzen. Und im Zentrum bekommen es Patrick Fabian und Marcel Maltritz mit den Torjägrern Olivier Occean und Mo Idrissou zu tun - einem der schrägsten Typen und zweifellos besten Fußballer der 2. Liga.

Neururer garantiert Leistungsbereitschaft seines VfL

Einen Sieg will zwar selbst Neururer nicht versprechen. Aber immerhin das: „Ich garantiere, dass meine Mannschaft eine hundertprozentige Leistungsbereitschaft zeigen wird.“

12 Siege, 10 Unentschieden, 9 Niederlagen, das ist die Heimbilanz des VfL gegen Kaiserslautern. In der vergangenen Saison, als die Pfälzer als Dritter in der Relegation an Hoffenheim scheiterten, gab es zuhause eine 1:2-Niederlage (Tore: Fortounis, Idrissou zum 0:2, Tasaka zum späten 1:2), auswärts ein 0:0.

So könnte der VfL spielen: Luthe - Freier, Fabian, Maltritz, Acquistapace - Latza, Jungwirth - Tasaka, Tiffert, Cwielong - Sukuta-Pasu. Reserve: Esser - Chaftar, Eyjolfsson, Bulut, Zahirovic, Aydin, Ilsö.