Bochum. Da ist er ja nun endlich unter Dach und Fach, der erste Transfer des VfL Bochum in diesem Sommer. Der 27-jährige Schwede Andreas Johansson kommt aus Halmstad zum VfL. Der Nationalspieler hat einen Vertrag bis 2012 unterschrieben.
Einer wird sich ganz besonders darüber freuen, hat doch Matias Concha mit Andreas Johansson nun einen Landsmann an seiner Seite. Der Vertrag mit dem „klassischen Sechser”, wie Thomas Ernst den 27-jährigen Schweden aus Halmstad genannt hat, gilt für drei Jahre - läuft also bis 2012.
Dass Johansson, dessen „taktische Cleverness” VfL-Trainer Marcel Koller ebenso lobt wie sein „gutes Verständnis für die Defensive”, darüber hinaus aber auch weiß wo das Tor des Gegners steht, hat er vor allem in den letzten Monaten bewiesen. Drei Treffer in den bisherigen zwölf Saisonspielen sind für einen defensiven Mittelfeld-Spieler nicht von schlechten Eltern, allerdings auch für Johansson eher die Ausnahme. Natürlich hüllen sich die Klubs, wie üblich, in Stillschweigen, doch Johanssons Vertragsauflösung in Halmstad - ein halbes Jahr vor dem regulären Ende des Kontraktes - dürfte den VfL 300- bis 400 000 Euro kosten.
Für Daniel Imhof (31) ist diese Verpflichtung jedenfalls eine Kampfansage. Dass es ihm in letzter Zeit zu ruhig auf dem Platz war, hat Sportvorstand Thomas Ernst kürzlich betont und nun positiv angemerkt, dass Johansson „gerne Verantwortung übernimmt und viel redet”. Das wird Imhof, der in manchen Partien dermaßen unauffällig agiert, dass man anschließend nicht mehr weiß ob er überhaupt mitgespielt hat, unter Druck setzen. Johansson, der seit Jugendtagen ausschließlich für Halmstad gespielt hat und nun im besten Fußballer-Alter eine neue Herausforderung sucht, gilt als ausgesprochen verlässlich.
Erledigt haben sich mit der Verpflichtung des Schweden auch die Gedankenspiele, in der Nachfolge von Oliver Schröder, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, erneut einen so genannten Allrounder zu verpflichten. Die rechte Abwehrseite ist mit Matias Concha und Marc Pfertzel ja auch hinreichend abgedeckt.
Abseits des Platzes scheint sich ein Kandidat zu verabschieden. Das Kasseler Versicherungsunternehmen MEG AG wird in Cottbus bereits als neuer Hauptsponsor betrachtet. Zwar hatten die Nordhessen dem Bundesliga-Absteiger vor zwei Wochen eine Absage erteilt, doch die letzten, etwas verblüffenden Aussagen deuten nun doch auf ein Engagement in der Lausitz hin.
Man sei sich „in den Grundzügen mit dem Verein einig”, sagte Firmenchef Mehmet E. Göker vor ein paar Tagen. Ob Göker mit dieser Politik die übrigen Verhandlungspartner Bochum und Mainz nur dazu bewegen will, zurückzustecken und den Preis zu reduzieren, oder ob er sich für den tatsächlich deutlich günstigeren Klub entschieden hat, ist offen. „envia”, letzter Hauptsponsor der Cottbuser, hatte sich das Engagement bei Energie jährlich etwa eine Million Euro kosten lassen. In Bochum dagegen geht es um eine Investition von etwa 2,5 Millionen Euro pro anno.