Bochum. „Das sind die beiden Kandidaten, die wir favorisieren.” Ansgar Schwenken, Finanzvorstand des VfL Bochum, sprach gestern Klartext. Gemeint waren Stürmer Etien Velikonja aus Gorica (20) und der zentrale Mittelfeldmann von Halmstad BK, Andreas Johansson (27).

Dessen Vertrag mit dem Tabellenzehnten der ersten schwedischen Liga ist nur bis zum Ende des Jahres terminiert, weshalb Schwenken durchaus optimistisch ist: „Dieser Transfer kann realisierbar sein.” Zumindest dürfte er finanziell zu stemmen sein.

Sollte sich nun auch noch ND HIT Gorica mit einem maßvollen Zuschlag zum ursprünglich mündlich vereinbarten Transfererlös für den 20-jährigen Velikonja begnügen und damit die Pistole von der Brust des Verhandlungspartners nehmen, könnte der VfL vor dem Trainingsstart am kommenden Wochenende mindestens zwei neue Spieler begrüßen - und vermutlich zwei andere verabschieden.

Wiewohl Ivo Ilicevic und Danny Fuchs ja längst nicht mehr hier sind. In Sachen Ilicevic gibt es ebenfalls eine mündliche Vereinbarung, die jedoch deutlich mehr Substanz haben dürfte als die mit den Slowenen. Denn einig geworden sind sich Stefan Kuntz, inzwischen Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern, und Ansgar Schwenken, die in Bochum ja vor nicht allzu langer Zeit sehr vertrauensvoll zusammen gearbeitet haben. Die Vereinbarung sieht ein Leihgeschäft vor, plus Kaufoption für die Pfälzer. Möglich ist das, weil Ilicevic' Vertrag mit dem VfL Bochum zwar 2010 ausläuft, die Bochumer aber ebenfalls eine - einseitige - Option auf Vertragsverlängerung besitzen.

Beim VfL wartet man derzeit also nur noch auf eine unterschriebene Transfervereinbarung. Kuntz hatte um Zeitaufschub gebeten, um einige Dinge mit dem betroffenen Spieler zu klären.

Keineswegs ausgeschlossen ist, dass Ilicevic auf dem Betzenberg Danny Fuchs treffen wird. Dessen Zeit als „Leiharbeiter” dort ist zwar beendet, doch der VfL, vertragsgemäß sein Arbeitgeber bis 2010, legt dem 33-Jährigen keine Steine in den Weg. Allerdings werfen die Bochumer ihm auch kein Geld hinterher, um aus der vertraglichen Bindung herauszukommen. Fuchs, den der neue Lauterer Trainer Marco Kurz einst schon zu den Münchener „Löwen” holen wollte, hat nun die Wahl: Entweder er akzeptiert das etwas bescheidenere Angebot des Zweitligisten Kaiserslautern oder er meldet sich in Bochum zum Trainingsauftakt zurück, wohl wissend, dass er kaum eine Chance haben wird, sein Grundgehalt über Prämien aufzubessern.