Bochum. Die VfL Sparkassen Stars melden sich mit dem Sieg über Bayreuth im Playoff-Rennen zurück. Dabei gab es ein Deja-vu zur bitteren Niederlage vom Freitag gegen Dresden.
Was für ein wildes Wochenende für die VfL Sparkassen Stars Bochum: Mit 112:109 (49:52) nach Verlängerung gewannen die VfL-Basketballer am Sonntagabend in der 2. Liga ProA gegen den BBC Bayreuth - keine 48 Stunden, nachdem sie gegen die Dresden Titans gleich zweimal in die Verlängerung mussten und letztlich klar verloren.
Gegen Bayreuth zeigte Bochum aber die richtige Antwort, fand Spielmacher Keith Braxton: „Freitag hat wehgetan, aber wir haben unsere Lektion gelernt. Wir mussten wieder in die Verlängerung, aber diesmal haben wir es hingekriegt“, sagte der Bochumer Topscorer. „Ich bin stolz auf das Team, wir arbeiten hart und lassen uns von einem Sieg nicht unterkriegen.“
Headcoach Felix Banobre rechnete durch: „Zwei Spiele, 95 Minuten an einem Wochenende. Die Spieler hatten zu viele Minuten in den Beinen und dann wird es schwer zu spielen - es ist unglaublich was, das Team leistet. Unsere Priorität ist jetzt, uns auszuruhen.“ Mit Tom Alte und Kilian Dietz fehlen die beiden Center verletzt, auch Emil Loch fällt aus.
VfL kassiert wieder kurz vor Schluss den Ausgleich

Ein Faktor in beiden Spielen war Neuzugang Tamenang Choh mit 17 bzw. 16 Punkten. „Er hatte nicht lange Zeit, mit uns zu trainieren und Chemie zu finden, aber er hat uns Energie gegeben“, fand Braxton mit Blick auf den auf dem Zahnfleisch gehenden Bochumer Kader ohne mehrere große Spieler. Bayreuth-Coach Florian Wedell war sauer auf die Schiedsrichter, sagte aber auch: „Riesen-Respekt an Bochum, zweimal an einem Wochenende in die Verlängerung zu gehen.“
Bochum kommt nach schwachem Start zurück
Dabei kam Bochum nach der ernüchternden Niederlage am Freitagabend nicht gut ins Spiel, Bayreuth legte mit einer guten Dreierquote eine 27:20-Führung vor. Bochum kämpfte sich aber zurück und ging in Führung. Mit drei Freiwürfen zwei Sekunden vor Schluss glich Bayreuths Callum Baker aber wieder zum 98:98 aus.
Bochum dominierte die Verlängerung, Jonas Grof und Lars Kamp machten in den Schlusssekunden die entscheidenden Punkte, um das zweite Spiel des Doppel-Heimspieltags zu gewinnen.
- Viertel: 20:27, 29:25, 25:18, 24:28, 14:11
- Bochum: Braxton (26, 11 Assists, 4 Dreier), Kalthoff (20), Choh (16, 11 Rebounds), Geske (15), Grof 813), Kamp (2), Strange, Emen, Zajic, Vasiliu (n.e.), Gustrau (n.e.)
VfL Bochum: Basketballer werfen Sieg gegen Dresden weg
Der späte Ausgleich war dabei ein Deja-vu zur Niederlage vom Freitag. Der VfL verspielte dabei gleich zweistellige Führungen und unterlag nach zwei Verlängerungen 100:111 (41:30) - aufgrund der Personalprobleme erklärbar, vor allem aber bitter und unnötig. Es war die erste Niederlage des VfL in dieser Saison gegen ein Team aus dem Tabellenkeller.
VfL-Manager Tobias Steinert war enttäuscht: „Den Sieg hätten wir holen können. Wir hätten das Spiel zweimal zumachen können, geben aber jeweils den Ball ab“, ärgerte er sich besonders über die Schlussphase der regulären Spielzeit.
Sein Team gab in gut zwei Minuten einen 74:64-Vorsprung ab und musste in die Verlängerung. In der zweiten Verlängerung folgte ein weiterer Einbruch, Dresden siegte letztlich souverän. Es war ein Spiel, das Bochum angesichts des Spielverlaufs nicht hätte verlieren dürfen, das aber unter erschwerten Umständen stattfand.
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
Nicht nur Neuzugang Tamenang Choh, allen Bochumern ging dabei die Energie aus. Der VfL spielte effektiv mit nur sieben Spielern, denen Kraft und Konzentration fehlten.
Chohs Debüt ist ein Lichtblick - viele Spieler mit zu viel Minuten
Schon angesichts dieser Personalprobleme war Tamenang Chohs Debüt ein Lichtblick, auch wenn er in einigen Aktionen glücklos wirkte. Choh hatte in seiner ersten Hälfte als Bochumer viele erfolgreiche Aktionen und ging als Topscorer in die Kabine beendete seinen ersten VfL-Auftritt mit 39:01 Minuten Spielzeit, 17 Punkten und acht Rebounds – ein ordentlicher Einstand. Jonas Grof und Keith Braxton spielten sogar jeweils über 44 Minuten, das war sichtbar zu viel.
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Der Grund für die Bochumer Schwächen war damit schnell gefunden. Bis zur Halbzeit fühlte es sich nach dem erwarteten Favoritensieg an. Dresden aber spielte seine körperlichen Vorteile danach besser aus, holte mehr Rebounds und traf auch einige wilde und spektakuläre Dreier – etwa den Treffer zum 78:78 zwölf Sekunden vor Schluss. Möglich wurde dieses Comeback aber nur, weil die Bochumer sich auch ungewohnte Fehler leisteten, sowohl bei Korblegern als auch mit Ballverlusten.
Choh, Grof, Braxton, vor allem auch Kapitän Niklas Geske und Peter Kalthoff, die beide ein Double-Double erzielten, stemmten sich gegen die Niederlage, aber es reichte nicht.
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„Es war ein verrücktes Spiel – für die Zuschauer schön, mir wäre es lieber gewesen, wenn nach 40 Minuten Schluss gewesen wäre“, fand Titans-Coach Fabo Strauss. VfL-Headcoach Felix Banobre meinte: „In der ersten Hälfte haben wir sie dominiert. Dann hat Dresden angefangen Dreier zu treffen und uns ist die Luft ausgegangen.“
- Viertel: 20:14, 21:16, 14:24, 23:24 – OT1 13:13, OT2 9:20
- Bochum: Kalthoff (24/12 Rebounds), Braxton (20), Geske (18/11 Assists), Choh (17), Grof (15), Strange (4), Kamp (2), Emen, Gustrau (n.e.), Vasiliu (n.e.)
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