Bochum. Sein EM-Aus hatte er schnell abgehakt. Bei der DM in Braunschweig wurde Marius Probst vom TV Wattenscheid Zweiter: alle Infos zum Saisonverlauf.

  • Marius Probst ist seit Jahren einer der besten deutschen Mittelstreckenläufer, hat schon einige deutsche Meistertitel geholt. Sein Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris
  • Der gebürtige Herner bekommt dabei kaum Unterstützung vom Deutschen Leichtathletik-Verband - Hintergründe dazu lesen Sie hier
  • In diesem Artikel finden Sie alle Infos zum Athleten des TV Wattenscheid 01 und zu seinem Saisonverlauf

DM in Braunschweig: Packendes Duell von Probst mit Farken

30. Juni. 1500-Meter-Titeverteidiger Marius Probst, leicht angeschlagen ins Rennen gegangen, lieferte sich bei widrigen Bedingungen bei der DM in Braunschweig ein packendes Duell mit Favorit Robert Farken. Im Finish Brust an Brust setzte sich Farken mit fünf Hundertstelsekunden knapp durch in 3:37,91 Minuten (Probst: 3:37,96). Die Olympianorm verpasste er damit erneut knapp.

Probst‘ Vereinskollege Maximilian Feist machte für ihn 1000 Meter lang Tempo, stieg dann aus. „Ich bin Max unendlich dankbar, dass er mich so beschützt hat auf dem Weg. Leider hat es diesem Jahr nur für Silber gereicht“, sagte Probst. Dennoch hat er weiterhin gute Chancen auf das Olympia-Ticket. Entscheidend ist, dass ihn im weltweiten Ranking nicht noch zwei Läufer anderer Nationen überholen.

Probst vor Deutschen Meisterschaften: „Ich bin in Topform“

28. Juni. Genau wie Vereinskollegin Christina Honsel gibt auch Marius Probst ein klares Ziel für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig vor: Die Goldmedaille. Das 1500-Meter-Rennen ist für Sonntagnachmittag, 15.55 Uhr angesetzt.

Er hat das Olympia-Ticket anders als Honsel noch nicht sicher, die Chancen stehen aber gut. Über 1500 Meter ist er in der Halle und draußen Titelverteidiger: „Ich bin in Topform und habe alles selbst in der Hand“, so Probst.

Marius Probst im Steckbrief:

  • Alter: 28 Jahre
  • Verein: TV Wattenscheid 01
  • Heimatstadt: Herne
  • Bestleistung: 3:34,32 Minuten
  • Größte Erfolge national: 8x Deutscher Meister (2x Freiluft, 6x Halle) über 1500m, 3000m und mit der 3x1000m-Staffel
  • Größter Erfolg international: U23-Europameister 2017

Auch interessant

Marius Probst setzt Ausrufezeichen - Norm ist nah, Olympia-Punkte wichtig

19. Juni. Nach der Enttäuschung bei der Europameisterschaft in Rom hat sich Marius Probst, Mittelstreckenläufer des TV Wattenscheid 01, nur wenige Tage später eindrucksvoll zurückgemeldet - und einen großen Schritt Richtung Olympia in Paris gemeistert. Denn bei den Paavo Nurmi Games im finnischen Turku lief der deutsche Hallen- und Freiluft-Meister über 1500 Meter eine neue persönliche Bestzeit - es war schon die zweite in in diesem Jahr.

Die alte Bestmarke (3:35,28), gelaufen bei seinem Saisoneinstieg in Rehlingen, verbesserte der Herner dabei um fast eine Sekunde. Probst kam in 3:34,32 Minuten auf Rang vier. Damit ist die Norm für die Olympischen Spiele in Paris (3:33,50 Minuten) nur noch 83 Hundertstelsekunden entfernt.

Marius Probst (Mi.) lief bei der EM in Rom noch seiner Form hinterher, jetzt zeigte er wieder seine Klasse - und lief Bestzeit.
Marius Probst (Mi.) lief bei der EM in Rom noch seiner Form hinterher, jetzt zeigte er wieder seine Klasse - und lief Bestzeit. © IMAGO/justpictures.ch | IMAGO/Sven Beyrich

Wichtig waren aber auch die Punkte, die Marius Probst durch seinen Auftritt in Turku sammelte. Die könnten bei der Nominierung für Paris entscheidend werden. „Es waren sehr windige Bedingungen“, sagte sein Trainer Markus Kubillus nach dem Rennen in einer Mitteilung des TV Wattenscheid. „Es war sehr heiß, aber trotzdem ein gutes Rennen. Marius hat sich früh in Position drei oder vier gebracht, dann wieder auf sechs fallen gelassen. Das hat er gut hingekriegt. Und er hat mal wieder gezeigt, dass er aufstehen kann und zur richtigen Zeit ein Top-Ergebnis abliefert.“

Für das Ranking für Paris „war das sehr wichtig“, so Kubillus. „Erstens war das eine gute Zeit, zweitens war es ein ‚Gold-Label-Meeting‘. Das heißt, es gibt viele Platzierungspunkte. Damit wird er eines der schlechteren Ergebnisse in seinen fünf Wertungsläufen für Paris jetzt schon rauskicken können.“

Leichtathleti-EM in Rom: Enttäuschung für Probst, aber er gibt sich kämpferisch

10. Juni. Bei der EM in Rom musste Probst noch eine Enttäuschung verpacken, da war für den 1500-Meter-Läufer des TV Wattenscheid 01 schon im Vorlauf Schluss. Auf Platz neun verpasste er in 3:44,70 Minuten den Einzug ins Finale am Mittwoch - Sechster hätte er werden müssen in seinem Vorlauf.

Probst, der hintenraus seine Stärken hat, scheiterte mit einer Attacke in der vorletzten Runde. Er probierte es dann noch einmal auf den letzten Metern und arbeitete sich nach vorne, das reichte aber nicht: Probst kam aber 41 Hundertestel hinter dem Sechsten Raphael Pallitsch ins Ziel - das Aus.

„Schwamm drüber, die Saison geht weiter. Ich stehe in der Weltrangliste ganz gut da, ich renne in den nächsten Wochen noch Wettkämpfe. Dass ich die Form habe und die Zeit draufhabe, steht außer Frage. Jetzt muss es nur noch einmal Klick machen.“

Marius Probst

Marius Probst bei der EM: Angriff kam etwas zu spät

„Die letzten 200 Meter waren gut, aber leider zu spät“, meinte Probst im Sportschau-Interview, wollte sich davon aber nicht zu sehr herunterziehen lassen: „Ich habe schon mit dem Finale geliebäugelt, knapp verpasst. Schwamm drüber, die Saison geht weiter“, so Probst kurz nach dem Rennen.

Natürlich schwebt auch für Probst über allem das Ziel, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren, die EM sollte ein Zwischenschritt auf diesem Weg sein. „Ich stehe in der Weltrangliste ganz gut da, ich renne in den nächsten Wochen noch Wettkämpfe. Dass ich die Form habe und die Zeit draufhabe, steht außer Frage. Jetzt muss es nur noch einmal Klick machen bei mir und dann läuft das“, gab der mehrfache Deutsche Meister sich optimistisch und kämpferisch.

Auch interessant

Probst hat die Olympia-Norm fest im Blick

In Rom war es, als hätte Probst es geahnt, hatte schon im Vorfeld darauf hingewiesen, wie stark in den Vorläufen ausgesiebt wird. Das Aus war trotzdem eine Enttäuschung, er sei in der „Form seines Lebens“, sagte Probst der WAZ vor der EM.

Marius Probst vertritt den TV Wattenscheid 01 und Deutschland auf internationaler Ebene.
Marius Probst vertritt den TV Wattenscheid 01 und Deutschland auf internationaler Ebene. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Um sein Ziel Olympia kämpft er ohne die Unterstützung des Verbands, trotz seines Deutschen Meistertitels gehört er nicht zum DLV-Kader. Seine persönliche Bestzeit hat Probst in diesem Jahr auf 3:35,28 Minuten verbessert - Ziel sind die 3:33,50 Minuten, mit denen er sich fest für Olympia qualifizieren würde. Alternativ hat er aber auch die Chance, sich über die Weltrangliste zu qualifizieren - dafür will er bei kommenden Meetings und den Deutschen Meistern weiter Punkte sammeln.

Auch interessant