Bochum. Im Profifußball ist man erst dann am Ziel, wenn die Tinte unter dem Vertrag mit dem Objekt der Begierde getrocknet ist. Das gilt auch für den slowenischen Stürmer Etien Velikonja.
Diese nicht neue Erfahrung macht derzeit einmal wieder der VfL Bochum. Zwar will Sportvorstand Thomas Ernst nicht bestätigen, dass man brennend an dem erst 20 Jahre alten Slowenen Etien Velikonja interessiert ist, doch das pfeifen längst die Spatzen von den Dächern, steht in slowenischen Gazetten und wird im Internet diskutiert. Das Problem dabei ist: Die Einigkeit, die man meint erzielt zu haben, ist hinfällig.
Im Fall Velikonjas, der für den Zweiten der slowenischen Eliteliga, ND HIT Gorica, in der vergangenen Saison 17 Tore erzielt hat, bedeutet das: Es werden plötzlich neue Forderungen gestellt, womit der Verhandlungspartner unter Druck gesetzt wird. Und je länger die Geschichte vor sich hinkocht, desto aufmerksamer wird die Konkurrenz. Bekommt der VfL diese Verpflichtung nicht bis zum Beginn der kommenden Woche unter Dach und Fach, dann könnte es eng werden, zu eng. Wenigstens scheint Velikonja selbst weiterhin den Wunsch zu haben nach Bochum zu kommen.
Bei rund 500 000 Euro sollte die Ablösesumme liegen, welche Summe den Slowenen nun vorschwebt, gilt es schnellst möglich herauszufinden. Eine unangenehme Situation, denn dem VfL sind ziemlich enge Grenzen gesetzt. Er kann, selbst wenn der holländische Interessent für Sinan Kaloglu das Gehalt des türkischen Stürmers gestemmt bekommt, was noch fraglich ist, kaum auf eine Transferleistung hoffen. Das gilt auch für Danny Fuchs, dem eine lose Verbindung zum SV Wehen nachgesagt wird.
Und selbst im Falle von Ivo Ilicevic scheint kaum mehr möglich zu sein als ein Leihgeschäft, das nun auch nicht gerade die Scheuern füllt. Ilicevic ist offenbar dem 1. FC Kaiserlautern besonders zugetan. Kein Wunder, hat doch Lauterns Vorstandschef Stefan Kuntz den Kroaten einst nach Bochum geholt. Jetzt muss noch Marco Kurz seinen Senf dazu tun. Denn die Lauterer haben tatsächlich einen neuen Trainer verpflichtet.