Bochum. Der Meister steht fest - unklar ist aber noch die Frage, wer nächste Saison in der 2. Basketball Bundesliga ProA spielt. Das betrifft auch die VfL-Basketballer.
Neue Hoffnung für die Basketballer des VfL Bochum: Die VfL Sparkassen Stars stehen seit einigen Wochen als sportlicher Absteiger aus der 2. Bundesliga ProA fest. Ob sie aber tatsächlich runter in die ProB müssen, ist noch unklar. Denn auch wenn die Saison beendet und alle sportlichen Entscheidungen gefallen sind, sind noch Fragen offen. Die Sparkassen Stars könnten über eine Wildcard in der Liga bleiben, falls ein Platz frei bleibt.
Dass das so ist, steht seit Freitagabend fest. Wie die 2. Basketball-Bundesliga mitteilte, bleibt nämlich nach der Lizenzvergabe ein Platz in der ProA frei. Die beiden sportlichen Aufsteiger Rheinstars Köln und Dragons Rhöndorf kommen nämlich nicht in die Liga. Das gab die Liga in einer Mitteilung bekannt. Rhöndorf hatte keine Lizenz beantragt. Köln hat keine taugliche Halle - die ASV-Halle ist zu klein für die ProA, die Lanxess-Arena überdimensioniert für den Zweitliga-Spielbetrieb.
- „Da die Rhöndorfer keine Lizenz für die ProA eingereicht haben, und den RheinStars Köln aufgrund einer fehlenden Spielstätte, die den von der BARMER 2. Basketball Bundesliga festgelegten technischen Richtlinien für die ProA entspricht, keine Lizenz für die ProA erteilt werden konnte, werden somit beide in der Saison 2024/2025 wieder in der ProB an den Start gehen. Die Liga wird zeitnah mitteilen, wie der somit noch freie Teilnehmerplatz in der ProA besetzt wird.“ (Pressemitteilung der 2. Bundesliga)
Bochum und Paderborn interessieren sich für eine Wildcard
Damit sind nun theoretisch die beiden sportlichen Absteiger am Zug, die VfL Sparkassen Stars können sich um eine Wildcard bewerben. Das gleiche gilt allerdings auch für Mitabsteiger Paderborn, der schon Interesse bekundet hat. Falls sich beide um eine Wildcard bewerben, entscheidet die Mitgliederversammlung der ProA.
Die Kölner können allerdings auch noch Einspruch einlegen - das könnte eine Entscheidung bis zu drei Wochen verzögern. Vorher wollen sich die Bochumer auch öffentlich nicht zum Thema äußern.
Die Sparkassen Stars haben sich aber in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen auf die Wildcard-Frage vorbereitet und versucht, den Klassenerhalt doch noch möglich zu machen. Sie hoffen jetzt schnell auf Klarheit, ob es die Chance dazu gibt. Eine Wildcard kostet in der ProA 37.500 Euro. Geschäftsführer Tobias Steinert kündigte in jedem Fall eine „wirtschaftlich solide“ Entscheidung an. Die Planung für kommende Saison läuft zweigleisig - aber nicht mehr lange.
Unsere ursprüngliche Berichterstattung: Hintergründe zur Wildcard-Frage
In welcher Basketball-Liga bleibt ein Platz frei? Crailsheim ist aus der Bundesliga abgestiegen, hätte sich gerne über eine Wildcard wieder eingekauft. Die Summe von 700.000 Euro war dem fränkischen Klub aber zu viel. Crailsheim hätte gerne einen niederigeren Preis bezahlt, das wurde von der Mitgliederversammlung aller BBL-Vereine abgelehnt. Die Merlins werden daher in der kommenden Saison in der ProA spielen.
Köln kann wegen einer fehlenden Halle nicht aufsteigen
Die Sparkassen Stars Bochum hatten vor allem darauf spekuliert, dass Crailsheim nicht in die ProA kommt, dann wäre sicher ein Platz frei gewesen. Nun stellt sich nur noch die Frage, wer aufsteigt. Sportliche Aufsteiger sind die Dragons Rhöndorf und die Rheinstars Köln um den Ex-Bochumer Björn Rohwer.
In Köln leiden allerdings viele Vereine seit Jahren darunter, dass es keine angemessene Halle für hochklassigen Hallensport gibt - abgesehen von der Lanxess-Arena, wo die Rheinstars bis 2018 spielten, bevor sie sich aus der ProA zurückzogen. Die Lanxess-Arena wäre überdimensioniert und zu teuer für die Rheinstars. Zuletzt spielten die Rheinstars in der ProB in der ASV-Halle in der Nähe des Rhein-Energie-Stadions; die wiederum ist zu klein für die ProA.
„Wir werden alles dafür tun, dass wir den sportlichen Aufstieg wahrnehmen können. Daran arbeiten wir schon seit Wochen sehr intensiv und werden jetzt noch mehr Gas geben“, sagte Kölns Geschäftsführer und Trainer Stephan Baeck zuletzt rund um das Pro-B-Finale. Gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger ging er ins Detail: „Wir sind darauf angewiesen, dass wir irgendwo eine Spielstätte finden, was eigentlich schade für eine Sportstadt wie Köln ist.“ Man überlege etwa auch, alte Fabrikhallen übergangsweise als Basketballhalle herzurichten.
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