Bochum. Die Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen verschlafen die erste Halbzeit in Rotenburg. Dieser Rückstand ist zu viel - stolz können sie trotzdem sein.
Der Traum ist aus, sang vor Jahrzehnten schon Rio Reiser. Auch in den Köpfen der VfL Viactiv Astro Ladies dürfte dieser Satz das ein oder andere Mal gekreist sein, als sie ihren mitgereisten Fans in Rotenburg kurz Applaus und ein Dankeschön zusandten. Nach dem Heimsieg im zweiten Spiel der Halbfinal-Serie wollte den Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen bei den BG Avides Hurricanes nicht noch so eine Sternstunde gelingen. Nach dem 54:72 geht es wie schon im Vorjahr wieder um den dritten Platz.
„Wir haben nach dem Spiel in traurige Gesichter geguckt“, sagt Coach Philipp Riedrich am Tag nach der Niederlage. „Die Enttäuschung ist sehr groß gewesen.“ Lange darf sie aber nicht in den Köpfen verbleiben. Bereits am Donnerstag geht es für die Bochumerinnen im Spiel um Platz drei ja noch um Bronze. Gegner sind die Falcons Bad Homburg, die mit 61:75 beim TSV 1880 Wasserburg verloren haben.
Astro Ladies Bochum waren „überhaupt nicht da“
„Auf dieses Spiel bereiten wir uns jetzt schon mental vor“, sagt Riedrich. „Wir wollen uns für diese Saison noch belohnen.“ Dass diese Belohnung „nur“ eine Bronze-Medaille sein könnte, hatten die Astro Ladies vor allem der ersten Halbzeit zuzuschreiben. „Die würden wir gerne vergessen“, betont der Coach. „Wir waren überhaupt nicht anwesend, mit dem Kopf gar nicht da. Rotenburg hat uns in einer lauten Halle ziemlich überrumpelt.“
Dass die Dezibel-Zahl am Anschlag war, lag aber nicht nur an den Heim-Fans. Gut 35 VfL-Anhänger hatten die Fahrt im Reisebus nach Niedersachsen mitgemacht. „Die haben Stimmung für die ganze Halle gemacht“, berichtet Riedrich. Immer wieder machten sie sich mit „Hier regiert der VfL“-Sprechchören bemerkbar, unterstützten die Astro Ladies mit voller Stimmkraft.
Ergebniskosmetik in der zweiten Halbzeit
Das änderte aber nichts daran, dass die Bochumerinnen in den ersten 20 Minuten immer hinterliefen, den einen Schrit zu spät kamen. Das 21:46 zur Halbzeit noch zu drehen, erschien ein Ding der Unmöglichkeit und war es schließlich auch. Dass sie die beiden letzten Vierteln noch gewannen, gehört zwar in den Bereich der Ergebniskosmetik, macht aber auch Mut für die Aufgabe am Donnerstag. „Da haben wir endlich vernünftig mitgespielt und unsere Aktionen bekommen“, sagt Riedrich. Der große Traum ist zwar nun aus, aber ein kleiner lebt noch weiter.
Astro Ladies: Scheller (2), E. Morsbach (6), L. Morsbach (3), Filewich (2), Strozyk (6), Birtner (2), Martin (5), Kullik (14), Tews (12), Barroso Perez (2)
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