Bremerhaven. Den VfL Sparkassen Stars droht der Abstieg - in Bremerhaven gelingt kein Befreiungsschlag. Zu alten Problemen kommen die Verletzungssorgen.
Die VfL Sparkassen Stars Bochum haben wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Basketball-Bundesliga ProA verpasst. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob die Bochumer den Eisbären Bremerhaven gefährlich werden könnten, waren kurz vor der Pause sogar auf einen Punkt dran am Gegner. Letztendlich setzte es aber die 13. Niederlage im 15. Auswärtsspiel der Saison - im Tabellenkeller der ProA hat sich am Mittwochabend aber nichts geändert mit dem 88:73 (43:41)-Heimsieg der Eisbären.
Gewinner des Schneckenrennens am Tabellenende waren die Artland Dragons, die spielfrei hatten, während Koblenz, Paderborn, Düsseldorf und Bochum als Verlierer vom Feld gingen. Vier Spiele haben die VfL-Basketballer noch, um den direkten Absteig zu vermeiden. Das wichtigste davon könnte das nächste sein: Sonntagabend spielt der VfL gegen die EPG Baskets Koblenz (17 Uhr, Rundsporthalle), die nur einen Sieg mehr auf dem Konto haben.
„Es sieht so aus, dass der voll wird, der Ticket-Vorverkauf läuft gut. Ich hoffe natürlich, dass es voll wird - es muss laut sein“, sagt Geschäftsführer Tobias Steinert mit Blick auf Sonntag - den „Extra-Energieschub“, den er sich davon erhofft, kann die körperlich angeschlagene Mannschaft gut gebrauchen.
VfL Sparkassen Stars Bochum: Kapitän Geske fehlt verletzt
Neben Tom Alte und Lars Kamp fehlte den Bochumern in Bremerhaven auch Kapitän Niklas Geske, der mit Knieproblemen kurzfristig passen musste. Alte und Kamp werden im Saison-Endspurt nicht mehr eingreifen können. Und Geske? „Dass er nicht gespielt hat, war definitiv keine Vorsichtsmaßnahme - es ging nicht“, erklärte Steinert. „Wir müssen von Tag zu Tag schauen.“ Aber Ausreden gibt es nicht mehr. Ob mit oder ohne Kapitän: Ihre Punkte für den Klassenerhalt müssen die Stars in eigener Halle holen - das hat sich Mittwoch mal wieder gezeigt.
VfL Sparkassen Stars Bochum: Dreierquote und Freiwurfquote zu schwach
Die Niederlage in Bremerhaven folgte im Spielverlauf einem Muster zu vieler Auswärtsspiele dieser Saison. Bochum hielt nur anfangs mit, lag aber schnell deutlich hinten - 17:27 nach dem ersten Viertel. Bochum kämpfte sich zwar heran und gewann das zweite Viertel, verkürzte auf 39:40 kurz vor der Pause und 59:61 kurz vor Ende des dritten Abschnitts. Aber die Aufholjagd kostete zu viel Kraft, die dafür nötigen Dreier fielen nicht in den Korb: Nur 22 Prozent (7/32) Dreier traf der VfL, leistete sich dazu Aussetzer bei den Freiwürfen (8/14).
Der Ex-Bochumer Hendrik Drescher hatte schon das Hinspiel maßgeblich entschieden und als er Mitte des vierten Viertels mit zwei verwandelten Freiwürfen den Abstand wieder auf mehr als zehn Punkte erhöhte, war das letztlich die Vorentscheidung. „Wir sind jeweils zu verhalten gestartet und haben uns zweimal wieder herangekämpft“, analyiserte Steinert, „aber das kostet auch zusätzlich Energie. Letztendlich haben wir uns gute Würfe erarbeitet, aber zu viele liegen lassen - wir haben eine Chance verpasst.“
Bochums Topscorer war Keith Williams mit 19 Punkten. Der angeschlagene Ray Thornton musste 30 Minuten spielen - er schaffte ein Double-Double, (12 Punkte, 11 Rebounds), traf allerdings keinen seiner vier Dreierversuche und keinen seiner drei Freiwürfe. David Cohn lieferte 10 Assists, leistete sich aber auch fünf Turnover.
Mit der Heimfahrt muss da ein Haken dran sein: Gegen Koblenz wartet, mal wieder, das wichtigste Spiel der Saison. Mit einem Sieg mit mehr als drei Punkten Unterschied würden die Sparkassen Stars sogar den direkten Vergleich gewinnen und in der Tabelle vorbeiziehen. Steinert: „Das ist das Ziel, das ist der Puffer, den wir brauchen.“
Bochum verliert in Bremerhaven - so haben sie gespielt:
Viertel: 27:17, 16:24, 20:18, 25:14
Bochum: Williams (19), Thornton (12, 11 Rebounds), Nelson (11, 3 Dreier), Grof (7), Cohn (7, 10 Assists), Strange (5), Loch (4), Zdravevski (4), Friederici (4), Dietz, Emen (n.e.).
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