Karlsruhe. Die VfL Sparkassen Stars haben den Sieg in eigener Hand - aber die Lions holen sich das Spiel nach dramatischen Sekunden und Verlängerung.

Es hätte ein hart erarbeiteter, aber souveräner Sieg für die VfL Sparkassen Stars Bochum sein können, hätten die Bochumer Basketballer die Nerven behalten. Oder auch ein denkwürdiger, wenn Keith Williams‘ Dreierversuch mit der Schlusssirene nicht vom Ring abgeprallt, sondern wäre aus der eigenen Hälfte in den Korb geflogen. So mussten die Bochumer bei den PS Karlsruhe Lions trotz zwischenzeitlich zweistelliger Führung nach dramatischen Sekunden in die Verlängerung, wo sie das Auswärtsspiel letztlich verloren: 96:92 hieß es am Ende (18:22, 16:16, 16:18, 30:24, 16:12).

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Keith Williams war mit 30 Punkten Bochums bester Scorer in einem eigentlich starken Auswärtsspiel, das im vierten Viertel aber spannender wurde als die Bochumer erhofft hatten. 54:39 führten sie Mitte des dritten Viertels. Die Lions kämpften sich heran, glichen zwischenzeitlich sogar aus Bochum aber hatte alles in eigener Hand: Niklas Geske traf zehn Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe zum 80:76 - die Vorentscheidung?

Nein, denn Bochum leistete sich noch zwei Fouls und bekam zwischendurch den Ball nicht so unter Kontrolle, als dass genug Zeit hätte ablaufen können, Geskes weiter Verzweiflungspass in die gegnerische Hälfte wurde abgefangen.

ProA: Karlsruhe trifft die wichtigen Freiwürfe gegen die Sparkassen Stars Bochum

Karlsruhe traf vier Freiwürfe zum 80:80 und nachdem Williams‘ Versuch von der Mittellinie knapp den Korb verfehlte ging es in die Verlängerung, die die Gastgeber letztlich mit 16:12 gewannen. Bitter, denn ein Sieg wäre der fünfte Erfolg im sechsten Spiel für die Bochuner gewesen, die dann zu den heißesten Teams der ProA gehört hätten.

  • Bochums Headcoach Felix Banobre: „Wir haben am Ende der regulären Spielzeit verheerende Fehler in der Offense und ein unnötiges Foul in der Defense gemacht. Damit haben wir Karlsruhe die Möglichkeit gegeben ins Spiel zurückzukommen und die haben ihre Chance genutzt.“
  • Geschäftsführer Tobias Steinert sagte: „Das war eine bittere Niederlage. Über die meiste Zeit hatten wir die Partie im Griff und am Ende kam die Overtime unglücklich zu Stande. Wir haben am heutigen Nachmittag zehn Punkte an der Freiwurflinie liegen gelassen. Das tut in solch einer engen Partie natürlich weh.“

So gilt der Blick weiter nur den Abstiegsplätzen - immerhin verloren die Artland Dragons ebenfalls in letzter Sekunde in Münster. Artland (sechs Siege) steht auf dem ersten Abstiegsplatz, davor Düsseldorf (7) und Bochum (8). Am Freitagabend hatten sowohl die Dragons als auch Bochum gewonnen - es bleibt bei zwei Siegen Vorsprung für Bochum und dem besseren direkten Vergleich.

Klarer Heimsieg gegen Bayreuth

Das Heimspiel gegen Bundesliga-Absteiger BBC Bayreuth war dabei eine viel deutlichere Angelegenheit als das Spiel am Sonntag. Dritter Heimsieg in Folge, ein Spektakel, ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt vor 1000 Zuschauern in der Rundsporthalle. Am Ende setzte sich der von Beginn an dominante VfL 98:66 (57:37) durch.

„Schon beim Warm-Up pusht uns das. Nach ein, zwei guten Aktionen eskaliert die Halle, das gibt uns enorm viel Energie“, meinte ein strahlender Vincent John Friederici, der eine bärenstarke Leistung zeigte. Sein Ziel ist klar: „So soll es immer sein, 100 Prozent zusammen. Dann werden wir noch einige Siege holen und definitiv den Klassenerhalt schaffen.“

VfL-Trainer Felix Banobre.
VfL-Trainer Felix Banobre. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

In Karlsruhe hatten die Bochumer einen weiteren in der Hand, doch auch nach der Niederlage stehen die Chancen weiter gut. Zumal es in der Rundsporthalle weitergeht, wo es zuletzt drei Siege in Serie gab: Am nächsten Samstagabend (19 Uhr) kommen die Kirchheim Knights nach Bochum.

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