Bochum. Erstmals hat es ein Team von BW Genclerbirligi in die Hallen-Endrunde geschafft. Der Verein ist einzigartig, fürchtet aber um seine Existenz.

BW Genclerbirligi ist ein besonderer Fußballklub, es ist ein reiner Jugendverein. Der Vereinsname steht dabei allerdings nicht für Blau-Weiß, sondern für Bochum-Weitmar. Gencler steht für Jugend und Birligi für die Vereinigung. Von den Mini-Kickern bis zur A-Jugend sind alle Mannschaften im Klub vertreten.

„Wir sind der einzige türkische Verein in Bochum mit einer Jugendabteilung. Wir reden nicht nur über Integration, sondern leben sie auch. Unser Slogan ist: Fußball verbindet“, erzählt Genclerbirligis 1. Vorsitzender Mehmet Duran Malkoç.

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Am Wochenende ist der Verein erstmals mit einem Team bei der Endrunde des Sparkassen Masters vertreten. „Die Jungs wurden 2016/17 Feldmeister und sind eine eingeschworene Truppe. Die meisten kennen sich seit den Mini-Kickern und haben eine enge Bindung zum Verein“, erzählt Malkoç.

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In der Vorrunde tritt BW gegen die JSG VfB Günnigfeld/RW Leithe und die A-Junioren des SC Weitmar 45 an. Genclerbirligis Vorsitzender sagt: „Wir sind auf dem Papier zwar der krasse Außenseiter, aber haben keine Angst, und vor allem nichts zu verlieren. Wir können nur gewinnen.“

Das Ziel ist klar formuliert: „Wenn wir schon in der Endrunde sind, dann wollen wir mindestens ins Halbfinale. Ein Sieg oder zwei Unentschieden in der Gruppe würde fürs Weiterkommen schon reichen. Ich traue den Jungs auch einiges zu: Sie sind kämpferisch stark und an einem guten Tag können sie jeden schlagen.“

Die Fahnen auf dem Dach von BW Genclerbirligi.
Die Fahnen auf dem Dach von BW Genclerbirligi. © Bochum | Jürgen Theobald

Außerhalb des Hallenfußballs plagt den Verein seit einiger Zeit die Existenzangst: „Unser Platz ist seit zwei Jahren gesperrt und die Stadt wollte die Anlage eigentlich sanieren. Um weiter zu existieren, brauchen wir aber einfach eine eigene Anlage“, erklärt Malkoç, „derzeit trainieren und spielen wir vier Kilometer weit entfernt in Hofstede. Als Jugendspieler kannst du aber nicht immer so weit fahren. Dadurch haben wir auch kein Vereinsheim und trotzdem beteiligen wir uns aktiv am Bochumer Spielbetrieb.“

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