Bochum. Die Niederlage gegen die Giants Düsseldorf trifft die Bochumer hart. Einige Probleme tauchen immer wieder auf - der VfL steht jetzt ganz unten.

Auch der Rückhalt des Publikums in der Rundsporthalle hilft den VfL Sparkassen Stars Bochum offensichtlich nicht mehr. Die knapp 1500 spendeten am Samstagabend zwar Applaus, aber: Mit dem 85:99 (46:48) gegen die ART Giants Düsseldorf verloren die Bochumer Zweitliga-Basketballer das vierte Heimspiel in Folge, das sechste insgesamt und kommen ein Spiel vor dem Ende der Hinrunde nicht raus aus dem Abstiegssumpf, im Gegenteil.

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Nach der Heimniederlage stehen die Bochumer sogar ganz unten in der Tabelle, gemeinsam mit den Artland Dragons und den Gartenzaun24 Baskets Paderborn. Artland gewann das Kellerduell in Paderborn zeitgleich zur Bochumer Niederlage, alle drei haben nun drei Siege aus 16 Spielen aus dem Konto. „Extrem ernüchternd“, kommentierte Geschäftsführer Tobias Steinert den Auftritt.

ProA: Sparkassen Stars Bochum plagen oft die gleichen Probleme

Die Düsseldorfer machten dagegen genau das, was den Bochumern seit Wochen nicht gelingt: Einen großen Schritt aus dem Tabellenkeller. Für die Giants war es der sechste Sieg. Es war auch der erste Sieg für den neuen Trainer Andac Yapicier, der vor gut einer Woche den wegen Erfolgslosigkeit entlassenen Aufstiegstrainer Florian Flabb beerbt hatte. Yapicier war froh und lobte aber auch den Spielstil des VfL, die Mannschaft spiele nicht wie ein Abstiegskandidat und es sei anspruchsvoll, sich darauf vorzubereiten. Es scheint angesichts der Ergebnisse allerdings, dass das den Gegnern regelmäßig gelingt. Das dritte Viertel sei entscheidend gewesen, meinte schließlich Banobre, der so wenig wie möglich sagen wollte.

Sparkassen-Stars Neuzugang Keith Williams mit Trainer Felix Banobre.
Sparkassen-Stars Neuzugang Keith Williams mit Trainer Felix Banobre. © Funke Foto Services | Walter Fischer

Er hatte wohl zu viel gesehen, was er schon kannte. Mal wieder verschliefen die Bochumer die Anfangsphase. Mal wieder war die Dreierquote schlechter. Und mal wieder lief sein Team sowohl auf der Anzeigetafel als auch auf dem Feld vor allem hinterher: „Wir sind ohne Intensität in dieses Spiel gegangen“, sagte Steinert. „Gefühlt hatte Düsseldorf das ganze Spiel unter Kontrolle. 99 Punkte hier zu kassieren ist indiskutabel – wir mussten für jeden Punkt hart kämpfen, während Düsseldorf es verhältnismäßig leicht hatte.“

Gute Phasen reichen nicht, um das Spiel zu drehen

Eine weitere Sache, die sich wiederholte: Auch gegen die Giants Düsseldorf hatten die Bochumer immer wieder starke Phasen, aber benötigten die auch, um das Spiel nicht frühzeitig aus der Hand zu geben. So stand es nach wenigen Minuten 3:13, von wo aus Bochum sich auf 30:30 und 46:48 zur Halbzeit herankämpfte. Nur, um dann nach gut zwei Minuten im zweiten Durchgang wieder zweistellig hinten zu liegen (47:57).

Die Bochumer fielen nie ganz zurück, hielten das Publikum, darunter die VfL-Fußballprofis Patrick Osterhage und Kevin Stöger, dabei – wirklich in Schlagdistanz kam der VfL im letzten Abschnitt aber nicht mehr. Eine weitere Niederlage, die sich unnötig anfühlte.

Schweres Programm in den kommenden Wochen

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Und die Aussichten sind nicht gut, mit Kirchheim, Hagen und Frankfurt sind die nächsten drei Gegner alle aus dem oberen Tabellendrittel. Gegen Kirchheim und Hagen geht es sogar auswärts ran, wo die Bochumer bislang alle Spiele verloren haben. Als Hoffnungsträger taugt gerade vor allem Neuzugang Keith Williams, der seit Ende der Woche in Bochum ist, gegen Düsseldorf allerdings natürlich noch nicht die tragende Rolle einnehmen konnte, die für ihn vorgesehen ist. In gut 20 Minuten Spielzeit machte er 12 Punkte, traf 5/12 Würfen aus dem Feld und holte zwei Rebounds. Dazu soll auch Vincent Friederici bald wieder dabei sein, der gegen Düsseldorf wie schon gegen Jena fehlte.

Bochum: Cohn (16/4 Dreier/10 Assists), Geske (14), Williams (12), Alte (11/10 Rebounds), Nelson (9), Dietz (7), Kamp (7), Strange (7), Zdravevski (2), Loch, Baumgarth (n.e.), Emen (n.e.)

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