Bochum. Die Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen sind auf Platz vier. Vom Schein der Tabelle lassen sie sich nicht täuschen. Es gibt einige Baustellen.
Es war ein stetiges Auf und Ab. Egal, ob nun die gesamte Hinrunde, Spiele oder sogar einzelne Viertel, bislang gleicht die Saison der VfL Viactiv Astro Ladies einer Achterbahnfahrt. Auf jede Steigerung scheint nur der nächste Fall zu warten. Im Gegensatz zu der Freizeitpark-Attraktion sorgt das für wenig Euphorie im Kader der Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen.
Trotzdem fällt das Fazit zur Saison-Halbzeit nicht durchweg negativ aus. „Wir sind ziemlich stolz auf uns“, meint Team-Managerin Laura Barroso Perez. „Wir überwintern auf dem vierten Platz, damit hatten wir nicht gerechnet.“ Vom Schein der Tabelle lassen sich die Bochumerinnen aber nicht blenden. Denn dieser vierte Platz tröstet nicht darüber hinweg, dass bislang nicht alles rund lief.
VfL Astro Ladies: „Haben Spiele verloren, die wir nicht hätten verlieren müssen“
An einigen Stellen war das eingepreist. Der Kader hat ein neues Gesicht bekommen. Leistungsträgerinnen, die in der vergangenen Saison Erfolge feierten, sind nicht mehr da. Andere haben den Platz eingenommen, konnten bislang aber die Saison nicht durchgehend prägen. „Wir haben viele junge Spielerinnen“, sagt Barroso Peres. „Wir hatten Verletzungspech und haben Spiele verloren, die wir nicht hätten verlieren müssen.“
Diesem Verletzungspech fielen Ramona Tews und Keylyn Filewich kurzzeitig zum Opfer. Jenny Strozyk fehlt bereits seit dem dritten Spiel mit Rücken-Problemen. Sie könnte in der Rückrunde ihr Comeback feiern. Doch der Verein und auch Strozyk geben sich derzeit nur vorsichtig optimistisch. „Sie hat noch nicht grünes Licht gegeben, aber sie fühlt sich schon ganz gut“, berichtet Barroso Peres.
„Small Ball“: Spielausrichtung der Bochumer Basketballerinnen bleibt in Rückrunde gleich
Mit Strozyk würden die Astro Ladies ein zusätzliches Element in ihrem Spiel zurückbegrüßen können, das in den sieben Partien ohne sie schmerzlich vermisst wurde. An der generellen Spielausrichtung wird sich in der Rückrunde nichts ändern. „Small Ball“ hieß und heißt die Devise der Bochumerinnen.
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Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Keylyn Filewich die Center-Arbeit weiterhin weitestgehend allein bestreiten muss. Lucie Friedrich wird bei Heimspielen weiterhin nur ergänzend eingesetzt. „Wir planen nicht, noch eine Große zu holen“, sagt Barroso Peres. „Dafür fehlen uns auch die finanziellen Mittel.“ Auf Filewich ist bislang aber Verlass. Sie ist die beste Punktelieferantin der Bochumerinnen.
VfL-Headcoach ist Fan von Drei-Punkte-Würfen
Ob Headcoach Michael Minnerop an einem weiteren Taktik-Baustein festhalten wird, ist zumindest fraglich. Er ist großer Fan von Drei-Punkte-Würfen. „Die geben nun mal mehr Punkte“, hatte er vor der Saison gesagt. Gute Distanz-Schützinnen haben die Astro Ladies in ihren Reihen. Doch der Transfer vom Training auf den Platz funktionierte bislang nicht. 20 Prozent getroffene Dreier ist eine „katastrophale Statistik“, bestätigt Barroso Peres. „Es spielen viele Faktoren rein, dass es nicht funktioniert.“ Wurfpech, Hektik und falsche Entscheidungen gehören dazu.
Bereits kurz nach dem Jahreswechsel beginnen die Astro Ladies wieder mit der Vorbereitung auf die Rückrunde. Die Liga ist eng beieinander. So schnell wie es nach oben gehen kann, kann es auch wieder heruntergehen. „Bei unserer Ausgangslage haben wir auch ein wenig Glück gehabt“, sagt Barroso Peres. Mit ein wenig mehr Konstant dürfte der Playoff-Teilnahme und der Ausstieg aus der Achterbahn aber ohne viel Mühe gelingen.
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