Bochum. Die DJK TuS Hordel kann den Klassenerhalt kaum noch schaffen. In den letzten Minuten zeigte sich beim 0:1 gegen Iserlohn das ganze Dilemma.

Wenn Jörg Versen den Plan für die Landesliga bisher in der untersten Schreibtischschublade verstaut hatte, sollte Hordels Sportlicher Leiter ihn spätestens am Montagmorgen rausholen und Punkt für Punkt abarbeiten. Denn nach der neuerlichen 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen den FC Iserlohn ist der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplatze auf neun Punkte angewachsen. Nach 13 Spielzeiten in der Westfalenliga rückt der Abstieg immer näher.

Die Niederlage ließ Aytac Uzunoglu nach dem Schlusspfiff fast sprachlos zurück. Vor allem für die Leistung in den ersten 45 Minuten suchte der Übungsleiter nach den richtigen Worten: „Abstiegskampf bedeutet auch, mental auf der Höhe zu sein. Aber dies verpackt aktuell nicht jeder Spieler. In der ersten Halbzeit war es ein ganz schwaches Spiel. Allerdings von beiden Seiten.“

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Iserlohn trifft nach Fehlpass - Hordels Rudolph köpft an die Latte

Dennoch duften die Gäste nach der einzigen Möglichkeit das Tor des Tages bejubeln. Nach einem Stellungsfehler von Marcel Erdelt hatte ein Iserlohner Angreifer leichtes Spiel, mit einem Querpass Marvin Figueira Candido zu finden, und Hordels Schlussmann Sven Möllerke blieb nur das Nachsehen. Auf der Gegenseite vergab Hordel anschließend gleich eine Dreifach-Möglichkeit. Patrick Rudolph köpfte den Ball an die Querlatte, der erste Nachschuss von Bekem Saglam wurde noch geblockt, der zweite Nachschuss von Nils Buchwalder verfehlte das Tor.

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Nach der Pause wurde das Hordeler Spiel durchdachter, die Grün-Weißen waren nun am Drücker. Aber sie fanden erneut nicht die nötige Konsequenz und Effektivität beim Torabschluss. Dazu zeigte sich der Iserlohner Schlussmann bei den Versuchen von Kazuki Hayashi, Bekem Saglam und Patrick Rudolph von seiner besten Seite.

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Elfmeter vergeben und Rote Karte für Ndjoli-Kiele

Nach 88 Minuten schien der Ausgleich dann aber fällig. Nach Foulspiel an Bekem Saglam gab es Strafstoß für Hordel, aber Nils Buchwalder verfehlte das Tor vom Elfmeterpunkt. Zu allem Überfluss handelte sich Marcus Ndjoli-Kiele in der Nachspielzeit auch noch eine Rote Karte wegen Beleidigung ein und fehlt Hordel damit in den nächsten Wochen im Abstiegskampf.

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Zwei finale Aktionen, die stellvertretend für das momentane Auftreten der Grün-Weißen stehen. Am 30. Mai 2010 stieg die DJK TuS Hordel im Aufstiegsfinale der Landesliga 3 mit einem 1:1-Unentschieden gegen SW Wattenscheid 08 in die Westfalenliga auf, am 29. Mai 2023 dürfte diese Ära mit dem Auswärtsspiel beim SV Sodingen fast auf den Tag genau nach 13 Jahren zumindest vorübergehend enden.

Die Fakten zum Spiel

DJK TuS Hordel: Möllerke – Erdelt, Kegel (58. M. Polk), Buchwalder, Schultze – P. Rudolph, K. Rudolph (58. Ndjoli-Kiele), Beilfuß (75. Alati) – Ndisani (81. Mehmetoglou), Ngali (58. Hayashi) – Saglam.

Tor: 0:1 (28.). Bes. Vorkommnisse: Buchwalder schießt Foulelfmeter neben das Tor (88.), Rote Karte für Ndjoli-Kiele wegen Beleidigung (90.+3).