Bochum. Für die Sparkassen Stars Bochum steht das Rückspiel gegen Hagen an. Bochums Garrett Sams setzt im Derby vor allem auf die Energie der Fans.

Man könnte meinen, in der 2. Basketball-Bundesliga ProA hätten die Playoffs begonnen. Am vergangenen Samstag spielten die VfL Sparkassen Stars Bochum bei Phönix Hagen, verloren mit 74:78. An diesem Freitag steht um 19.30 Uhr das Rückspiel an. Die Rundsporthalle wird dabei erstmals in dieser Saison ausverkauft sein, eine Abendkasse wird es nicht geben. Das freut auch Garrett Sams, einer von inzwischen vier US-Amerikanern im Bochumer Team. „Die Fans hier sind unglaublich, sie sorgen dafür, dass es in der Rundsporthalle extrem laut ist.“ Nach der knappen Hinspielniederlage hofft auch er nun auf einen Sieg.

Hallo Herr Sams. Wie geht es Ihnen? Sie konnten über Weihnachten und Silvester nicht nach Hause.

Ja, wir konnten nicht in die USA fliegen, wir hatten Spiele in der ProA. Aber die Menschen hier waren großartig zu uns. Wir waren bei einem Sponsor eingeladen. Seine Frau hat gekocht und wir haben sogar Geschenke bekommen. Es fühlte sich fast wie amerikanische Weihnachten an.

Wie halten Sie Kontakt zur Ihrer Familie?

Ich spreche fast jeden Tag über Facetime mit meiner Familie, sie unterstützt mich toll. So kann ich meine Nichte, die Tochter meines Bruders, sehen. Sie wurde geboren, da war ich schon in Deutschland. Ich freue mich, wenn ich sie dann in den USA sehen kann.

Das kann aber noch dauern. Planen Sie nicht, auch nächste Saison in Deutschland zu spielen?

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Von Philipp Ziser und Linda Sonnenberg

Das müssen wir dann sehen. Jetzt geht es erst einmal für mich um diese Saison und darum, gesünder, fitter zu werden und besser zu spielen. Wir wollen als Team eine gute Saison spielen. Dann werden wir im Sommer entscheiden, was nächste Saison passiert.

Lars Kamp und Niklas Geske fallen nun schon länger aus. Sie waren ebenfalls bereits verletzt, fehlten vier Wochen. Ist ihre Schulter jetzt wieder zu 100 Prozent in Ordnung?

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Im vierten Saisonspiel gegen Kirchheim habe ich mir einen Muskel in der rechten Schulter verletzt. Das war sehr schmerzhaft. Es tut jetzt immer noch mal weh, wenn es einen Kontakt gibt, aber ich kann schmerzfrei werfen. Ich glaube, ich bin da bei 80, 85 Prozent. Im Spiel denke ich nicht daran.

Es nicht gut mit einer Verletzung in die Saison zu starten.

Nein, vor allem, weil wir zwischenzeitlich so viele verletzte Spieler hatten. Inzwischen haben wir wieder acht gesunde Spieler. Zwischendurch waren es mal sechs oder sieben. Aber unser Team ist großartig. Wir haben einen großen Mannschaftsgeist. Und wir haben ja dann auch Spiele gewonnen, obwohl wir nur einen kleinen Kader hatten. Gerade das Training war mit so wenigen Spielern schwierig zu der Zeit. Nun sieht es personell besser aus. Gegen Hagen, eins der Topteams der Liga, waren wir kurz davor, das Spiel zu gewinnen. Wir versuchen weiter, jeden Tag besser zu werden.

Jetzt geht es direkt wieder gegen Hagen. Ist es gut, dass dieses zweite Spiel so schnell kommt?

Hagen hat ein gutes Team. Vielleicht hilft es uns, dass das Spiel jetzt schon ist. Ich glaube aber eher, dass der Zeitpunkt egal ist. Die Halle wird voll sein, Hagen bringt viele Fans mit. Das wird eine klasse Atmosphäre.

Vier Punkte Abstand waren es im Hinspiel. Was muss Bochum ändern, damit es diesmal mit einem Sieg klappt?

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Wir haben uns das erste Spiel gegen Hagen noch einmal angesehen. Wir haben im vierten Viertel zu viele Fehler gemacht. Wir hatten zwei freie Würfe und haben nicht getroffen. Hagen hatte zwei freie Würfe und hat getroffen. Manchmal ist Basketball ganz einfach.

Was können die Fans in der Rundsporthalle ausmachen?

Als ich das erste Mal in Deutschland gespielt habe, war das während Corona. Da durften keine Zuschauer in die Hallen. Jetzt vor Zuschauern zu spielen ist umwerfend. Die Bochumer Fans begleiten uns ja auch zu den Auswärtsspielen. Hier in der Rundsporthalle ist es ziemlich laut. Es ist eine tolle Halle, um darin zu spielen. Die Fans helfen uns, ihre Energie hilft uns.

Noch eine Frage zum Abschluss. Stehen Sie lieber zu Beginn eines Spiels auf dem Feld oder lieber am Ende. Sind Sie lieber Starter oder Finisher?

Finisher. Wenn ich am Ende eines Spiels auf dem Feld stehe, habe ich meine Rolle, die ich im Team habe, bis dahin gut ausgefüllt. Es zeigt mir dann, dass der Trainer mir vertraut.