Bochum. Fans und Team sind heiß auf das Pro-A-Derby zwischen Sparkassen Stars und Phoenix – der VfL spürt diese Saison eine neue Basketball-Begeisterung.

Ausverkauft! Ein Restkontingent von genau 32 Tickets gaben die VfL Sparkassen Stars Bochum am Montagabend zwar nochmal frei. Aber nachdem es im Ticketshop des Basketball-Zweitligisten schon am Nachmittag zeitweise keine Karten mehr gab, steht außer Zweifel, dass die Rundsporthalle am Freitagabend ausverkauft sein wird, wenn Phoenix Hagen zu Gast in Bochum ist.

Für Tobias Steinert ist es das erste Mal, einmal sei die Halle in den Playoffs in der ProB ausverkauft gewesen, vor seiner Zeit. Dass nun rund 1200 Menschen am Freitag kommen, hat natürlich auch mit dem Gegner zu tun, gut 200 Hagener werden ihr Team auswärts unterstützen. Aber unabhängig davon ist es für Bochum der vorläufige Höhepunkt einer positiven Entwicklung.

Sparkassen Stars Bochum haben einen Zuschauerschnitt über 900

„In der vergangenen Saison gab es auch aufgrund der Corona-Situation noch viel Zurückhaltung“, sagt Steinert, meist war die Halle auf 750 Plätze limitiert. „In dieser Saison ist es genau andersherum. Wir sind überwältigt von dem Zuspruch, es herrscht Begeisterung. Das ist großartig.“

Nur einmal in dieser Pro-A-Saison waren bislang weniger als 800 Fans in der Halle. Der Schnitt liegt über 900, schon gegen Bremerhaven und Artland rund um den Jahreswechsel waren es über tausend. Und jetzt ausverkauft.

Ein wenig könne auch die Heim-EM im Sommer dazu beigetragen haben, glaubt Steinert, aber grundsätzlich sieht er es vor allem so: „Wir haben in Bochum einen guten Standort und machen hier einen guten Job. Basketball ist eine coole Sportart und wird von der breiten Masse angenommen. Im Ruhrgebiet ist es natürlich schwieriger, Fußball ist die Nummer eins – aber wir sind froh, uns dahinter an zweiter Stelle positioniert zu haben“, so Steinert, der bis 2020 ja auch schon bei den Basketballern des FC Schalke die Verantwortung trug.

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Bochumer wollen endlich auch ihre Heimspiele gewinnen

Das mit dem „guten Job“ bezieht Steinert explizit auch auf die Mannschaft, auch wenn die erst eins von acht Heimspielen gewinnen konnte. „Das Team hat sich den Zuspruch verdient, auch wenn die Ergebnisse in eigener Halle noch nicht stimmen. Wir spielen engagierten Basketball und liefern spannende Spiele. Die Fans geben uns natürlich Auftrieb.“

Am Freitagabend wird die Atmosphäre ganz besonders sein, eine Extra-Motivation ist für die Bochumer Mannschaft aber kaum nötig. Nicht sechs Tage nach der 74:78-Niederlage vor mehr als 2600 Fans in Hagen, als die Bochumer sich überhart und teilweise unfair gestoppt sahen – zum Beispiel, als Tim Uhlemann dem kleineren TJ Crockett im zweiten Viertel einen Ellenbogenschlag gegen den Kopf verpasste. Die Schiedsrichter pfiffen ein unsportliches Foul, eine Disqualifikation gab es zum Ärger der Bochumer nicht. Die ist auch nachträglich nicht möglich – Tatsachenentscheidung.

Niklas Geske verletzte sich Samstag – sein Einsatz ist offen

Tobias Steinert, Manager der VfL Sparkassen Stars Bochum.
Tobias Steinert, Manager der VfL Sparkassen Stars Bochum. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Das Rückspiel dürfte nicht weniger umkämpft werden. Beide Trainerteams werden die kurze Woche nutzen, um nachzujustieren. „Es geht bei Null wieder los“, sagt Steinert, der besonders darüber froh ist, dass Niklas Geske sich nicht schlimmer verletzt hat: „Er hatte einen dicken Fuß, hat aber während des Spiels nichts gesagt.“ Gerissen ist aber wohl nichts – hinter seinem Einsatz Freitag steht laut Steinert aber ein Fragezeichen.

Blau-Weiß gegen Gelb: Fans stimmen sich aufs Derby ein

Der Bochumer Kapitän und Topscorer will sicher unbedingt spielen. Schon vor dem Hinspiel meinte er: „Wenn man die NBBL mitzählt, habe ich sechs Jahre in Hagen gespielt. Das ist ein großer Teil meiner Basketballkarriere. Daraus sind Freundschaften, Kontakte und Verbindungen entstanden.“ Nicht nur für ihn ist es ein besonderes Spiel, sondern auch für die Fans.

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Der VfL bittet seinen Anhang, in Blau und Weiß in die Halle zu kommen. Und in der Krollmann Arena hing Samstagabend schon ein Spruchband: „Alle in Gelb nach BO!“ Auch von den Farben her ist Bochum gegen Hagen ein echtes Ruhrgebiets-Derby.

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