Paderborn. In einer umkämpften ProA-Partie behalten die Bochumer Basketballer in Paderborn die Nerven. Nun warten gleich drei weitere NRW-Duelle in Folge.
Neun Punkte Vorsprung, noch 4:35 Minuten auf der Uhr – Auszeit Bochum. Felix Banobre, Trainer der VfL Sparkassen Stars Bochum, wollte kein Risiko eingehen. Zum fünften Saisonsieg in der 2. Basketball-Bundesliga fehlte nicht mehr viel bei den Uni Baskets Paderborn, aber die Bochumer waren in Foulproblemen, hatten schon vier Teamfouls gesammelt. Banobres Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Bochumer schafften am Ende trotz hektischer Schlussphase einen 93:88-Sieg vor mehr als 2000 Zuschauern.
Paderborn musste und wollte in der Schlussphase schnell punkten, erhöhte das Tempo. Bochum spielte zwar unter Druck nicht fehlerfrei, behielt aber die Nerven. Der VfL bekam nur noch ein Foul gegen sich gepfiffen, während vier Aktionen der Paderborner von den Schiedsrichtern geahndet wurden, was auch (und nicht nur) der Paderborner Hallensprecher verärgert kommentierte.
Sparkassen Stars Bochum holen in Paderborn ersten Erfolg 2023
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Auch wenn Topscorer Conley Garrison mit dem fünften Foul vom Feld musste und Paderborn nie nachließ: Spätestens mit TJ Crocketts Dunk zum 93:85 war die Partie endgültig entschieden. Für Paderborn war es die erste Niederlage nach fünf Erfolgen – Bochums Spieler, Trainer Felix Banobre und Geschäftsführer Tobias Steinert dagegen freuten sich über den ersten Sieg des Jahres 2023.
„Das war super“, schwärmte Steinert später, „die Mannschaft hat den Kampf angenommen, die Intensität vor allem in der Defense war super.“ Für alle sichtbar war das am Beispiel Niklas Geske, der sich einen Cut am Kinn zuzog, der „immer wieder geflickt“ werden musste (Steinert), sich aber mit großem Pflaster im Gesicht durchbiss, bis der Sieg perfekt war.
VfL dreht das Spiel nach der Pause
Der VfL hatte zwar zur Pause noch 40:46 zurückgelegen, dabei wie zuletzt auch besonders auch Distanz wenig Wurferfolg. Anders als zum Beispiel gegen die Artland Dragons am Dienstag ließen sich die Bochumer diesmal aber nie abschütteln.
„Es war ein Spiel der Läufe, aber wir haben Paderborn immer wieder stoppen können“, fasste Steinert zusammen. Und die Bochumer holten sich die Führung zurück – unter anderem auch dank einer starken Dreierquote (sechs von acht) in Hälfte zwei. Das dritte Viertel ging 25:13 an Bochum und das Banobre-Team ließ die Gastgeber nie wieder in Schlagdistanz kommen.
Nun warten zwei Duelle gegen Phoenix Hagen
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Die Sparkassen Stars stehen nun vor spannenden Wochen, im Januar warten gleich drei weitere NRW- beziehungsweise Westfalen-Duelle: Am kommenden Samstag steht die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison zu Phoenix Hagen an. Am Freitag, 20. Januar, geht es dann in der Rundsporthalle gegen Hagen, bevor es eine Woche später abermals zum Wiedersehen mit den Uni Baskets Paderborn kommt (28. Januar). Ein ungewöhnlicher Spielplan, der „ein bisschen Playoff-Feeling“ bringt, wie es Sparkassen-Stars-Geschäftsführer Steinert vor der Saison ausgedrückt hatte.
Und auch wenn die Playoff-Plätze natürlich gar kein Thema sind: Rechtzeitig zu dieser Saisonphase finden die Bochumer ihre Form, auch dank verbesserter Personallage und der vorweihnachtlichen Nachverpflichtung von Guard TJ Crockett, dessen Einsatz am Samstagabend bis kurz vorm Spiel offen war. Er biss angeschlagen auf die Zähne und legte mit 13 Punkten und fünf Assists wieder gute Zahlen auf.
Nun warten zwei Duelle gegen Phoenix Hagen
Nach nur zwei Siegen aus den ersten zehn Spieltagen holte der VfL zuletzt drei Erfolge in sechs Partien und zwei aus drei. Eine Woche vor dem Hinserien-Ende bedeutet das immerhin etwas Luft auf die Abstiegsplätze. „Ich würde noch nicht sagen, dass wir die Wende geschafft haben“, meinte Steinert, „aber dieser Sieg heute war super wichtig. Die nächsten Spiele sind aus Fansicht natürlich super, Derbys back-to-back. Für uns ist es eine Herausforderung, aber dadurch können wir die Intensität hochhalten.“
Statistik: Uni Baskets Paderborn - Sparkassen Stars 88:93
- Viertel: 26:26, 20:14, 13:25, 29:28
- Bochum: Garrison (22 Punkte, 3 Dreier), Grof (16), Sams (15, 3 Dreier), Drescher (14, 8 Rebounds), Crockett (13), Alte (6), Andre (5), Geske (2, 8 Assists), Liedtke, Lastrin (n.e.), Emen (n.e.).
- Paderborn: Anthony (22 Punkte, 9 Assists), Fleming (22, 6 Dreier, 8 Rebounds), Linßen (13), Anderson (11), Jocelyn (11), Kayser (3), Großmann (2), Marty-Decker, Drews, Konradt, Ridder (n.e.).
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