Bochum/Rom. Über 50 Meter Brust hat Lucas Matzerath Bronze gewonnen – mit der Staffel reicht es für den siebten Platz. Welche Ziele er für die Zukunft hat.
Lucas Matzerath genoss den größten Moment seiner bisherigen Karriere sichtlich. Für einen Moment schloss er die Augen, stellte sich vor, die italienischen Fans würden ihn feiern. „Die Atmosphäre ist einfach geil“, sagte er später.
Bei den Schwimm-Europameisterschaften in Rom gewann Matzerath am Dienstagabend Bronze über 50 Meter Brust, nur geschlagen von den beiden italienischen Lokalmatadoren Nicolo Martinenghi und Simone Cerasuolo, die die Arena in ein Tollhaus verwandelten. Am Mittwochabend schwamm Matzerath dann noch mit der 4x50 Meter Lagen-Staffel auf den siebten Platz.
Matzeraths Bochumer Trainer sah Chance auf eine Medaille
„Die Erwartungen, dass er eine Medaille holen kann, waren groß“, sagte Matzeraths Trainer bei der SG Ruhr, Mark Jayasundara: „Und er hat die Chance wahrgenommen.“ Nach 27,11 Sekunden schlug Matzerath an, blickte dann zunächst ungläubig auf die Anzeigetafel.
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Auch im Interview mit der Sportschau konnte der 22-Jährige kaum in Worte fassen, was kurz zuvor passiert war. „Meine erste Medaille bei einer offenen internationalen Meisterschaft – das kann ich noch gar nicht richtig realisieren. Ich bin aus dem Wasser gegangen und dachte mir: Ey, ich hab jetzt Bronze geholt, ich bin jetzt dabei bei denen oben. Das beflügelt einen schon sehr“, sagte der frischgebackene Medaillengewinner.
Mit der Staffel auf dem siebten Rang
Am Mittwochmorgen stand er dann bereits wieder auf dem Startblock, schwamm mit der 4x100 Meter Lagen-Staffel als Siebter ins Finale. Gemeinsam mit Ole Braunschweig, Björn Kammann und Peter Varjasi reichte es im Finale am Abend dann ebenfalls zum siebten Platz – Matzerath steigerte sich auf der Bruststrecke dabei im Vergleich zum Vorlauf.
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Die EM ist für den Bochumer nun beendet, jetzt steht ein wohlverdienter vierwöchiger Urlaub an, ehe die Vorbereitung auf die Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Melbourne (Australien) beginnen. Dort geht es im Dezember um die Titel.
Der Blick richtet sich nun in Richtung Paris 2024
„Mein Trainer sagt: Schwimmerisch bin ich der Schnellste, aber am Start hapert es noch ein bisschen. Da werden wir sehr viel Training rein investieren, dass ich da schon ein bisschen weiter vorne liege“, weiß der Bronzemedaillengewinner, was in den kommenden Einheiten auf ihn zukommen wird. Und aus den Worten seines Übungsleiters lässt sich durchaus schließen, dass es kein anspruchsloses Training wird. „Das harte Training in Bochum hat sich ausgezahlt und er wird dann in der kommenden Saison bei der WM in Fukuoka angreifen“, sagt Mark Jayasundara.
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Das alles mit dem großen Fernziel, den Olympischen Spielen in Paris 2024. „Wir nehmen viel mit für die weitere Vorbereitung und haben immer den Blick nach vorne Richtung Paris 2024“, so Jayasundara, der sich auch einen Schub für die restliche Trainingsgruppe erhofft. „Ich bin zuversichtlich, dass einige gute Schwimmer sich davon motivieren lassen und in der Zukunft mit ihm gemeinsam angreifen werden“, so der Trainer mit Blick auf die Bronzemedaille aus Rom.