Hagen. Die SG Wattenscheid 09 gewinnt nach Rückstand 2:1 in Hohenlimburg - drei Klassen Unterschied sind nicht zu sehen. Einige Spieler boten sich an.
Die SG Wattenscheid steht in der zweiten Runde des Fußball-Westfalenpokals und hat am Mittwochabend dazu den ersten Pflichtspielsieg der neuen Saison eingefahren: 2:1 (1:1) gewannen die Wattenscheider bei Landesligist SV Hohenlimburg 10. Auch in der nächsten Runde müssen die Wattenscheider auswärts ran - entweder bei Rot-Weiß Hünsborn oder bei Liga-Konkurrent Preußen Münster. Die beiden spielen erst in einer Woche gegeneinander. „Es war ein intensives, knappes Spiel“, fasste Trainer Christian Britscho zusammen.
Die Minimal-Erwartungen hat sein Team mit dem Weiterkommen erfüllt, die Negativspirale nach drei klaren Niederlagen mit 16 Gegentoren zum Regionalliga-Start zumindest aufgehalten. Glänzen konnte die seine Mannschaft aber nicht, immerhin der ein oder andere Akteur aus der zweiten Reihe konnte sich für größere Aufgaben anbieten.
Wattenscheid 09: Erstes Pflichtspiel der Saison für Jakubowski und Casalino
Keine Experimente, das hatte Britscho angekündigt, das galt zumindest für die Viererkette, wo allerdings Nico Lucas kurzfristig für Marvin Schurig auf die Linksverteidigerposition rückte und neben Jeffrey Malcherek und Timm Esser verteidigte. Weiter vorne durften sich mit Kapitän Norman Jakubowski, dem A-Jugendlichen Abid Yanik, Mo Cissé, und Felix Casalino einige Spieler zeigen, die bislang aus unterschiedlichen Gründen noch fast oder gar nicht in der Regionalliga zum Zug kamen.
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Den ersten Schreckmoment gab es nach vier Minuten nach einem Fehler im Spielaufbau, aber den Schuss aus 20 Metern konnte Staudt ohne Probleme parieren. Den nächsten Defensiv-Aussetzer nutzten die Gastgeber aber.
Hohenlimburg geht früh gegen Wattenscheid in Führung
Einen langen Abschlag von Torwart Jonas Schilling ließen die Wattenscheider ticken, Norman Jakubowski machte Platz für den herausstürmenden Bruno Staudt, der aber zu spät kam: Albian Kamaj ging mit dem Kopf dazwischen, lenkte den Ball an Staudt vorbei ins Tor. 1:0, elfte Minute – zusätzliches Gift für das Selbstvertrauen der SGW.
„Das passt zu unserer jetzigen Situation“, fand Britscho. „Vorne bekommen wir erst einen Handelfmeter zugesprochen, der dann aus dem Strafraum heraus verlegt wird. Und direkt im Gegenzug das Tor.“ Sorge, dass seine Mannschaft erneut auseinanderbreche, habe er sich aber nicht gemacht. Sie wäre unberechtigt gewesen.
Die Wattenscheider brauchten dann auch etwas, um sich zu berappeln. Ein Schuss von der Sechzehnerkante von Dennis Lerche wurde geblockt, beim nächsten Versuch nach der Trinkpause hatte er freie Bahn: Mohamed Cissé wurde im Stafraum gefoult, Schiedsrichterin Annika Kost entschied sofort auf Elfmeter. Lerche verwandelte sicher oben links (26.).
Lerche gleich für Wattenscheid aus
Ein Brustlöser für die SGW, die danach dominierte, wobei vor allem Cissé darauf aus schien, auf sich aufmerksam zu machen – es ging aber mit 1:1 in die Kabinen. Dort blieb Torschütze Lerche (bzw. er kam kurz nach Wiederanpfiff in Zivil wieder heraus), auf dem Platz für ihn nun Calvin Küper.
Küper war auch direkt an der Entstehung des ersten guten Angriffs nach der Pause beteiligt, am Ende prallte Cissés Heber aber von der Latte zurück ins Feld. Ein Fernschuss von Abid Yanik rauschte knapp über das Hohenlimburger Tor - keine 120 Sekunden waren da rum in der zweiten Hälfte, ein Signal für einen entschlossenen Start in die zweite Hälfte, in der Wattenscheid zwar lange nicht die klaren Chancen hatte, aber die nächste richtig dicke nutzte: Mo Cissé wurde im Strafraum schön freigespielt, scheiterte noch am Torwart, Niko Bosnjak, kurz zuvor für Casalino gekommen, staubte ins leere Tor ab.
Zeitgleich mit Bosnjak war auch der am Dienstag verpflichtete Tim brdaric gekommen, der im Mittelfeld die Position von Jakubowski übernahm und mit einigen Balleroberungen einen guten Eindruck hinterließ. In der Schlussphase kam mit Kian Licina ein weiterer junger Verteidiger zu seinem Pflichtspieldebüt - in Gefahr geriet der Sieg nicht mehr, auch wenn Hohenlimburg zum Ende hin alles nach vorne warf: Die Wattenscheider Abwehr hielt, es blieb beim 2:1 - kurz vor Schluss traf Umut Yildiz aus spitzem Winkel nur den Innenpfosten des leeren Tores. Und als der Torwart ein weiteres Mal weit vorne war, machte Bosnjak ihn zwar rein, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Egal: gewonnen.
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SG Wattenscheid in Hohenlimburg - so haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Kamaj (11.), 1:1 Lerche (26./FE), 1:2 Bosnjak (67.)
SGW: Staudt – Lucas, Esser (77. Licina), Malcherek, Renke (77. Hinnenkamp) – Yanik, Jakubowski (59. Brdaric), Lerche (46. Küper) – Cissé, Casalino (59. Bosnjak), Yildiz.
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