Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 steht in der Liga unter Druck, muss aber erst im Pokal zum SV Hohenlimburg 10. Trainer Britscho findet klare Worte.

In dieser Woche bleibt keine Zeit für verblümte Aussagen. Die Tage seit dem desaströsen 0:8 bei Rot Weiss Ahlen haben bei der SG Wattenscheid 09 tiefe Wunden hinterlassen. „Sehr niedergeschlagen“ sei die Stimmungslage rund um den ehemaligen Bundesligisten, der an den ersten drei Spieltagen nach der Regionalliga-Rückkehr zur Schießbude der Viertklassigkeit geworden ist. So berichtet Trainer Christian Britscho. 2:16 Tore, zustande gekommen vor allem durch den indiskutablen Auftritt in der Wersestadt.

Das Pokalspiel beim Landesligisten SV Hohenlimburg heute (19 Uhr) könnte für Entlastung sorgen. Oder die Saison nach lediglich vier Pflichtspielen zu einem ergebnistechnischen Rundum-Defizit werden lassen.

SG Wattenscheid 09: In der Abwehr muss sich dringend etwas ändern

Trainer Britscho weiß: „Mit der Abwehrleistung von Samstag werden wir gegen jede Mannschaft auf diesem Planeten Probleme bekommen.“ Die Erkenntnis sei inzwischen auch im Team angekommen. Die entsprechenden Dinge zu dem in Ahlen Erlebtem seien angesprochen worden. „Wir haben die Szenen sehr offen und selbstkritisch analysiert“, berichtet der 52-Jährige. „Wir werden versuchen, in den nächsten beiden Spielen die Lehren daraus zu ziehen.“ Das ist wichtig, denn ein Aus im Westfalenpokal hätte wohl gravierende Folgen für die Entwicklung der seelischen Befindlichkeit der Wattenscheider.

Christian Britscho, Trainer der SG Wattenscheid 09.
Christian Britscho, Trainer der SG Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus / FUNKE Foto Services

Britscho winkt ab: „Mit diesen Gedankengängen setzen wir uns nicht auseinander.“ Jeder Wettkampf berge die Möglichkeit einer Niederlage. Es gehe jetzt darum, die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Pleite so gering wie möglich zu halten.

Ex-Uerdinger Brdaric stößt zum Wattenscheider Kader

Immerhin gab es in puncto Defensive einen Stimmungsaufheller. Denn am Dienstagabend gab der Klub die Verpflichtung von Tim Brdaric bekannt. Der 22-jährige Verteidiger lief in den vergangenen Monaten für Regionalliga-Absteiger KFC Uerdingen auf, nachdem er in der Hinrunde der vergangenen Saison beim Südwest-Regionalligisten RW Koblenz nur zu einem Kurzeinsatz gekommen war. Beim KFC stand er als defensiver Mittelfeldspieler oder Innenverteidiger fast immer über 90 Minuten auf dem Platz.

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Einen erneuten Abstieg will er aber nicht erleben, mit der SGW will er es nun besser machen als mit dem KFC – er ergänzt die Wattenscheider Innenverteidigung, in der bislang Marvin Schurig, Jeffrey Malcherek, Moritz Hinnenkamp und Timm Esser aufliefen.

Casalino ist wieder dabei, andere Spieler fallen aus

Eine wichtige Personal-Meldung, weitere gibt es von Felix Casalino, der nach seinem Ausfall am Samstag wieder zum Kader gehört. Tom Sindermann wird nach einer Fuß-OP noch ausfallen, Timur Kesim steht ebenfalls noch nicht zur Verfügung. Außenspieler Emre Yesilova ist aus Vorsichtsgründen noch keine Option.

Exakt die gleiche Elf wie in Regionalliga-Spielen werde im Spiel beim Landesligisten Hohenlimburg wohl nicht auflaufen, gravierende Änderungen plane er aber nicht, so Britscho. Eigentlich habe er Spieler einsetzen wollen, die bislang wenige Spielminuten hatten. „Aber in der jetzigen Situation müssen wir das ein bisschen hinten anstellen.“

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