Wattenscheid. Die SG Wattenscheid bestätigt die Verpflichtung von Verteidiger Malcherek. Die Neuen sollen im Aufstiegsrennen nicht nur für Konkurrenz sorgen.

Eine ganze Reihe Spieler fehlten, trotzdem standen am Sonntag gleich zwei komplett unterschiedliche Mannschaften in Schwarz-Weiß auf dem Fußballplatz. Und der Kader wird nicht kleiner, stattdessen heißt es: Der Nächste, bitte. Mit Verteidiger Jeffrey Malcherek präsentiert Fußball-Oberligist SG Wattenscheid 09 nun bereits den siebten Neuzugang des Winters. Die Verpflichtung des 25-Jährigen war keine Überraschung, nachdem Malcherek am Sonntag beim Test in Niederwenigern eine gute Leistung gezeigt hatte.

Den sieben Neuzugängen (vor Malcherek kamen bereits Jake Lazarus, Timon Schmitz, Mike Osenberg, Semih Köse, Eugene Ofosu-Ayeh und Dennis Knabe) stehen fünf Abgänge gegenüber – allerdings mit Ausnahme von Sebastian Kleine nur von Spielern, die sportlich kaum eine Rolle spielten. Mit 27, 28 Mann geht die SG Wattenscheid mit einem sehr großen Kader in die zweite Hälfte der Oberliga-Saison. So, wie Trainer Christian Britscho es will.

SG Wattenscheid 09: Lob für die Leistung der Neuen

Ein Grund ist natürlich der Konkurrenzkampf. „Auf jeden Fall“ herrsche der, sagt Britscho, „ich sehe das komplett positiv.“ Die fünf (bzw. mit Malcherek sechs) Neuen, die beim 1:1 gegen Niederwenigern auf dem Platz standen, hätten es gut gemacht – das habe die Trainingseindrücke bestätigt.

Sechs von sieben Winter-Neuzugängen der SG Wattenscheid 09 standen am Sonntag in Niederwenigern auf dem Platz – Timon Schmitz ist einer davon.
Sechs von sieben Winter-Neuzugängen der SG Wattenscheid 09 standen am Sonntag in Niederwenigern auf dem Platz – Timon Schmitz ist einer davon. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Und der andere Grund heißt Corona. „Man muss ja befürchten, dass man auch mal einen größeren Ausbruch hat. Dann könnten wir immer noch dagegen angehen, sowohl von der Quantität als auch von der Qualität her“, erklärt Britscho, warum er möglichst viele Optionen haben will – gegen Ansteckungen ist bei den aktuellen Fallzahlen, gerade in den jüngeren Altersgruppen, niemand geschützt.

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Die Wattenscheider hatten sowohl im Herbst 2020 als auch 2021 Probleme mit Infektionen, Quarantäne und seit November auch der 2G-Regel. Der größere Kader ist eine sportliche Vorsichtsmaßnahme, weitere Vorkehrungen gegen Ansteckungen untereinander gibt es im Trainings- und Spielbetrieb.

Die Spieler sollen sich in festen Gruppen auf vier Kabinen verteilt umziehen, so wie es auch in Profi-Mannschaften üblich ist. Britscho: „Heute haben wir es so gemacht, dass wir uns zu unterschiedlichen Zeiten treffen, so dass die Mannschaft der ersten Hälfte mit der in der zweiten gar nicht in den Räumen in Berührung kommt. So versuchen wir es zu entzerren.“

Damit machte übrigens auch Jeffrey Malcherek direkt Bekanntschaft: Als nämlich am Sonntag die Mannschaft der ersten Hälfte vor der Kabine wartete, um schnell unter die Dusche zu kommen, fehlte der Schlüssel. „Den hat Jeff“, schallte es über den Platz – der Innenverteidiger stand noch auf dem Platz an der Bande im Gespräch. Das Problem war dann schnell gelöst.

34 Regionalliga-Spiele für Homberg

Auf sich aufmerksam gemacht hatte der 1,90-Meter-Mann bis dahin sowohl mit gewonnen Kopfballduellen als auch mit Ballsicherheit im Spielaufbau. Malcherek absolvierte in der vergangenen Saison 31 Spiele für den VfB Homberg in der Regionalliga, 27 von Beginn an. Anfang Mai riss er sich allerdings das Kreuzband und fand so keinen neuen Verein.

Der Kontakt zur SG 09 entstand über Physio Matthias Kunde, ursprünglich wollte Malcherek sich bei 09 fithalten. Jetzt will er für den Lohrheide-Klub neu angreifen. Britscho meinte nach den ersten 45 Minuten Malchereks im 09-Trikot: „Ich glaube nicht unbedingt, dass er schon wieder bei 100 Prozent ist. Aber das, was er bringt, gefällt mir auch so schon.“

Viel Erfahrung in der Regionalliga: Jeffrey Malcherek im Trikot des VfB Homberg im April 2021 im Spiel gegen Rot-Weiss Essen.
Viel Erfahrung in der Regionalliga: Jeffrey Malcherek im Trikot des VfB Homberg im April 2021 im Spiel gegen Rot-Weiss Essen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Er meint: „Wir haben da einen richtig guten Spieler an Land ziehen können, wo wir alle froh sind, dass er sich, trotz etlicher Angebote, für uns entschieden hat. Das spricht ja auch ein bisschen für uns und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

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