Hattingen. Casalino trifft zum 1:1 der SG Wattenscheid 09 gegen die SF Niederwenigern. Die Neuzugänge dürfen sich präsentieren. Vom Trainer gibt es Lob.

Kein Spiel für Fußball-Feinschmecker, aber für die beiden Trainer war es ein erfolgreicher Sonntagnachmittag: In einem intensiven Testspiel trennten sich die beiden Fußball-Oberligisten SG Wattenscheid 09 und Sportfreunde Niederwenigern mit 1:1. „Hut ab vor beiden Mannschaften, dass sie das zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung so hinbekommen. Dass dann noch nicht alles zusammenpasst, liegt in der Natur der Sache“, meinte 09-Trainer Christian Britscho, der in Hattingen zwei komplett unterschiedliche Mannschaften je eine Halbzeit spielen ließ.

22 Spieler konnte Britscho so sehen, darunter fünf Neuzugänge, nur Dennis Knabe fehlte verletzt. „Sie haben es richtig gut gemacht. Bei uns hätte man die Neuzugänge hätte man so gar nicht ausfindig machen können, weil man gemerkt hätte: Das ein oder andere passt nicht“, lobte der Trainer.

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Besonders vor der Pause war – keine Überraschung Mitte Januar – wenig davon zu sehen, wie fein die SG Wattenscheid eigentlich Fußball spielen und kombinieren kann, was sich mit einem Blick auf den Aufstellungsbogen erklärt: Mit Jake Lazarus im Tor, Semih Köse, Mike Osenberg und Timon Schmitz bot Britscho vier Winter-Neuzugänge auf. Hinten links verteidigte Özgür Köse, der in der Hinrunde aus Verletzungsgründen keine Rolle spielte und in der Innenverteidigung stand ein Probespieler: Jeffrey Malcherek.

Wattenscheid 09: Aussetzer bringt das 1:0 für Niederwenigern

Der 25-jährige spielte zuletzt für Regionalligist VfB Homberg und davor unter anderem für Westfalia Rhynern. Ein Kreuzbandriss im Mai 2021 kostete ihn nicht nur das Saisonfinale, sondern auch die Hinrunde. Er zeigte dabei in einigen Szenen, dass er mit dem Ball am Fuß auch bei Druck ruhig bleiben, kritische Situationen spielerisch lösen und das Spiel aufbauen kann und sammelte Argumente dafür, möglicherweise Wattenscheids Winter-Neuzugang Nummer sieben zu werden.

Gut mit dem Ball am Fuß, aber mit 1.90 Meter natürlich auch in der Luft stark: Jeffrey Malcherek, Probespieler der SG Wattenscheid 09 im Spiel bei den SF Niederwenigern.
Gut mit dem Ball am Fuß, aber mit 1.90 Meter natürlich auch in der Luft stark: Jeffrey Malcherek, Probespieler der SG Wattenscheid 09 im Spiel bei den SF Niederwenigern. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Szene der ersten Hälfte gehörte aber den Gastgebern – das Führungstor fiel aus einer kuriosen Szene. Semih Köse ging nach einem Zweikampf im Mittelfeld zu Boden, die Wattenscheider erwarteten wohl einen Pfiff, oder dass der Ball ins Aus gespielt würde, jedenfalls ließ die Spannung nach. Auch bei Kapitän Marvin Schurig, der den Ball sonst wohl problemlos hätte klären können.

Niederwenigerns Kenshiro Nagahama spritzte aber dazwischen, ließ den überrumpelten Schurig mit einem Übersteiger stehen und traf mit starkem Abschluss gegen Lazarus zum 1:0. „Wir müssen weiterspielen“, ärgerte sich Britscho über den Aussetzer seines Teams.

Casalino trifft per Freistoß zum Ausgleich

Obwohl mehr als eine Handvoll Spieler (unter anderem Ex-Sportfreunde-Verteidiger Timm Esser) aus verschiedenen Gründen fehlten, konnte 09 zur Pause komplett durchwechseln. Bis auf Eugene Ofosu-Ayeh spielte nun eine Elf, die auch in der Hinrunde auf dem Platz hätte stehen können und das war zu erkennen: Wattenscheid hatte mehr Kontrolle, mehr Ballbesitz und auch einige Chancen. Wiebel, Casalino und Canbulut verpassten den Ausgleich.

Ballgeschiebe gab es wenig, Torchancen allerdings auch nicht viele, stattdessen viele Zwiekämpfe, Fouls und Abseitspfiffe, weil keins der Teams nachlassen wollte. Mit einem direkten Freistoß durch die Mauer traf Felix Casalino zwanzig Minuten vor Schluss zum 1:1, so dass es für 09 auch am Ergebnis nichts auszusetzen gab. „Wir sind am Ende der zweiten Woche“, so Britscho. „Wir haben gesehen, was wir sehen wollten.“ In Sachen Feinabstimmung und Offensivspiel blieb dabei noch Luft nach oben, dafür hat der Trainer bis zum Liga-Auftakt bei den Sportfreunden Siegen aber auch noch drei Wochen. „Von daher: Für heute alles gut.“

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So spielte die SG Wattenscheid im Test in Niederwenigern:

  • SGW 1. Hälfte: Lazarus - Ö. Köse, Schurig, Malcherek, S. Köse, Hönicke, Sindermann, Zengin, Yildiz, Schmitz, Osenberg.
  • SGW 2. Hälfte: Staudt - Britscho, Yerli, Wiebel, Kaminski, Lucas, Ofosu_Ayeh, Yesilova, Arifi, Canbulut, Casalino.