Wattenscheid. Gleich aus mehreren Gründen ist das Oberliga-Spiel der SG Wattenscheid bei der TSG eine besondere Partie. Und eine alles andere als leichte.
Wiedersehenszeit vor den Weihnachtstagen: Im letzten Oberliga-Spiel im Kalenderjahr ist die SG Wattenscheid 09 zu Gast bei der TSG Sprockhövel, bis zu sechs ehemalige TSG-Spieler könnten dabei für die SG 09 auflaufen. „Das ist bei uns in der Kabine kein Thema“, meint 09-Trainer Christian Britscho vor dem Spiel im Baumhof (Donnerstag, 19.30 Uhr), „aber für die Spieler sicher besonders, zumal sie ja auch nicht im Groll gegangen sind. Und auch die Sprockhöveler Jungs werden dagegen extra motiviert sein. Das ist etwas, was das Spiel ein bisschen besonders macht.“
Felix Casalino, Tom Sindermann, Phil Britscho, Bruno Staudt, Berkant Canbulut und Emre Yesilova trugen schon das Trikot der TSG, teilweise jahrelang. Casalino durchlief die TSG-Jugend und schaffte auch den Sprung zum Oberliga-Torjäger, wechselte dann 2020 nach Wattenscheid. Auch die 09-interne Torjägerliste führt er aktuell an.
Wattenscheid-Torjäger Felix Casalino fährt mit besten Erinnerungen nach Sprockhövel
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„Mit Sprockhövel verbinde ich nicht nur 17 Jahre Jugend- und Seniorenfußball, sondern auch die Stadt, in der ich aufgewachsen bin und in der nach wie vor mein Elternhaus steht“, sagt Casalino. Er hat zu dem einen oder anderen Spieler ab und zu noch Kontakt.
Dennoch stehe das sportliche Ziel im Vordergrund: „Gewinnen ist immer das Ziel, egal, um welchen Preis. Wir wollen weiter oben bleiben und dafür sind drei Punkte Pflicht.“ Auch Sindermann erinnert sich gerne: „Ich habe daher den Kontakt nie verloren zu den ehemaligen Mitspielern. Man freut sich sportlich zu messen und danach noch ein bisschen zu quatschen. Dennoch ist es ein Ligaspiel, in dem es um Punkte geht.“
Um diese Punkte zu holen, muss die SG 09 aber einige Herausforderungen mehr überwinden als die mögliche Extra-Motivation der Gastgeber: Natürlich einen starken Gegner, aber auch deren Untergrund. „Wir treffen auf eine richtig gute Kunstrasen-Mannschaft“, sagt Christian Britscho – dagegen müsse eine „reife Leistung“ her. In jedem Fall sind (auch) andere Qualitäten gefragt als bei Heimspielen auf dem tiefen Lohrheide-Rasen.
Einsatz von Phil Britscho und Nico Lucas fraglich
Personelle Wechsel müsse der Wechsel von Natur- auf Kunstrasen nicht unbedingt nach sich ziehen, meint Britscho, der wohl trotzdem umbauen muss, weil Nico Lucas und Phil Britscho mit Blessuren aus dem Vreden-Spiel am vergangenen Freitag (1:1) auszufallen drohen.
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Da traf Sebastian Kleine spät zum Ausgleich; wegen des Zeitpunkt des Tores und der guten Leistung (Britscho: „Hatten vorher sechs klare Chancen“) war die Stimmung danach positiv. Für Kleine könnte es allerdings ein Abschiedstreffer gewesen sein – der 38-Jährige mit der Nummer 2 wird aus familiären Gründen kürzer treten. Auch für ihn ein besonderes Spiel also.
Und für Christian Britscho wäre ein Sieg auch ein nachträgliches Geschenk, der Trainer hatte am Dienstag (genau wie Frederik Wiebel) Geburtstag. Er meint aber: „Die Jungs sollen nicht an mich denken, sondern sich selbst für diese coole Serie bis jetzt belohnen und noch einmal alles raushauen. Das brauche ich mir aber nicht zu wünschen.“ Bei einem Sieg würde die SG 09 das Jahr als Tabellendritter beenden, mit dem besten Punkteschnitt der Liga.
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