Witten. Was für eine Sensation im Bochumer Kreispokal: Vier Klassen Unterschied – und ein verdienter Sieg. Landesligist DJK Wattenscheid ist am Tiefpunkt.

Riesige Sensation im Bochumer Fußball-Kreispokal: Im Sechzehntelfinale des Moritz-Fiege-Fußball-Cups feierte der FSV Witten aus der Kreisliga C am Dienstagabend einen 2:0-Erfolg über den Landesligisten DJK Wattenscheid. DJK-Trainer Hasan Gören meinte: „Verdient verloren“, und verwies auf 13 verletzte Spieler. "Mein Ersatztorwart musste spielen, ich hatte nur vier Spieler aus der Stammelf und einige Spieler aus der Zweiten, die selber angeschlagen sind." Der Jubel beim FSV war dagegen natürlich groß.

Die Wittener wirkten nachher, als hätten sie den Triumph geplant. „Unser Trainer hat schon nach dem Spiel am Sonntag gesagt: Wir wollen das Pokalspiel gewinnen“, sagte Georg Fehrentz, Vorsitzender des FSV nach dem Spiel. Und Trainer Kaniwar Shikho meinte. „Dran glauben muss man im Fußball immer.“ Und das taten seine Jungs offensichtlich. „Wir haben diszipliniert verteidigt und alles in die Waagschale geworfen“, so der Trainer.

FSV Witten steht an der Spitze der Kreisliga C

Dabei liegen zwar vier Klassen Unterschied zwischen den beiden Mannschaften, aber die positive und negative Stimmung sind ungleich verteilt – DJK steht auf dem letzten Platz der Landesliga, kassierte am Wochenende 1:6, trat mit einer Not-Elf in Witten an. Der FSV dagegen steht auf dem ersten Platz der Kreisliga C, hat zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen.

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Die Tore fielen nach zwei Kontern, beide vor der Pause. „Genau wie wir es uns vorgenommen hatten“, war Shikho stolz, wie die Treffer von Marc Bonte und Abdehahman Abdellatif entstanden. „Und als wir in der zweiten Hälfte unter Druck geraten sind, hatten wir einen guten Torwart im Tor“, lobte Shiko seinen Keeper Matthias Kluczny, um dann einzuschränken: „Es war eine richtig gute Mannschaftsleistung. Ich kann gar keinen hervorheben.“ Von dem Erfolg könne seine Mannschaft zehren – Ziel ist natürlich der Aufstieg in die Kreisliga B.

„Im DFB-Pokal wäre das eine riesige Sensation“

Letzter in der Liga, jetzt das Pokalaus in Witten bei einem C-Kreisligisten: Es sind schwere Zeiten für Hasan Gören und die DJK Wattenscheid.
Letzter in der Liga, jetzt das Pokalaus in Witten bei einem C-Kreisligisten: Es sind schwere Zeiten für Hasan Gören und die DJK Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Georg Fehrentz war froh über den großen Fußballabend: „Wir haben eine ganz junge Mannschaft, für die Jungs ist das natürlich ein echtes Highlight. Gegen einen Landesligisten zu gewinnen, das ist schon geil. Im DFB-Pokal wäre das auch eine riesige Sensation, wenn ein Regionalligist einen Bundesligisten rauswirft.“ Die große Feier stieg am Dienstagabend nicht mehr, „aber es sind alle mit einem Hupkonzert vom Parkplatz gefahren“, so der stolze Vorsitzende.

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Am Wochenende gibt’s Kontrastprogramm: Auf Asche geht es zu den SF Schnee II. „Unser Negativerlebnis hatten wir am zweiten Spieltag gegen Langendreer, das reicht. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr“, meint er mit einem Lachen nach dem Pokal-Erfolg: „Daran kann man die Mannschaft jetzt messen.“

Ein möglicher Gegner in der Runde der letzten Sechzehn ist übrigens Oberligist Wattenscheid 09.