Bochum. Seit Montag bereitet Trainer Felix Banobre die Sparkassen Stars Bochum auf die Saison in der ProA vor. Für die Spieler hat er einen Schlaftipp.

Entspannt sitzt Felix Banobre im „Tante Yurgans Cafe“. Die Gastronomie an der Castroper Straße in Bochum ist einer der Lieblingsplätze des Trainers der Basketballer der VfL Sparkassen Stars Bochum. Er geht in seine zweite komplette und in Summe dritte Saison in Bochum. Nach sieben Spielzeiten in der ProB hat er das Team in die ProA geführt. Wie er mit seinem Team diese Aufgabe angeht und welchen besonderen Schlaftipp er für die Spieler hat, verrät Banobre im WAZ-Interview.

Noch einmal Glückwunsch zum Aufstieg. Haben Sie inzwischen alles verarbeitet?

Ja, aber das hat gedauert. Die vergangenen Saison war unglaublich intensiv. Dazu war sie absolut ungewöhnlich. Die Corona-Unterbrechungen haben uns schwer zu schaffen gemacht. Besonders die zweite in den Playoffs. Da hatten wir das erste Spiel gegen Hanau klar gewonnen und ich glaube, wenn es keine Unterbrechung gegeben hätte, hätten wir es nicht so schwer gehabt. Aber einige Akteure hatten Corona und konnten dann nicht mehr wie gewohnt ihre Leistungen abrufen.

Im letzten Spiel gegen Münster musste ein klarer Sieg her. Danach sah es lange nicht aus. Was war der Schlüssel zum Erfolg und damit dem Aufstieg?

Der war, dass wir in den Playoffs dann irgendwann gesagt haben, dass die Spieler wieder so spielen, wie sie vor der Corona-Unterbrechung und vor ihren Corona-Erkrankungen gespielt haben. Wir haben die Intensität erhöht. In der entscheidenden Phase des entscheidenden Spiels gegen Münster haben die Spieler ihr Herz auf dem Platz gelassen. Sie haben unglaubliches geleistet.

Danach fiel viel von ihnen und den Spielern ab. Groß zu feiern war nicht möglich. Wie haben Sie dennoch feiern können?

Nur in der Rundsporthalle. Aber die Feier war trotzdem sehr ausgelassen. Später gab es noch einmal eine Feier für die Sponsoren und Unterstützer.

Vier Wochen Auszeit haben Sie sich genommen. Konnten Sie wirklich abschalten, also auch das Handy?

Nein. Wobei ich mich durchaus erholt habe. Seit einigen Jahren treffen wir uns im Sommer mit einigen Trainern in einem Haus in Spanien, meiner Heimat. Das Haus hat viele Zimmer und wir holen uns dann immer einen Fitnesstrainer dazu und versuchen etwas für uns zu tun. Mit Basketball beschäftigt habe ich mich natürlich dennoch.

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Also auch mit der neuen Saison in der ProA?

Ja, genau damit. Wir, also mein Co-Trainer Petar Topalski, Geschäftsführer Tobias Steinert und ich, haben uns 200 Videos von möglichen neuen Spielern angesehen. Jeder hatte besondere Themen, die er abarbeiten sollte. Darüber hinaus hat sich dann auch Finanzchef Hans Peter Diehr die Spieler angesehen.

Drei Spieler aus diesen 200 sind es geworden. Damit müssen Sie dann sehr zufrieden sein, oder?

Absolut. Fast jeden Spieler, den wir haben wollten, haben wir auch bekommen.

Wie gut sehen Sie ihr Team damit für die neue Saison aufgestellt?

Das wird die Saison zeigen. Wir haben versucht, eine gute Mischung aus den Spielern, die bereits in der vergangenen Saison da waren und neuen Spielern zu finden.

Zahlreiche Spieler haben den Verein verlassen. War dieser Einschnitt so nötig?

Ja. Wir sind diesen Spielern dankbar für ihren Einsatz und ihre Leistungen. Aber in der ProA werden die Anforderungen noch höher.

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Was also ist das Saisonziel?

Ankommen in der Liga und Klassenerhalt. Wir sind neu in der Liga und müssen uns erst einmal zurechtfinden.

Am ersten Spieltag geht es gegen Jena. Ist das gut oder schlecht?

Jena gehört zu den Aufstiegsfavoriten. Nach dem Spiel wissen wir, was uns in dieser Saison erwartet.

Auf was müssen sich die Spieler in der ProA darüber hinaus einstellen?

Wir spielen in größeren Hallen, wir spielen auf Standkörbe und wir reisen einen Tag früher zu den Auswärtsspielen an. Auch da und bei der Gegnerbeobachtung stellen wir uns professioneller auf.

Müssen Sie den Spielern auch bei den Übernachtungen Tipps geben?

Das habe ich schon. Der Schlüssel für eine gute Übernachtung ist das Kissen. Wir werden in der kommenden Saison viele Spieler mit ihren Taschen und ihrem Kissen sehen.