Bochum. Die Sparkassen Stars Bochum mussten das zweite Spiel im Halbfinale mit mehr als fünf Punkten Abstand gewinnen. Es wurde ein Zitterspiel
Die Sparkassen Stars Bochum haben Vereinsgeschichte geschrieben. Im Rückspiel des Halbfinales um den Aufstieg in die ProA setzte sich das Team von Trainer Felix Banobre mit 97:84 gegen die WWU Baskets Münster durch. Die Feierlichkeiten nahmen bereits in der Halle mächtig Fahrt auf.
Personell hatte es vor dem Endspiel um den Aufstieg, dem Rückspiel im Halbfinale kritisch bei den Sparkassen Stars ausgesehen. Johannes Joos konnte in Münster ab dem zweiten Viertel nur stark angeschlagen spielen, Niklas Geske hatte ebenso eine Verletzung aus Münster mitgebracht. Dazu stand auch hinter dem Einsatz von Elijah Allen lange ein Fragezeichen. Alle drei konnten dann spielen.
Nach den Erfahrungen aus dem ersten Vergleich und weil einige Spieler angeschlagen waren, erhöhte Bochums Trainer Felix Banobre diesmal die Rotation. Am Freitag hatte er nur neun Akteure eingesetzt, diesmal waren es zehn. Er nahm Lasse Bungart mit auf. Der junge Akteur bestätigte das Vertrauen.
Es sei erst Halbzeit in diesem Halbfinale über acht Viertel in zwei Akten, hatte Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert gesagt. Fünf Punkte seien im Basketball kein allzu großes Polster. „Wir haben in allen Duellen gegen Münster gezeigt, dass wir auch deutliche zweistellige Führungen herausspielen können.“
Intensität nimmt noch einmal zu
Im ersten Spiel am Freitag hatten die Bochumer schon hart und intensiv verteidigt. Im zweiten Spiel schafften sie es zu Beginn, die Intensität noch einmal zu erhöhen. Immer wieder griffen sie Münsters Aufbauspieler zu zweit an. So erzwangen sie etliche Ballgewinne. Sie sorgten dazu damit, dass Münster nur schwer in den gewohnten Rhythmus fand.
Mitte des zweiten Durchgangs hatte die klare Führung weiter Bestand. Mit 35:17 lagen die Bochumer vorne. Sie versuchten weiter das Tempo und den Druck auf Münster hoch zu halten. Immer häufiger aber fand bei Münster Jasper Günther Lösungen. Bereits im ersten Vergleich hatte er seine Klasse gezeigt. Auch diesmal war er es, der bei Münster für die Ausrufezeichen und wieder ein knapperes Spiel sorgte.
Münster war mit einem Plan angereist
Die Bochumer aber blieben das bestimmende Team. Sie setzen die Ideen von Trainer Banobre konsequent um. Lange Zeit musste Münster das Gefühl haben auf einen Gegner zu treffen, der auf alles vorbereitet war und der vor allem eins mit aller Macht wollte: einen Sieg mit mehr als fünf Punkten Abstand.
Münster aber hatte ebenso einen Plan und ganz viel Willen mitgebracht und wartete nur darauf, dass Bochum nachließ. Das Team von Trainer Philipp Kappenstein blieb ruhig, arbeitete sich ganz langsam wieder näher heran.
Beim 43:33 für Bochum lagen zum Ende des zweiten Viertels erstmals seit längerer Zeit wieder nur zehn Punkte zwischen beiden Teams. Als das Viertel beendet war, hieß 43:38. Da waren es die genau fünf Punkte Abstand, die zu einer Verlängerung geführt hätten.
Basketballer aber ist ein Spiel der Läufe. Münsters Lauf konterten die Bochumer ihrerseits mit etlichen Punkten in Reihe. So ging es munter weiter. Mal war Münster wieder nahe bei den fünf Punkten, dann lag Bochum scheinbar klar auf Aufstiegskurs. Es war da schon abzusehen, dass die Spannung im letzten Viertel noch einmal zunehmen würde.
Die wichtigsten zehn Minuten der Vereinsgeschichte
Die Prognose von Hans Peter Diehr schien sich spät im Spiel zu bestätigen. 90 Sekunden vor dem Ende lagen die Bochumer mit 91:78 vorne. Der Finanzvorstand der Sparkassen Stars hatte vor dem Spiel gesagt, dass er nicht von einem knappen Endergebnis ausgehe. „Ein Team wird mit zehn oder mehr Punkten Abstand gewinnen.“
Es begannen dann aber eben doch die, so sagte es Hallensprecher David Schary, „die vielleicht wichtigsten zehn Minuten in der Vereinsgeschichte der Sparkassen Stars“. Sie begannen nicht so gut. Münster kam bis auf einen Punkt heran. Wie bereits am Freitag war jede Aktion aufgeladen mit Emotionen und Wichtigkeit. Es schien, als würde jede Aktion den Sieg bringen können.
Bochum: Geske (30), Dickerson (6), Bilski, Kamp (22), Servera (12), Jung, Behr (5), Bungart, Allen (3), Joos (15), Dietz (4), Böther
Viertel: 24:9, 19:29, 23:22, 31:26