Bochum. Am Montag gewann der VfL Bochum 5:0 gegen Düsseldorf. Bereits am Freitag geht es in Kiel weiter. Voraussichtlich mit der gleichen Startformation.
Thomas Reis hat bisher durchaus schon etwas ausprobiert. An den bisherigen neun Spieltagen der 2. Bundesliga hat der Trainer des VfL Bochum von den 29 Spielern des Kaders 21 eingesetzt. Mit dem Sieg beim Hamburger SV scheint er vorerst seine Stammformation gefunden zu haben. Ins folgende Spiel gegen Fortuna Düsseldorf schickte er die gleichen elf Spieler, Bochum gewann mit 5:0. Beim Spiel gegen Holstein Kiel deutet daher viel darauf hin, dass Reis erneut zunächst keine Wechsel vornimmt.
- Interview mit dem Geschäftsführer Sport: Schindzielorz zur Vertragssituation von Reis
- Nach der Vertragsverlängerung: Die zwei Gesichter des Cristian Gamboa
- Das große Ziel des Spielmachers: Robert Zulj will zurück in die 1. Bundesliga
- Beim Sieg in Hamburg: Zwei Joker feiern eine starke Premiere
- 3:1-Coup beim Hamburger SV: Der VfL Bochum setzt ein Ausrufezeichen
- Kommentar zum VfL Bochum: Der VfL zeigt seine spielerische Klasse
- Überragende Leistung : Robert Zulj zeigt eine starke Reaktion
- Überragendes Tor: Danny Blum trifft wie einst Lars Ricken
Fit seien in jedem Fall alle Spieler, sagte Reis am Mittwoch bei der offiziellen Spieltagspressekonferenz. In dieser kurzen Woche mit dem Spiel am Montag und dem nächsten Spiel am Freitag wurde sie früher als ansonsten gewohnt, durchgeführt. Der Donnerstag ist Reisetag für die Bochumer. „Wir werden am Donnerstag zunächst noch trainieren“, sagte Reis, „danach werden wir essen und uns dann auf den Weg nach Kiel machen. Am Freitag hat in jedem Fall kein Spieler die Ausrede, dass er sich nicht wohl fühlt. Wir werden wie immer versuchen, eine bestmöglich präparierte Mannschaft auf das Feld zu schicken.“
Die Stärken des Gegners eindämmen
Wobei Reis sich auch diesmal Gedanken darüber macht, wie er die Stärken des Gegners eindämmen kann. Das zentrale Mittelfeld hat er als das Herzstück der Kieler ausgemacht. „Die Kieler sind da mit Jonas Meffert, Jae-Sung Lee und Alexander Mühling ähnlich spielstark wie die Fürther.“ Gegen Fürth klappte gerade im ersten Abschnitt wenig für die Bochumer, sie verloren verdient mit 0:2.
Darauf folgte eine neuerliche Aussprache mit Team und Trainern. Das Ergebnis geht kaum besser. Mit zwei Siegen gegen Hamburg und Düsseldorf, hoch gehandelte Teams der 2. Bundesliga, hat sich Bochum im oberen Tabellendrittel etabliert. Am Freitag spielt der Zweite beim Vierten.
Das Bochumer Tempo ist schwer zu verteidigen
Eben auch, weil Reis mit seinen Personalentscheidungen aktuell viel richtig macht. Simon Zoller rückte von der rechten Außenbahn ins Sturmzentrum. Dort überzeugt er weiterhin mit hoher Laufbereitschaft und Einsatzfreude. „Er macht das gut“, sagte Reis. „Er schirmt Bälle ab, ist kopfballstark und ein guter Vorbereiter.“ Auf der rechten Außenbahn darf nun Danny Blum sein Tempo zeigen. Er fühlt sich eigentlich auf der linken Außenbahn wohler. Dort bildete er mit Außenverteidiger Danilo Soares in der vergangenen Saison ein sehr gutes Duo.
Soares hat nun Gerrit Holtmann vor sich. Der ist ähnlich schnell, wenn nicht sogar schneller als Blum. Das hohe Tempo, das die Bochumer Angreifer gehen können, ist derzeit von den Konkurrenten nur schwer zu verteidigen. Robert Zulj, der zentrale Mittelfeldspieler im Team, hat immer wieder viele Möglichkeiten, um Pässe in die Tiefe zu spielen. Hinter Zulj bilden dazu weiterhin Robert Tesche und Anthony Losilla das defensive Duo. Den beiden Akteuren mag es an Endgeschwindigkeit fehlen, das aber gleichen sie mit ihrer Erfahrung, immens hoher Laufbereitschaft und sehr gutem Stellungsspiel derzeit mehr als aus.
Gute Mischung aus Jung und Alt
Es passt viel dieser Tage beim VfL Bochum. Vor allem scheint die Mischung aus Jung und Alt zu stimmen. Auffällig dabei: Ausgerechnet mit Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap bilden die beiden jüngsten Spieler die Innenverteidigung. Vasileios Lampropoulos, zu dieser Saison fest verpflichtet nach guten Leistungen in der vorherigen Spielzeit, hat daher seinen Stammplatz vorerst verloren. „Ich bin froh, dass wir auch auf der Position viel Konkurrenz im Team haben“, sagte Reis dazu. Mit vielen Gesprächen hält er unter anderem die Spieler bei Laune, die auf einen Einsatz brennen und es bislang durchaus gewohnt waren, immer zu spielen.
So wie Silvère Ganvoula. Der wuchtige Stürmer ist derzeit Ergänzungskraft, hat seinen Platz in der Sturmmitte an Simon Zoller verloren. Reis: „Silvère gibt im Training Gas. Er nimmt die Situation an. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder trifft.“