Bochum. Niklas Geske ist zurückgekehrt zu den Sparkassen Stars Bochum. Er ging nach dem Aufstieg in die ProB. Nun soll der Aufstieg in die ProA klappen.
Niklas Geske ist schon länger ein Teil der Erfolgsgeschichte der VfL Sparkassen Stars Bochum . Als die Bochumer Basketballer vor inzwischen sechs Jahren den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB schafften, gehörte er zum Team. Da war er jung, gerade knapp 20 Jahre alt, talentiert. Sein Weg führte ihn danach auch weg aus Bochum. Er spielte in der 1. Bundesliga, zuletzt in Hagen in der ProA. In die ProA soll auch der Weg der Bochumer führen – mit Geske in neuer Rolle: als Anführer.
Mit Raffael „Bobo“ Bals“ hatte zu dieser Saison der letzte der Spieler des Teams, das den Aufstieg in die ProB geschafft hatte, den Verein verlassen. Mit Geske ist nun wieder einer da. Der sagt: „Es hat sich seit dem Aufstieg bei den Sparkassen Stars eine Menge getan.“ Er meint damit nicht nur das Personal, sondern auch die Strukturen im Verein. Es hat sich auf jeden Fall soviel getan, dass er zu dieser Saison dahin zurückgekehrt ist, wo viel für ihn begann. Der Kreis schließt sich.
Treffer von der Mittellinie
Der heute 26-Jährige bringt neben viel Tempo, gleichsam guter Offensive und Defensive sehr viel Erfahrung ins Team von Trainer Felix Banobre. Mehr als 100 Spiele hat er in der 1. Bundesliga für Phönix Hagen, Rasta Vechta und Ludwigsburg absolviert. In die 1. Bundesliga, die BBL, war er mit einem Paukenschlag gestartet. Anfang 2015 traf er in der letzten Sekunde des BBL-Bundesligaspiels Medi Bayreuth gegen Phoenix Hagen von nahe der Mittellinie, Hagen gewann dadurch mit 76:73. Vielleicht sagt er auch deshalb: „Die Zeit in Hagen hat mich am meisten geprägt.“
Nach seiner Zeit in der BBL spielte er ab 2018 für Schwelm in der ProB und zuletzt wieder für Phoenix Hagen in der ProA. Er habe durchaus weitere Angebote für die erste Liga gehabt, sagte er unlängst in einem Interview. Geske aber setzt inzwischen andere Prioritäten.
Lehramtsstudium in Dortmund
An der TU in Dortmund studiert er Mathematik und Sport auf Lehramt. Er will später als Lehrer an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule arbeiten. „Beides zusammen, also Basketball auf diesem Niveau und das Lehramtsstudium, ist leistbar“, sagt er. „Auch wenn es manchmal stressig ist. Ich habe viel Spaß daran, Basketball auf diesem Level zu spielen.“ In Bochum haben sie Spaß daran, dass er Spaß daran hat.
Wobei der Spaß zurzeit etwas eingeschränkt ist. Die Spiele finden wegen Corona ohne Zuschauer statt. Das geht auf die Stimmung. „Corona ist ein präsentes Thema bei uns in der Mannschaft“, sagt Geske. „Wir haben uns als Team mit dem Thema intensiv beschäftigt. Ein großer Dank geht an das Management. Bereits bevor die Liga die Schnelltests beschlossen hatte, hatte das Management das geplant. Mit regelmäßigen Tests fühle ich mich wohler. Die Gegner werden ja auch getestet. Ich hoffe, dass wir das Privileg, das wir haben, möglichst lange haben und dass die Saison zu Ende gespielt wird. Ich habe Bock auf die Saison.“
Mitglied der Deutschen3x3-Nationalmannschaft
Das ist bei den Spielen der Bochumer deutlich zu sehen. In fast jedem der bisherigen fünf Partien, die die Bochumer in dieser Saison bislang bestritten haben, war er der auffälligste und oft auch treffsicherste Akteur. Dazu ist er einer der schnellsten Spieler der gesamten Liga, ein guter Verteidiger, er erobert Bälle und setzt den gegnerischen Aufbauspieler im Wechsel mit Lars Kamp, Miki Servera oder auch Niklas Bilski ständig unter Druck. Dass Geske auch da seine Stärken hat, liegt sicher auch daran, dass er bei einem Ableger des normalen Basketball-Spiels sehr gut ist.
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Seit einigen Jahren gibt es inzwischen das 3x3, ein Drei gegen Drei. Im nächsten Jahr wird es das erste Mal diesen Wettbewerb bei den Olympischen spielen in Tokio geben. Geske gehört zur deutschen 3x3-Nationalmannschaft. Mit der hätte er sich für Tokio qualifizieren können. Nur knapp verpasste das Team das Ziel.
Ärger nach dem Spiel gegen Düsseldorf
„Das Drei gegen Drei ist eine komplett andere Sportart“, sagt Geske. Es scheint allerdings so, dass er in der Lage ist, das, was ihn im 3x3 stark macht, auch in das „normale“ Basketball-Spiel einzubringen. „Beim 3x3 ist körperliche Robustheit gefragt, man muss mental schnell sein, den Übergang von Abwehr zum Angriff und umgekehrt schnell hinbekommen. Dazu muss man Würfe kreieren können.“ In der Liga und für die Sparkassen Stars Bochum klappt das – meistens.
Zuletzt bei der Niederlage gegen Düsseldorf war Geske mit sich und seiner Leistung nicht zufrieden. „Das Spiel gegen Düsseldorf hat mich geärgert. Es gibt Sachen bei mir, die nicht perfekt sind. Gegen Düsseldorf habe ich in der Defensive nicht durchgängig mit gleich hoher Intensität gespielt.“ In dieser Liga wird das schnell bestraft.
Nach dem sechsten Spieltag und vor dem Spiel beim Eimsbütteler TV Hamburg, Samstag, 19.30 Uhr, sind die Bochumer dennoch Erster. Geht es nach Geske, soll das auch am Ende der Saison der Fall sein. Er möchte mit den Sparkassen Stars aufsteigen. „Ob das klappt, ist schwer vorherzusagen“, sagt er dazu. „Personell sind wir sehr gut aufgestellt. Aber wir müssen das Talent auch auf das Feld bringen.“
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