Der Sieg gegen den HSV hat dem VfL Bochum gutgetan. Für das Spiel gegen Düsseldorf droht der Ausfall dreier Spieler, die zuletzt überzeugten.

Bochum. Wie erfolgreich der VfL Bochum am vergangenen Spieltag war, lässt sich in den Tagen danach an verschiedenen Faktoren ablesen. Nach dem 3:1-Sieg bei Spitzenreiter Hamburger SV war die Stimmung bei den Spielern und Trainer Thomas Reis natürlich gut. Deutlich gestiegen ist zudem die Zahl der Berichterstatter. Das einzige wöchentliche Training war für VfL-Verhältnisse fast schon überlaufen. Die Presseabteilung des VfL hatte sechs Anfragen für Interviews vorliegen. Zwei fielen dann kurzfristig aus.

Die Medienmenschen, die mit Armel Bella-Kotchap und Danny Blum hatten sprechen wollen, mussten umdisponieren. Bella-Kotchap hatte vorher bereits individuell trainiert, Blum verließ kurz nach dem Trainingsstart den Platz wieder. Trainer Thomas Reis klärte auf: „Armel Bella-Kotchap hatte bereits gestern Probleme mit dem Oberschenkel. Wir haben ihn als reine Vorsichtsmaßnahme aus dem Training genommen. Bei Danny Blum ist es die Wade.“

Tesche läuft schon wieder

Weiterhin nicht im Mannschaftstraining dabei ist zudem Robert Tesche. Er hatte im Spiel gegen den Hamburger SV einen Schlag auf den Fuß abbekommen. „Er war aber schon wieder laufen“, sagte Reis. „Er hat auch mit Reha-Trainer Norbert Lemcke gearbeitet. Wenn er am Samstag wieder ins Training einsteigen kann, könnte es für Montag und das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf reichen. Das wäre gut. Er war für mich gegen Hamburg einer der Spieler des Spiels.“ Tesche war an den ersten beiden Toren unmittelbar beteiligt.

Reis aber bleibt sich beim Personal davon unabhängig seiner Linie treu. Ist ein Spieler verletzt und fällt aus, ist das dann vielleicht maximal ärgerlich, aber kein Grund alles infrage zu stellen. Auch diesmal bleibt Reis scheinbar komplett gelassen, auch wenn es möglich wäre, dass drei Spieler, die es gegen Hamburg gut gemacht haben, auszufallen drohen. „Wenn Blum, Bella-Kotchap und Tesche ausfallen, spielen halt drei andere“, sagt er nur.

Bockhorn spielt sich ins Blickfeld

Sebastian Maier kommt aktuell dafür nicht infrage. Genauso wenig wie Tom Weilandt. „Maier ist weiterhin erkältet und fällt vorerst aus“, sagte Reis. „Corona hat er nicht, er ist so wie alle anderen getestet worden.“ Weilandt ist nach langer Verletzungspause erst diese Woche wieder ins Training eingestiegen. Für ihn käme ein Einsatz in jedem Fall zu früh. Er wird sich bis zum neuen Jahr gedulden müssen.

Herbert Bockhorn dagegen hat gegen Hamburg seine ersten Pflichtspielminuten für den VfL Bochum gesammelt. Er hat sich ins Blickfeld gespielt. Im Training am Donnerstag gefiel er im Spiel Sieben gegen Sieben mit etlichen Toren und guten Aktionen. „Er könnte so etwas wie der neue Jordi Osei-Tutu werden“, sagte Reis. „Auch der hat eine gewisse Anlaufzeit gebraucht. Herbert Bockhorn hat jetzt schon länger durchtrainieren können, das Testspiel gegen Köln hat ihm auch gutgetan. Gegen Hamburg habe ich ihn am Ende nicht gebracht, weil ich ihn belohnen wollte, sondern weil er uns mit seiner Dynamik helfen sollte. Das hat er gemacht. Wenn er weiter so arbeitet, haben wir für die rechte Abwehrseite einen guten Ersatz für Cristian Gamboa, sollte der mal ausfallen.“ Auf der linken Seite sei Moritz Römling als Backup für Danilo Soares noch nicht so weit.

Hamburg-Spiel als Messlatte

Möglich natürlich, dass ein Einsatz für Römling früher als gedacht kommt. Bis Ende des Jahres stehen noch fünf Liga-Spiele an. Das Team von Thomas Reis spielt nun in rascher Folge mit fünf Spielen in drei Wochen. Danach steht fest, wohin die Reise für die Bochumer in dieser Saison geht.

„Wir wollen so lange wie möglich oben dabei bleiben“, sagt Reis. Er denkt weiter nur von Spiel zu Spiel. „Damit das nach diesem nächsten Spieltag so bleibt, müssen wir gegen Düsseldorf gewinnen. Dafür müssen wir aber mit dem gleichen Einsatz und der gleichen Einstellung ins Spiel gehen, wie gegen Hamburg.“ Das Spiel und die Leistung müssten die Messlatte sein. „Das müssen die Spieler jetzt jedes Mal abrufen. Im Erfolg werden die meisten Fehler gemacht. Wir dürfen jetzt nach dem Sieg in Hamburg nicht denken, dass wir im Training und dann im nächsten Spiel weniger machen können.“