Essen. Die Saison des FLVW wird abgebrochen. Es wird keine Absteiger, aber Aufsteiger geben. Die Staffeln werden teilweise aufgestockt.
Jetzt ist es so gut wie offiziell: In Westfalen ist die Saison 2019/2020 vorbei. Wie der FLVW am Donnerstagmittag in einer Pressemitteilung bekannt gab, wird der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) am 5. Mai eine Empfehlung zur Saisonwertung an das Präsidium und die Ständige Konferenz aussprechen. Diese sieht eine Wertung der Saison mit Aufsteigern und ohne Absteiger vor. Das ist das Ergebnis des Gremiums nach Abschluss der Videokonferenzen mit den Vereinen sowie eines extern beauftragten Rechtsgutachtens.
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"Die zuständigen Rechts-Experten haben ganz klar formuliert, dass ein Saisonabbruch - auch bei höherer Gewalt wie der Corona-Pandemie - nicht zum Nachteil der Vereine gewertet werden soll", sagt FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders. Eine komplette Annullierung der Spielzeit sei deshalb kein Option mehr für den Verband. Der VFA wird deshalb eine Wertung der Spielzeit mit Aufsteigern aber ohne Absteiger vornehmen. Wie diese letztendlich aussehen wird, ist noch unklar.
Härtefälle drohen beispielsweise in der Oberliga Westfalen
"Wir werden uns alle Ligen genau anschauen und natürlich versuchen, die Empfehlungsgrundlage so fair wie möglich für die potentiellen Aufstiegskandidaten zu gestalten", kündigt der VFA-Vorsitzende Reinhold Spohn an. Er betont jedoch auch, dass es in einzelnen Staffeln Härtefälle geben wird. So ist beispielsweise die Lage in der Oberliga Westfalen derzeit besonders vertrackt: Der SC Wiedenbrück führt die Tabelle vor dem RSV Meinerzhagen und RW Ahlen an. Zwei Vereine steigen auf - allerdings hat Ahlen zwei Spiele weniger absolviert. Bei einer Berücksichtigung der Quotientenregelung würden Wiedenbrück und Ahlen aufsteigen, Meinerzhagen würde in die Röhre schauen.
Klar ist dagegen, dass die Bezirksligen zur kommenden Spielzeit aufgestockt werden. Statt wie bisher zwölf soll es dann 14 Staffeln geben. Die Landesliga soll mit fünf statt wie bisher vier Staffeln gespielt werden. Der Verband will dadurch zu große Staffelgrößen und längere Fahrtwege für die Vereine vermeiden. "Die endgültigen Staffelanzahlen und die dazugehörigen Einteilungen können jedoch erst dann bestimmt und vorgenommen werden, wenn der VFA das Datum für einen neuen Saisonstart kennt." Ob womöglich gar eine dritte Westfalenliga-Staffel denkbar ist, ist noch unklar.
Keine Relegationsspiele im Sommer
Da die Relegationsspiele in diesem Sommer ebenfalls wegfallen werden, erhalten zudem die Kreise, die über einen "halben Aufsteiger" verfügen, einen weiteren Aufstiegsplatz. Im Frauenfußball soll ähnlich verfahren werden: Statt der üblichen 18 wird es 23 Aufsteiger aus den Kreisen geben, zudem soll eine siebte Bezirksliga-Staffel eingerichtet werden. Über die Wertung auf Jugendebene berät derzeit noch der Verbands-Jugend-Ausschuss (VJA).
Formell und rechtskräftig beschlossen werden kann das Ende der Spielzeit aufgrund der Einhaltung von rechtlichen Fristen erst im Juni. Bis Dienstag, 5. Mai, muss die ausgearbeitete Empfehlung des VFA beim Präsidium vorliegen. Am 11. Mai tagen die Mitglieder der Ständigen Konferenz (29 Kreisvorsitzende und acht Präsidiumsmitglieder) über die Empfehlung, die dann auf einem Außerordentlichen Verbandstag im Juni zur finalen Abstimmung gestellt wird.