Hoffenheim. Nach dem 0:3 in Schalke und dem 1:2 in Leverkusen stand der VfL Bochum auch beim 0:3 in Hoffenheim auf verlorenem Posten. In dieser Verfassung ist die Elf von Marcel Koller nicht konkurrenzfähig in der Bundesliga.

Wie erwartet, begann der VfL mit Christoph Dabrowski anstelle des erkrankten Daniel Imhof, Zlatko Dedic ersetzte Diego Klimowicz. Aber die Hoffnung, Sestak und Dedic könnten, auf ihre Erfolge in den Nationalmannschaften gestützt, die Hoffenheimer Defensive in Verlegenheit bringen, trog. Es gelang den Bochumern nämlich in der ersten Halbzeit nicht einmal, eine Kombination vor das Tor des Gegners zu tragen. Und der regelmäßig und damit viel zu oft lang nach vorne geschlagene Ball stellte Josip Simunic und Marvin Compper keineswegs vor Probleme.

Keine Kombination vor das Tor in der ersten Halbzeit

Wie man mit fußballerischen Mitteln in den Strafraum gelangt, zeigten ausschließlich die Gastgeber. Carlos Eduardo, der trotz einer Krankheitspause unter der Woche mit von der Partie war, hätte die TSG bereits nach sechs Minuten in Führung schießen müssen, versagte aber im Abschluss. Das Versäumnis holte Demba Ba, für Christian Eichner in die Hoffenheimer Mannschaft gekommen, nach einer Viertelstunde nach. Vorausgegangen war ein kapitaler Fehler Marc Pfertzels, der Sejad Salihovic ohne Not in die Füße spielte. Zu diesem Zeitpunkt stand der VfL schon dermaßen unter Druck, dass sich ein Fehler an den anderen reihte. Was nicht nur, aber auch an der Schwäche auf der rechten Seite lag. Pfertzel kam gar nicht zurecht, und Slawo Freier konnte gegen Andreas Ibertsberger nicht einmal den Ball behaupten. Der österreichische Verteidiger hatte mehr Angriffsszenen als der Bochumer Offensiv-Spieler.

Glatte Niederlage für den VfL Bochum in Hoffenheim.
Glatte Niederlage für den VfL Bochum in Hoffenheim. © AP

Weil auch Dabrowski und Andreas Johansson die viel beweglicheren Hoffenheimer nicht vor dem Strafraum stoppen konnten, gab es genügend turbulente Situationen vor VfL-Schlussmann Philipp Heerwagen, der Eduardos Schuss meisterte und auch Obasis leichtfüßigen Slalomlauf durch den Strafraum beendete. Pfertzels letzte Aktion an diesem Tag, er wurde in der zweiten Halbzeit durch Matias Concha ersetzt, hätte dennoch fast zum Ausgleich geführt. Aber der Distanzschuss des Elsässers klatschte an die Latte.

Den zweiten Durchgang eröffnete Vedad Ibisevic mit einer guten Chance für die Hausherren. Wieder einmal hatte sich Carlos Eduardo locker durchs Mittelfeld gedribbelt. Der glänzend aufgelegte Chinedu Obasi nahm sich zehn Minuten später ein Beispiel an dem Brasilianer, spazierte ungehindert durch den im Fußball gefährlichen Raum vor dem Strafraum und überwand Heerwagen zum 2:0. Die Partie war gelaufen, Hoffenheims Revanche für die 0:3-Niederlage im April nahm Gestalt an, ebenso wie Ralf Rangnicks Vorhaben, als "strahlender Sieger" den Platz zu verlassen.

Aus Bochumer Sicht war nur noch erwähnenswert, dass Mirkan Aydin, für den Dedic in die Kabine musste, sein überraschendes Bundesliga-Debüt gab, und dass auch der zweite extrem blass gebliebene Angreifer, Stanislav Sestak, vorzeitig gehen musste. Für den Slowaken kam Dennis Grote. Am Kräfteverhältnis änderte sich nichts. Im Gegenteil. Nach einem Freistoß war es Marvin Compper gestattet, sein zweites Bundesliga-Tor für Hoffenheim zu erzielen.