Essen. Essener Erstligist hat in diesem Jahr erst einmal verloren. In Leverkusen am Freitag ist er aber nicht favorisiert gegen eine stabile Bayer-Elf.

Die Bilanz der SGS Essen in diesem Jahr kann sich sehen lassen: Drei Siege hat der Frauenfußball-Bundesligist eingefahren, dazu kommen ein Remis und eine Niederlage. Macht zehn Punkte aus fünf Partien. Wobei der Auswärtscoup bei der TSG Hoffenheim (1:0) die wohl größte Überraschung war. Die einzige Niederlage setzte es erwartungsgemäß beim Spitzenreiter Bayern München.

Fünf Spieltage vor dem Saisonende können es die Essenerinnen noch ins obere Mittelfeld der Tabelle schaffen. Dafür stehen nun richtungsweisende Wochen an. Denn die direkten Konkurrenten Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, SC Freiburg und Turbine Potsdam warten alle noch auf die Elf von Trainer Markus Högner. Dazu kommt das Heimspiel gegen das Schlusslicht MSV Duisburg.

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Schlussspurt für SGS Essen beginnt Freitag

Der Startschuss für den Schlussspurt fällt bereits an diesem Freitag in Leverkusen (19.15 Uhr). Eurosport wird diese Partie genau wie die am kommenden Mittwoch gegen die Frankfurter Eintracht (19.15 Uhr) live im Fernsehen übertragen.

„Es ist gut, dass wir jetzt durch zuletzt zwei Siege Rückenwind haben. Ich hoffe, dass wir mit Euphorie und Selbstvertrauen auch in Leverkusen punkten können“, sagt Trainer Högner. Dafür aber wird sich seine Mannschaft im Vergleich zum Auftritt gegen Meppen zuletzt steigern müssen. Vor allem in der ersten Halbzeit wirkte die SGS schläfrig. „Das Gegentor hat uns aus dem Tritt gebracht. Aber solche Spiele musst du dann auch erstmal gewinnen. Am Ende zählen die drei Punkte.“

Ausgangssituation wird sich verändern

Gegen Leverkusen ist die Ausgangssituation ohnehin eine ganz andere. Högner sieht Parallelen zur Partie in Hoffenheim. „Wir werden da nicht das Spiel machen müssen. Bayer ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit vielen gestandenen Spielerinnen und hat in Nikolic eine echte Goalgetterin“, warnt er.

Dabei ist die Entwicklung der Werkself durchaus beachtlich: In der Vorsaison schaffte Leverkusen den Klassenerhalt nur wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber dem 1. FC Köln. „Das war knapp. Aber mir war klar, dass es mit meinem Trainerkollegen Achim Feifel schnell aufwärtsgehen würde“, so Högner.

Nicole Anyomi weiterhin keine Option

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Dass das auch das Interesse größerer Klubs weckt, musste Leverkusen erfahren: Die Doppelspitze mit Milena Nikolic und Ivana Rudelic ist Vergangenheit. Letztere wechselte im Januar zum FC Bayern. Offensiv aber ist der Tabellenfünfte weiter gut aufgestellt. Ganz im Gegensatz zur SGS.

An der Ardelhütte ist der Angriff derzeit eher das Sorgenkind: Nicole Anyomi absolvierte aufgrund ihrer Probleme an der Patellasehne bisher erst ein Aufbautraining. Für Freitag ist sie keine Option. Gleiches gilt für Laureta Elmazi, die nach einem Schlag auf den Knöchel noch nicht wieder fit ist.

Trainer Högner muss Team möglicherweise neu formieren

„Wir haben wohl den gleichen Kader zur Verfügung wie gegen Meppen. Wobei wir bei Nina Räcke noch abwarten müssen“, sagt Högner. Die Innenverteidigerin plagen Hüftprobleme. Ein Ausfall wird ein Personalkarussell in Gang setzen. Högner würde dann wohl Jana Feldkamp, die gegen Meppen noch stürmte, in die Viererkette zurückziehen. Carlotta Wamser könnte dafür vom Flügel ins Angriffszentrum rücken.

Mit Blick auf die neue Saison hat Högner längst einen festen Wunsch: eine weitere Stürmerin im Kader. Ansonsten sieht er nicht viel Handlungsbedarf. Im Gegenteil: Der Trainer würde den Kader gerne etwas verschlanken und ihn von derzeit 26 auf 24 Spielerinnen reduzieren.

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